Wenn ich mit dem FR wo hinkomme, dann reanimieren wir eigentlich IMMER - der letzte hatte schon Flecken, aber 1. hat mein Kollege (seinen eigenen - klar, in der Aufregung, eigentlich ganz anderer Job, erste Rea...) Puls gefühlt und 2. wegen der Angehörigen... die war sichtlich beruhigt, daß wir alles versucht haben und konnte das, was augenscheinlich war (der Gute war gegen 3:30 Uhr nachts zum Zeitung lesen ins Wozi, Alarmierung gegen 9 Uhr, Zeitung nicht mal aufgeschlagen, er hing also länger schon im Sessel...), besser akzeptieren. RTW hat uns noch unterstützt (und den Oxylator erstmal weg, da unbekannt...), NA gleich abgewunken und der Frau gesagt, was Sache ist...
Ich persönlich fand es gut, wie der Arzt auf die Frau einging, daß wir den Mann noch irdentlich hinlegen konnten und zudecken... Meinem Kollegen ging es länger nach, hab aber mit ihm geredet - es war ein besonderer Einsatz.
Die erste Rea als FR war ebenfalls frustran, ein sehr gewichtiger Mann, der einen 2 Jahre alten Sohn hatte...was mir da half war der Luxus, den man sich nur als EA leisten kann: Wir blieben bei der Frau, bis der Notfallseelsorger und Bekannte da waren, ich hab ihren verstorbenen Mann noch schön angezogen mit ihr..

Allgemein muß ich sagen, daß es mir persönlich gut tut, den Toten nicht im Schlachtfeld zu hinterlassen.

Was Rea auf "Station"/im Altenheim angeht, da hab ich meine Feuertaufe noch vor mir... im KH war es immer klar, wie es abläuft, was zu tun war.
Bei den Kids kam ich nie in die Verlegenheit.... und jetzt, bei den alten Menschen, in der "Endzeitpflege" ? MUSS ich den Alzheimer-Bewohner reanimieren ? Die Russin, die nur russisch flucht und alles Essen und Trinken abwehrt, auf die PK eindrischt etc...? Die 97jährige Bettlägrige? Die 92jährige 105Kilofrau, deren Arme und Beine schon seit Wochen blau marmoriert sind und die nach 5 Min SItzbett schon nimmer kann ?

Ich hoff, der GEsetzgeber traut sich bald ran, den Ärzten und Pflegenden da eine rechtliche Handhabe zu geben...

Mit meinen Eltern hab ich es abgesrpochen, es werden Patientenverfügungen erstellt, und von allen 3 Kindern samt Anhang akzeptiert usw... Perverserweise hatte nun mein Fastschwiegervater einen Herzinfarkt, der immer fit wie ein Turnschuh war und mit dem wir noch nie über dieses Thema geredet haben...

Die schlimmste miterlebte Rea war eine an meinem damaligen Partner, eine der vielen... und die Einsicht, daß es keinen Sinn macht, daß irgendwann die Rea frustran sein würde... das hab ich persönlich bis heute net 100%ig verarbeitet.