Kuriose Einsätze

[RS-USER-Hypnodoc]

oO ich meine die rechtliche lage; dass das grundproblem primär nicht durch analgesie gelöst wird, ist klar, oder war es mir vielmehr auch in der lage. was dann geschah, konnte man ja weiter oben lesen ...

*gähn*

nachdem die aktion ohne folgen blieb, wird sowas unter "erfahrung" verbucht, nachträglich hätte ich aber nichts anders gemacht.

Starke Schmerzen sind eine Notarztindikation.
Lediglich eine Sache wäre bedenkenswert gewesen: Wenn der Harnverhalt 100% sicher war, wäre das Erreichen der entsprechenden Abteilung schneller im Alleingang zu machen gewesen?
War der Harnverhalt nicht 100% sicher, ist die Nachalarmierung eines NA vollkommen korrekt.
Ich reagiere nur bei einer Sorte von Nachalarmierungen algerisch: Wenn mir gesagt wird, dass der Patient irgendwie komisch ist. Da erwarte ich von ausgebildetem RD-Personal doch ein bißchen mehr Fakten....
Nicht auf den Schlips getreten fühlen. NÄ sind auch nur Menschen.

Gruß Hypnodoc... der beide Seiten kennt (11 Jahre RS, 11 Jahre NA)
PS: Es gibt zwar eine NA-Indikationsliste von der BÄK, welche allerdings nur empfehlenden Charakter hat. Im Prinzip regelt das jeder ÄLRD selbst.

[RS-USER-emergency doc]

Ich reagiere nur bei einer Sorte von Nachalarmierungen algerisch: Wenn mir gesagt wird, dass der Patient irgendwie komisch ist. Da erwarte ich von ausgebildetem RD-Personal doch ein bißchen mehr Fakten....

Ich reagiere nie auf Nachalarmierung allergisch. Selbst eine Fahrt zu einer KTW-Besatzung mit kurzer Untersuchung und der Info "Alles o.k., ihr könnt den so fahren" find ich o.k.
Ich seh die Nachalarmierung eher so, daß die sich schon was dabei gedacht haben, und sei es nur der Gedanke, eventuell überfordert zu ein. Ich bin im RD quasi nicht nur der "Big Man" für akute Notfälle, sondern auch sowas wie der Oberarzt, der gefragt wird, wenn man nicht weiterkommt.
Wenn sich daher eine Besatzung entschuldigen will fürs Nachalarmieren, versteh ich das nicht. Dafür bin ich doch u.a. da... IMHO sollte man sich nicht zu schade sein, für die kurze Untersuchung eines erkälteten Kleinkindes, eine Diskussion mit einem Betrunkenen oder die kurze Statuskontrolle bei einem alten Apoplex ("Opa kann seit vorletzter Woche nicht mehr sprechen und laufen, aber jetzt haben wir uns Sorgen gemacht").

Achja, das heisst für mich natürlich NICHT, daß ich mich über solche Krüseleinsätze um 3:00 Uhr nachts freue, aber obige Einstellung hat für mich etwas mit Professionalität zu tun.

[Henry Blake]

Holla ED, das ist aber mal eine höchstprofessionelle Einstellung, respekt! Wenn bei uns nur 30% derer die ich nachalarmiert habe diese Einstellung hätten würde ich glauben in einer besseren Welt zu leben.....und ich hätte ein paar Feinde weniger.

[krumel]

Magst du nicht mal Kurse geben die dieses Konzept im RD verbreiten, ED?
Kann man doch bestimmt auch ein schönes Buchstabenkürzel für erfinden.
Es wäre echt zu schön um wahr zu sein!



LG,
Krumel

[RS-USER-Häuptling weiße Wolke]

@ ED: 100 %ige Zustimmung, vor allem zum Thema Professionalität. Leider sehen das etliche Kollegen nicht so. Ich freue mich auch nicht über nächtliche Nachforderungen, aber dafür werd ich halt bezahlt. Und ganz ehrlich, die Einsätze als Nachforderung sind i.d.R. gerechtfertigter als ein großer Teil meiner Primäreinsätze (letzter Dienst z.B. der Migraine-Anfall, der ein Rezept für Schmerzmittel haben wollte...)

Ich denke aber, dass sich hier im Forum auch eher die motivierten und engagierten NA´s tummeln, die ihren Job auch gerne machen. Bei uns in Hildesheim gibt es leider etliche Kollegen, die Notarztdienste machen müssen und dementsprechend auch nicht motiviert sind. Die meckern wahrscheinlich auch noch bei der Rea, ob sie denn wirklich mit raus müssen...