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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
    Arztbrief-Diktator
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    Hallo dqw79!

    Der Grund in der Reha anzufangen war relativ banal. Ich war damals auf der Flucht vor der großen Jungärzte-Arbeitslosigkeit in Österreich. Hinter der bayrischen Grenze herrschten aus österreichischer Sicht damals schon paradiesische Arbeitsmarktverhältnisse.
    Ich wollte eigentlich immer Orthopädie machen, ungünstigerweise wurde aber damals der Facharzt Orthopädie/Unfallchirurgie eingeführt und auf Unfallchirurgie hatte bzw. habe ich so gar keine Lust. Dann bekam ich relativ schnell eine Anstellung in einer Rehaklinik mit orthopädischen und kardiologischem Schwerpunkt. Dass ich trotz meiner ganzen orthopädischen Referenzen primär in der Kardiologie eingesetzt werden soll, wurde mir im Vorstellungsgespräch verschwiegen... hat mir ne ganze Menge Freizeit zum Lernen und Pantozol gegen die Magenschmerzen gekostet... im Nachhinein gesehen habe ich aber wahnsinnig viel fürs Leben gelernt. Vom 24h EKG bis zum sicheren Umgang mit einem cholerischen Professor als Chef. Erst später konnte ich in die orthopädische Abteilung wechseln und wurde von der dortigen Chefin motiviert, PMR als Fach zu machen. Nach knapp 2 Jahren hatte ich in dieser Klinik alles gesehen, was es dort zu sehen gab und die Weiterbildungszeiten beinahe ausgenutzt.
    Und dann stellte sich die Frage, ob es sich noch lohnt nach Österreich zurück zu gehen oder in D den Facharzt zu machen. Da eigentlich nur das "zuhause-Feeling" für Österreich sprach bin ich also geblieben, weit in den Norden gezogen und habe hier die Weiterbildung abgeschlossen. Und beinahe nur noch konservative Orthopädie und orthopädische AHB gemacht. Manchmal sehne ich mich schon nach dem OP, auf Polytraumen nachts um halb 3 und Ähnliches bin ich aber nach wie vor nicht scharf, das dürfen gerne die Männer operieren, ich kümmere mich dann um die Re-Mobi ...

    Ich kenne es nur so, dass man im Dienst für das ganze Haus zuständig ist. Nachts sind noch 2 Nachtschwestern/-pfleger da, am WE tagsüber ein reduziertes Pflegeteam. Ober- oder Chefarzt hat Hintergrunddienst mit Rufbereitschaft, d.h. er/sie sollte bei Bedarf innerhalb von 20min vorort sein.
    Im Prinzip musst du im Dienst die selbe Entscheidung treffen wie der Hausarzt in der Praxis: Muß der Patient ins Krankenhaus und wenn ja, als Notfall oder als geplante Verlegung am nächsten Morgen, oder bekomme ich das Problem mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln in den Griff?

    LG



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  2. #12
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    Hey
    besten dank für deine ausführliche Antwort. Also bist du jetzt Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin?
    Glückwunsch.
    Du sagst du bist nun weit in den Norden gegangen, arbeitest du in einer der Helios Kliniken?
    Hast du vor weiter im Krankenhaus zu arbeiten oder willst du dich selbstständig machen?
    Kann man sich als Facharzt für PRM genauso einfach wie ein Hausarzt selbstständig machen?
    Ich freue mich über deine Antwort.
    Besten Dank schonmal.



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  3. #13
    Arztbrief-Diktator
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    Danke!
    Ja, ich habe es nach einigen Widrigkeiten endlich geschafft und bin seit 6 Wochen Fachärztin.
    Mit Helios haben wir (IMHO zum Glück) nichts zu tun. Finds nicht schön, was da bei den "Nachbarn an der Küste gegenüber" im Frühjahr und Sommer los war...
    Im Moment bin ich gerade in einer Such- und Findephase, irgendwie weiß ich noch nicht so wirklich was ich will. Einerseits keine Dienste mehr, andererseits doch nicht in die Praxis... Kann mir gut vorstellen, noch ein Jahr Weiterbildung dran zu hängen für Spezielle Schmerztherapie und die für Sportmedizin möchte ich auch bald fertig haben.
    Selbstständig machen ist so eine Sache... einmal finde ich mich noch viiieeeeel zu jung und unerfahren dafür. Außerdem wüsste ich als Migrantin zur Zeit gar nicht wo. Hier aufm Dorf ist es schwierig, mir in der Großstadt einen KV-Sitz zuzulegen, wo ich weder ArztkollegInnen noch TherapeutInnen zwecks Zusammenarbeit kenne, ist auch riskant. Privatpraxis in Österreich geht eigentlich nur nebenberuflich, setzt also eine dazupassende Oberarztstelle voraus. Kassenarzt in Österreich kann ich in den für mich interessanten Regionen wahrscheinlich vergessen, die Kassensitze sind relativ frisch an noch recht junge KollegInnen vergeben, bis die wieder frei werden bin ich selbst alt und grau.
    Eine Praxisgemeinschaft oder MVZ mit operativ tätigen Orthopäden, das würde mich reizen, das ergänzt sich irgendwie... der eine macht die operativen Behandlungen, der andere die konservativen.
    Natürlich kann man sich als PMR-Facharzt auch selbstständig machen - das setzt aber ein dichteres Netz an Kooperationspartnern voraus als es z.B. ein Hausarzt braucht. Einerseits mit Therapeuten, andererseits auch mit den Ärzten der Umgebung, damit du die Patienten auch zugewiesen bekommst. Den Hausarzt/Internisten/Augenarzt findet jeder Patient alleine, was ein Facharzt für Physikalische Medizin und Rehabilitation macht, wissen die Wenigsten auf Anhieb.



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