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Kuckuck,
ich hab meinen Landurlaub spontan noch für ein paar Tage verlängert, macht aber nix, da ich ja jetzt weiß, wo ich hier einen Internetzugang finde :-)
Ich hab auch schon oft darüber nachgedacht, wie sehr einen das Studium verändert hat. Man hat weniger Zeit für seine Freunde, seine Hobbies und die schönen Bücher im Bücherregal. Aber ich glaube, ich kann dich trotzdem ein wenig beruhigen: Ich bin fest der Meinung(oder hoffe es zumindest ganz stark), daß man sich nicht einfach in jemanden verwandelt, der man früher nie sein wollte. Schon alleine die Tatsache, daß du dich mit diesem Gedanken beschäftigst, zeigt doch ganz deutlich, daß du dir dieser Gefahr bewußt bist. Meiner Meinung nach verändern sich vor allem die Menschen, die sich niemals über sich selbst Gedanken machen. Ich denke, es ist unheimlich wichtig, ab und zu mal neben sich zu treten und sich selbst kritisch zu betrachten. Das ist eine wirklich gute Methode, um seine Ideale auch in Studium und Beruf zu retten. Leider kenne ich ne Menge Leute, denen die Kunst zur Selbstkritik völlig fehlt. Das sind wahrscheinlich dieselben, die irgendwann (und teilweise auch jetzt schon) den ganzen Tag nur vom Studium erzählen.
Ich hab in den letzten zwei Jahren gelernt, mit meiner knapper gewordenen Freizeit umzugehen. Wenn ich heute mal nicht für die Prüfungen lernen muß, dann erlebe ich einen freien Nachmittag viel intensiver, als ich das früher getan habe. Sich einen ganzen Abend hinzusetzen und ein schönes Buch zu lesen oder eine CD zu hören, hat heute einen viel höheren Stellenwert, und das hat auf jeden Fall seinen eigenen Reiz. Außerdem ist mir in letzter Zeit klar geworden, daß es eigentlich Quatsch ist, sich über das Studium ständig Sorgen zu machen. Man kann das Leben einteilen in wichtige und unwichtige Dinge. Zu den wichtigen Dingen gehören Freunde, ein Spaziergang am Strand und der erste Schrei, den ein Baby tut, aber mit Sicherheit keine versägte Klausur in den Vorklinik. Das ist es einfach nicht wert. Ich verspreche dir aber hiermit hoch und heilig, dich vor dir selbst zu warnen, wenn du mir eines Tages nur noch von Strukturformeln und Muskelursprüngen schreibst ;-)
Ach ja, natürlich wünsch ich dir auch noch gute (und vor allem schnelle) Besserung. Daß es dich ausgerechnet in der Prüfungsvorbereitung erwischt, ist wirklich nicht gerecht. Glücklicherweise hast du ja noch ein paar Tage Zeit, also laß mal etwas langsamer gehen, schlaf viel und denk ein bischen öfter an deine Rebecca. Wenn du dazu auch weiterhin viel Tee trinkst, bist du mit Sicherheit bald wieder in Bestform. Immerhin weiß ich jetzt, für was ich die zweite Hälfte der Tiefkühlpizza opfern muß :-)))
So, schon wieder ist ein Stündchen vorbei und ich muß mich von dir verabschieden. Hab heute leider nix dabei, was ich dir als Zitat schicken könnte, aber dafür weiß ich schon was fürs nächste mal :-)
Halt die Ohren steif!!!
Viele liebe Grüße,
Sven