Ich hatte Kommilitonen, die aus lerntechnischen Gründen ihr Wahltertial in der Orthopädie/Unfallchirurgie verbracht haben. Die Argumentation war, dass sie Chirurgie ohnehin fürs mündliche Examen lernen müssten. Wie viel Sinn das macht weiß ich nicht.
Ich hab mich mit der Fächerwahl auch relativ schwer getan, da ich vorm PJ unbedingt Innere machen wollte, somit kein anderes Fach mehr hatte, für das ich mich besonders begeistert hätte. Ich habe erstmal alles von der Liste gestrichen, was ich mir gar nicht vorstellen konnte: Patho, Psychiatrie, Psychosomatik, Neurologie, Auge usw.
Dann habe ich nach Lehrkrankenhäusern geschaut, wo ich auf jeden Fall mit allen Fächern zumindest als 4. Prüfungsfach einverstanden gewesen wäre.
Schlussendlich hab ich mich für Anästhesie entschieden und Pädiatrie als 4. Fach.
Im Nachhinein bin ich mit meiner Anästhesie-Entscheidung ziemlich glücklich geworden, was mehrere Gründe hatte: Intensivmedizin (bis dahin eben internistisch) hatte mir schon immer sehr viel Spass gemacht, Notfallmedizin genauso, und - ganz wichtig - ich hab im PJ entdeckt, dass ich sehr wohl übelst viel mit Unfallchirurgie anfangen kann und war deshalb sehr begeistert darüber, was man in der Anästhesie alles handwerkliches machen kann und darf (in meiner Klinik war die Lehre sensationell).
Fazit: ich würde wieder Anästhesie nehmen, wenn es keine Ortho/Unfallchirurgie an der Klinik gäbe oder wenn es mir wichtig wäre, jeden Tag einigermaßen pünklich raus zu kommen.
Ich wage fast die Theorie, dass man mit Anästhesie nichts großartig falsch machen kann, den Kram den man da lernt kann man immer gebrauchen......
Gerade in der Mikrobiologie oder Humangenetik sind profunde Kenntnisse über Narkosetechniken entscheidend.
Kacken ist Liebe!
Salmonella ist Kacken!
What have you done today to earn your place in this crowded world?
... ebenso wie in Pathologie oder gar Anatomie...
"Is the brain a gift from God, or simply the jackpot of a trillion rolls of DNA dice?”