- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
Also nun mal langsam
1. Da Pat. mit ACS immer noch eine signifikante Mortalität und Morbidität haben, laufen weiterhin zahlreiche Studien zur Verbesserung der Therapie.
2. Die genannte Studie zielt auf die optimale Vorbehandlung vor dem Kathetereingriff. Nachdem hier die Thrombolyse offensichtlich nur in sehr speziellen Situationen sinnvoll ist (erspart mir bitte die 5-6 aktuellen Studien dazu zu zitieren), wurde hier (wie auch in einigen anderen Szudien) der Effekt eines Thrombozytenaggregatienshemmers untersucht. Das Ziel einer optimaler Vortherapie ist einerseits möglichst ein offenes Infarktgefäß zu bekommen (geringere Infarktgröße, einfachere PTCA mit geringerem Risiko von peripheren Embolisationen durch primäres Stenten) und andererseits zum Zeitpunkt der PTCA bereits eine maximale Thrombozytenaggregation zu erreichen.
3. Als Endpunkt wurde hier die Einschätzung der Infarktgröße mittels Rückgang der ST-Hebungen gewählt, da für klinische Outcome Daten (Mortalität) 500 Studienpatienten zu wenig sind.
4. Insgesamt ist die routinemäßige Gabe von sog. GpIIb/IIIa-Antagonisten beim STEMI eine IIa Empfehlung. Allerdings ist bisher praktisch nur das (um faktor 10) teurere Aciximab untersucht.
5. Eine 3-fach Therapie mit ASS, Clopidogrel und GpIIb/IIIa-Antagonisten ist auf Grund dreier unterschiedlicher angriffspunkte durchaus Standard, und nicht doppelt bzw. dreifach gemoppelt.
Insgesamt also schon eine sinnvolle Fragestellung und eine sinnvolle Studie, die eher Geld sparen hilft. Allerdings gibt es auch Daten, die zeigen, dass die Gabe von 600mg Clopidogrel möglichst früh die zusätzliche Gabe eines GpIIb/IIIa-Antagonisten unnötig machen (BRAVE-3)....
Also, eine Studie macht noch keinen Sommer...äh
Um die Entwicklingen beurteilen zu können, muß man schon kontinuierlich lesen. Und ich begrüße die große Zahl an Studien. Das ist ja gerade der Vorteil in der Kardiologie, dass wir diese häufigen Krankheitsbilder gut untersuchen können.
In der Intensivmedizin oder Notfallmedizin haben wir nur einen Bruchteil dieser Evidenz. Die meißten Maßnahmen, die Ihr täglich mit der größten Selbstverstänslichkeit anwendet, sind schlechter belegt als Tirofiban beim Infarkt.
Vile Grüße nach HI, wir sind jetzt ja auch auch FITT für STEMI