Thermostabilität von HAES

[RS-USER-Cypher]

Mahlzeit!

Da ich in meinem Kreisverband als Wachenspringer tätig bin, habe ich die "Ehre", meinen Dienst auf den RTW verschiedener Wachen zu tätigen.

So fand ich bei meinem letzten Dienst im Zuge der MPG-Kontrolle, HAES-Infusionslösungen im Wärmefach vor (laut Display des Faches bei schönen gemütlichen 38,1°C).

Jetzt habe ich aber einmal im Zuge meiner Ausbildung vernommen, daß stärkehaltige Plasmaexpander (wie z.B. HAES) nicht ins Wärmefach gehören, da sich ansonsten die Beschaffenheit des Medikamentes ändert.
Habe diese Art der Lagerung auf den anderen RTW bisher auch noch nicht erlebt.

GOOGLE gibt zu diesem Thema nicht viel her, auch die ROTE LISTE hüllt sich in Schweigen bezüglich der Lagerungstemperatur.

Also: Her mit den Argumenten gegen eine Verbannung von HAES aus dem Wärmefach ...!

[RS-USER-Defi Brillator]

Hab gerade die Fachinfos für

- HAES-steril 6% (Stand: Dez. 03)
- HAES-steril 10% (Stand: Dez. 03)
- Voluven (Stand: Jan. 04)

durchgesehen, es sind keine speziellen Lagerungshinweise angegeben, außer daß Voluven nicht eingefroren werden darf.

Auf der Seite www.haes-infu.de ist in den FAQs (DocCheck-PW nötig) angegeben, daß HAES-Präparate nach Untersuchungen eine hohe Stabilität gegenüber kurzfristigen Veränderung der Lagertemperatur haben.

Wir haben auf der Wache auch die Anweisung bekommen, daß HAES nicht im Wärmeschrank gelagert werden soll, ich meine aber, daß es dabei um die dauerhafte Lagerung ging...

[Reanimator]

Also daß HAES nicht ins Wärmefach gehört, habe ich auch schon öfter gesagt bekommen, Eben weil dann bei der Stärke wohl ein "Zersetzungsprozess" stattfindet.
Diese Aussage ist allerdings noch ohne Gewähr, aber wenn Eiweiß schon bei 40° gerinnt, wäre das nur eine logische Folgerung daß es Stärke auch so geht

[RS-USER-Defi Brillator]

Original geschrieben von Reanimator
[...] aber wenn Eiweiß schon bei 40° gerinnt, wäre das nur eine logische Folgerung daß es Stärke auch so geht

Nö ;) , Stärkemoleküle und Eiweißmoleküle sind doch sehr unterschiedlich aufgebaut, außerdem gibt es durchaus sehr hitzestabile Eiweiße (Aflatoxin, Staphylokokken-Enterotoxin, letzteres wird auch durch Kochen nicht inaktiviert.).

Ein Zitat von der oben angegebenen Seite (www.haes-infu.de):

Voluven® und HyperHAES® waren selbst bei Lagerung von mehr als 6 Monaten und einer Temperatur von 40°C physiko-chemisch stabil.

[RS-USER-Felix@112]

Original geschrieben von Defi Brillator
Nö ;) , Stärkemoleküle und Eiweißmoleküle sind doch sehr unterschiedlich aufgebaut, außerdem gibt es durchaus sehr hitzestabile Eiweiße (Aflatoxin, Staphylokokken-Enterotoxin, letzteres wird auch durch Kochen nicht inaktiviert.).

Ein Zitat von der oben angegebenen Seite (www.haes-infu.de):

Der Hannoveraner hat, wie sollte es anders sein, völlig recht!

Wir haben extra mal eine Anfrage an die Firma geschickt!
In etwa haben wir die Antwort erhalten, die mein Vorposter schon geschrieben hat.

Wir halten es jetzt so:
Haes beim Verstauen im Wärmefach mit Datum versehen und in den nächsten 6 Monaten verbrauchen.

Aber wenn ihr da so hinterher seid:
Wie haltet ihr es denn mit gekühlt und/ oder dunkel aufzubewahrenden Medis??

Medikamente mit Sojaöl - Zusatz (die Lipuro-Produkte)?
Katecholamine?


Gruß
Felix