So anstrengende Themen am Sonntag
Na gut, zu Praxis:
Wenn man mit Zentren spricht, die Vasopressin schon länger praeklinisch anwenden (z.B. Herr Wenzel, der Autor der NEJM Studie), dann machen die das beim typischerweise im Wechsel, 1A Supra, 40 IE Vasopressin. Also habe ich mich auch dazu durchgerungenen und seit ca. 1 Jahr haben wir Vsopressin auf unserem Notfallwagen.
Bei septischen Pat. nehmen wir es auch, aber im Gegensatz zu meinen westlichen Kollegen (Hallo Katja ) eher als Ultima ratio (warum s. unten).
Zur Theorie
Der große Vorteil von Vasopressin liegt wohl insbesondere in de pH-Unabhängigkeit der irkung. also wirk das Zeuch eben auch bzw. gerade bei Asystolie und therapierefraktärem VF (längerdauernde Zustände), der Patient ist da sicher shon kräftig sauer. Katecholamine wirken bei schwerer Azidose ja nich so gut.
Ob die fehlende inotrope Wirkung am herzen wirklich so toll ist, weiß ich nicht. Natürlich überwiegt auch bei der Rea-Dosis von Supra die Vasopressorwirkung, aber so ein bischen inotrope Stimuation bei kardialem Kreislaufstillstand find ich gar nicht so schlecht.
Meiner Ansicht nach der Hauptnachteil von Vasopressin (außerhalb der Rea gegeben) ist gerade die pH-Unabhängigkeit: Es gib (experimentelle) Daten, dass unter Vasopressin die Mikrozirkulaion erheblich verschlechtert wird. Und das ist ja auch plausibel, während z.B. Noradrenalin in den am schlechtesten perfundierten (und damit sauersten) Arealen nicht so gut wirkt, und damit eher sogar eine Umverteilung der Perfusion in diese Regionen ermöglicht, maht Vasopessin Alles platt.
Wie gesagt, eher exprimentelle Überlegungen, aber aus diesen Gründen sollte meiner ansicht nach Vasopressin beim septischen Pat. nicht fist-line Therapie sein.
Schönen Sonntag noch, ich geh jetzt heim