Ich glaube, hier wird etwa durcheinander gebracht: Die Nachbesprechung/Aufarbeitung und die seelsorgerische Intervention!
Ich finde, daß ein Seelsorger für eine korrekte Nachbearbeitung "ungeeignet" ist, da der fachliche Background fehlt, um Maßnahmen im Nachhinein zu beurteilen.
Auf jeder guten Rettungwache sollte das Arbeitsklima so gut sein, daß man mit den Kollegen über belastende Eindrücke reden kann.
Für den "alltäglichen belastungsgeladenden Einsatz", wie eine Reanimation muss das Wachenteam ausreichend sein. Anders ist es bei Situationen, die auch die Kollegen noch nie erlebt haben, weil sie so aussergewöhnlich sind. Beispiel, welches in meinem Heimatkreis schon passierte: Vater nimmt sein 1jähriges Kind als Geisel. Während der Verhandlungen mit der POL stehen RTW und NEF bereit. Dann schneidet der Vater dem Kind "den Bauch auf" und sich selbst die Radialisarterien.
Danach musste selbstverständlich SOFORT professionelle Hilfe für die Kollegen ran! Da ist jeder Kollege auf der Wache gänzlich überfordert.
Aber die Situationen, die jeder schon mal mitgemacht hat, ist im Kollegenkreis gut handlebar.
Daher ein Tipp an Mareen: geh doch mal zu Deiner Rettungswache und sprich mit den Kollegen, die da gewesen sind über den Einsatz. Hilft bestimmt. Und wie ich die dort einschätze, sind sie für ein Gespräch sicherlich sehr offen.