Ich hätt gern die eierlegende Wollmilchsau - hab mich in Erlangen beworben, aber ich glaube die werden rausfliegen weil sie mir keine kostenfreie Unterkunft anbieten können und direkt keine PJ Vergütung zahlen ...
Von daher hätt ich wohl gerne ein Haus was folgende Kriterien erfüllt :
- gute Ausbildung in Ortho : D.h. Ausbildung beschränkt sich nicht nur aufs Blutabnehmen und stupides Hakenhalten, sondern man kriegt in Ambulanz wie im OP etwas beigebracht und darf möglichst viel selber machen
- Lehrkrankenhaus einer Uni
- möglichst freie Kost & Logis
- Arbeitskleidung gestellt
- PJ Vergütung wenn möglich
- Distanz zu Erlangen/ FFM nicht allzu groß ( max 300km )
Trifft alles auf die Orthopädische Klinik in Kassel zu : http://www.vitos-okk.de/
Wissen macht nichts.
ZU Logis kann ich in HD gar nichts sagen, weil ich ja in Heidelberg lebe. Kost gabs Fruehstueck und MIttagessen umsonst, nur Getraenke musste man bezahlen.
Kleidung wird gestellt.
Es gibt auch ne Verguetung, wieviel kann ich dir gar nicht sagen, die haben noch nicht ueberwiesen (es wird naemlich am Ende am Stueck ueberwiesen...).
Zur Ausbildung: Die Ortho HD ist die groesste orthopaedische Klinik in deutschland mit einem sehr weiten Spektrum. Man rotiert alle 4 Wochen in ein neues Team (Ich war: Schulter, Kinder/Fuß/ICP, TEP, Sport; weiterfuehrend gibt es noch Tumor, TEP privat und Hand). Man ist dann vorrangig mit diesem Team im OP, in der Ambulanz und auf Station unterwegs. Natuerlich, wenn im OP jemand fehlt und man selber nur Ambulanz hat, wird man zu einem anderen Team gerufen, aber in der Regel klappt das alles ganz gut. Durch die schiere Groeße und das Renomee (schreibt man das so?) bekommt man nicht nur die Standard-TEP-Oma zu sehen, sondern gerade im Tumor- und im Kinder/ICP/Fuß-Team viele eher seltene Sachen, was die Sache natuerlich auch spannender macht, als den ganzen Tag nur Arthrosen.
Im OP kommt es natuerlich immer drauf an, im TEP-Bereich haelt man recht stupide die Haken und starrt die Wand an, bekommt aber nebenbei viel erklaert. In den anderen Bereichen hat man natuerlich bessere Sicht aufs OP-Feld, je nach persoenlicher Eignung darf man dann auch mal selber Metall entfernen. Knoten und Naehen sind sowieso PJ-Aufgaben.
In den Spezialambulanzen besteht deine Aufgabe darin, Patienten zu anamnestizieren und untersuchen, sich Gedanken zum weiteren Vorgehen zu machen und sie dann deinem Arzt vorzustellen. Anschliessend diktierst du den Ambulanzbrief und liest den auch, wenn er geschrieben ist, Korrektur.
Auf Station war ich selten, Blut abnehmen und Nadeln legen tun die Schwestern eigentlich selber, sind aber ganz froh, wenn man ihnen ein bisschen unter die Arme greift. Das nimmt aber einen wirklich eher kleinen Teil des Tagesablaufs ein.
Die Stimmung ist recht gut, natuerlich auch ein bisschen teamabhaengig, aber so richtig unfreundlich wurde ich nirgendwo behandelt. Eigentlich sind alle recht bemueht, dass man was lernt. Sicherlich gibts auch Miesepeter und auch mal Scheisstage mit mieser Stimmung, aber ich hab mich dort eigentlich sehr wohl gefuehlt. Dienstzeiten waren auch annehmbar, in der Regel bin ich zwischen 4 und 5 gegangen. Es gibt auch jeden Tag nen Saal, der bis 7 laeuft, wenn man in dem ist, kann man morgens spaeter kommen. Nacht- und Wochenende darf man arbeiten, muss man aber nicht.
Es ist kein Lehrkrankenhaus, is ja die Uni selber.
Also wie gesagt, ich persoenlich hab mich sehr wohl gefuehlt und durchaus auch gewertschaetzt (was mir persoenlich immer wichtig ist, nicht wie der letzte Trottel behandelt zu werden). Mit ein bisschen persoenlichem Einsatz (und sei es nur kontinuierliches "Aha und was ist das?"-Fragen) kann man sicher viel lernen. Also zumindest ich hab viel gelernt.