Es GIBT keinen Formfehler. Zum hundertsten Mal. Das ist eine völlig übliche Beschreibung und wird dauernd benutzt.
Wenn du keine Information darüber hast, wieviele der "betroffenen" Kinder homo- und wieviele heterozygot sind/wie die Heterozygotenfrequenz in der Population ist kannst du nicht berechnen wieviele Elternpaare beide(!) heterozygot sind.
Ich kann immer noch nicht wirklich rauslesen, was genau in der Frage stand, insofern kann ich nur nochmal wiederholen: Wenn es um Elternpaare geht, bei denen beide heterozygot sind, und es keine Angabe zur Heterozygotenfrequenz der Gesamtpopulation gibt, MUSS die Angabe zu den Neugeborenen auf homozygote Kinder bezogen sein. Du kannst es sonst nicht berechnen.
Du kannst vom heterozygoten Kind nicht drauf rückschließen, ob von den Eltern einer oder beide heterozygot sind. Du kannst nur von der Heterozygoten-Frequenz in der Bevölkerung ausgehen und könntest dann die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass ein heterozygotes Kind zwei heterozygote Eltern hat. Dagegen sind von den homozygoten Kindern ALLE Elternteile heterozygot.
Nochmal anders formuliert: Wenn du von homozygoten Kindern ausgehst, hast du in der Elterngeneration eine Heterozygotenfrequenz 1:1, d.h. jedes Individuum ist heterozygot. Wenn du aber auch heterozygote Kinder hinzunimmst, SINKT die Heterozygotenfrequenz in der Elterngeneration. Wie weit sie sinkt ist abhängig von der Heterozygotenfrequenz in der Gesamtpopulation. Du kannst also die Berechnung ohne eine Information über die Heterozygotenfrequenz in der Gesamtbevölkerung nicht anstellen.
Vorschlag: Frag doch lieber einen Bio-Prof wie sowas üblicherweise angegeben wird. Der Mathe-Prof wird das hochwahrscheinlich nämlich nicht wissen.
Waaah. Leute, ich kann mich hier doch nicht hinsetzen und euch Genetik für Anfänger beibringen. Die Mendelschen Regeln sowie das Hardy-Weinberg-Gesetz sind bekanntermaßen nur eingeschränkt auf nicht-ideale Erbgänge anwendbar, das ergibt sich aus der Interaktion sehr vieler Genprodukte im Individuum. Trotzdem lassen sich beispielsweise Erkrankungen nach diesen Regeln klassifizieren, und die Sichelzellanämie wird kodominant vererbt (in der F1-Generation exprimieren die Individuen zwei distinkte Genprodukte, die beide phänotypisch nachweisbar sind), die beta-Thalassämie dagegen rezessiv (in der F1-Generation tragen alle Individuen das dominante Merkmal). Der Phänotyp wird dann weiter modifiziert, zum Beispiel durch unvollständige Penetranz, epigenetische Phänomene o.ä., aber das ändert letztendlich nichts an der zugrundeliegenden Vererbung.