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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Registrierter Benutzer Avatar von RS-USER-Elektro-Dengel
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    Zitat Zitat von Kammerflimmer-Küken Beitrag anzeigen
    Nach dem die Patientin auf der ITS gut aufgehoben war gab es heiße Diskussionen zwischen den Kollegen, ob die HAES auf Grund der Leber- und Nierenschädigung zu vertreten war und einige waren der Meinung das es völlig kontraindiziert ist, ich check nur immer noch nicht warum.
    ...
    In der Situation sicherlich zu vernachlässigen, wenn die Alternative ein druckloser Patient is (obwohl, dann käme die Blutung sicherlich zum stehen!)
    PRAXIS Dr. med. Hasenbein
    alle Kassen



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  2. #7
    (Schiffs)Krankenpfleger Avatar von RS-USER-Feife
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    Zitat Zitat von Kammerflimmer-Küken Beitrag anzeigen
    Darf ich der Patientin die bereits 1000ml NaCl drin hat über einen weiteren Zugang eine 10% HAES rein laufen lassen? Trotz dem jahrelangen Alkoholabusus?
    Ich denke eine HAES ist nicht ungerechtfertigt. In dieser Situation mit einem stark blutendem Patienten, keinem Blutdruck und keinen Konserven gibt es nicht all zu viele Möglichkeiten.
    Der theoretische Gedanke der gegen die HAES spricht ist die sehr langsame Verstoffwechselung im Körper. Da die Leber dieser Patientin durch die Zirrhose eingeschränkt ist kommt die Frage auf wie sich die zusätzliche Belastung langfristig auswirkt? (Mein Gedanke wäre -> Keine/langsame Verstoffwechselung der HAES -> Anlagerung in / Verschluss von Glomeruli -> Niereninsuffizienz, damit gesteigerte Anforderungen an die Leber, die aber schon funktionseingeschränkt ist; zusätzlich ein potentieller Pruritus durch Ablagerung des HAES in der Haut).

    Mein persönliches Gefühl ist, dass HAES über seinen Wirkstoff nicht viel rausreißt, ich denke das Volumen zählt eher, aber das driftet schon in Richtung "Kristalloid vs. Kolloid-Debatten" und da bin ich nicht auf dem Laufenden was die aktuellen Studien sagen.

    Eine Idee für ein "sicheres" (= nebenwirkungsarmes) Kolloid zur Infusion wäre Humanes Albumin zusammen mit kristalloidem Volumen (z.B. Ringer). Es steigert den kolloidosmotischen Druck und ich könnte mir auch vorstellen, dass es in diesem speziellen Fall hätte helfen können. (Gedankengang: Leberzirrhose -> Proteinsynthese gestört -> Hypo-Albuminämie...)

    Mal als Frage von mir:
    Wie sähe es mit FFPs aus? Das müsste wegen der langen Haltbarkeit doch leichter verfügbar sein als Blut, ist ebenfalls über den Proteingehalt kolloidosmotisch wirksam, und bei chronischer Blutung werden die Gerinnungsfaktoren ebenfalls hilfreich sein? -- Müssen FFPs nach Blutgruppe transfundiert werden?
    Wer glaubt dass Schiffspfleger Schiffe pflegen, glaubt auch dass Zitronenfalter Zitronen falten.



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  3. #8
    Registrierter Benutzer Avatar von Fallobst
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    Im Notfall schüttet man doch eh rein, was man gerade zur Hand hat... FFPs müssen erst in der Blutbank geordert werden!

    Das sich dann Menschen darüber aufregen, das der Leberzirrhosepatient HAES bekommen hat ist primär lächerlich, wenn die Alternative das Versterben des Patienten ist. Intubieren ist hier vermutlich nicht der schlechteste Ansatz... was sagte denn der begleitende Arzt des IHT? Ist dem die Blutung und der Blutdruck nicht aufgefallen?


    Ist eigentlich eine Sengstaken-Blakemore-Sonde noch lege artis?
    www.pflegewiki.de

    Es lebe der Wellfleischabusus...



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  4. #9
    wieder da!
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    Ganz ehrlich, diese nachträgliche Oberklugscheisserei von Kollegen (die man leider häufiger auf Intensivstationen antrifft) geht mir immer ziemlich auf den Zeiger!

    Wenn ein Patient absolut kreislaufinstabil im Rahmen eines akuten hämorrhagischen Schockes ist, dann ist die eine HAES mit Sicherheit im weiteren Verlauf nicht das Medikament, dass an seinem Versterben schuld sein wird. Aber mit nicht ganz geringer Wahrscheinlichkeit ist es in der akuten Schocksituation erstmal eines der Medikamente, welches dem Patient das Leben rettet. Und ob es nach einer HAES schon zu wirklichen Problemen kommt...

    Klar, Albumin oder Plasma + EK´s ist sicherlich eine gute Alternative, aber zumindest wir haben die nicht sofort verfügbar in unserer ZNA, HAES hingegen schon.

    Folgendes Procedere wäre bei uns gelaufen:

    Wenn möglich mindestens 2 große Zugänge (grün ist nicht groß!!!), ein wenig Volumen (wir wollen ihn ja nicht auswaschen), ggf. eine Prise Katecholamine (Zieldruck nach Intubation 80 - 100 mmHg sys.), sofortige Schutzintubation nach RSI. Arterieller Zugang, Kreuzblut und erstmal ein wenig 0 neg. Anschließend auf die Intensivstation und dort dann Notfallendoskopie. Im weiteren Verlauf noch schnell den Kollegen vom Intensivverleger kreuzigen (schließlich sind wir ein katholisches Haus) und am Telefon die verlegenden Kollegen sowas von Rund machen. Solche Verlegungen sind neben der Tatsache, dass sie grob fahrlässig sind, auch maximal unkollegial!!!

    Wenn so ein Fall in unserer Endoskopieabteilung angekommen wäre, dann wäre er auf Grund des sehr kurzen Weges direkt auf Intensiv gegangen. Außerdem wäre da unser Rea-Team von Anfang an dabei gewesen, wir haben per Order eine relativ geringe Alarmierungsschwelle.
    Alternativ in die ZNA, wenn auf der Intensiv kein Bett frei wäre. Allerdings sind unsere Intensivkollegen so gut, dass sie irgendwie eigentlich immer was möglich machen (und wenn es der Not-OP oder die Dialyse ist).

    Insgesamt finde ich eigentlich, dass Ihr Euch ganz richtig verhalten habt!
    Ich würde mich ja gerne mit Dir geistig duellieren, aber ich sehe, Du bist unbewaffnet.



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  5. #10
    Registrierter Benutzer
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    Zitat Zitat von Fallobst Beitrag anzeigen

    Ist eigentlich eine Sengstaken-Blakemore-Sonde noch lege artis?
    Würde mich auch interessieren; zu meiner Klinikzeit war sie quasi Standard und ich kann mich an akute Blutungen erinnern, bei denen Behandlungsliege und der Fußboden komplett mit langsam gerinnendem Blut voll waren.

    0 rh. neg. ungekreuzt war das Mittel der Wahl.



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