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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Back on Stage Avatar von Rico
    Registriert seit
    31.01.2002
    Ort
    Tübingen
    Beiträge
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    Wir haben einen Schreibdienst, der die Briefe schreibt und formatiert.
    Wenn der Brief oberärztlich vidiert ist geht er zum ausdrucken wieder an den Schreibdienst zurück, der ganz doll schimpft, wenn da irgendwas umformatiert ist - da gibt es glaub sogar ne Dienstanweisung wie so ein Arztbrief auszusehen hat.
    So ein typographisches Debakel würde bei uns nicht rausgehen...
    Definition of clinical experience:
    Making the same mistake with increasing confidence over an impressive number of years.



  2. #7
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
    Registriert seit
    05.04.2003
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    LV-426
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    Ober-Unarzt
    Beiträge
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    In allen meinen Abteilungen wurden die Briefe vorher korrigiert. Nur erfahrene Altassistenten mit erwiesenen Typo- und Orthographiekenntnissen durften "vorläufige" Briefe rausgeben.
    Und auch das Recht wurde bei Schlendrian schnell wieder zurückgezogen.

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



  3. #8
    Auf dem Weg zurück... Avatar von McBeal
    Registriert seit
    11.09.2004
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    war tief im Westö-hö-hön
    Semester:
    Fertig!!!
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    Kenne ich. Bei uns schreibt der Nachtdienst die Briefe und der Frühdienst entlässt und setzt auch seinen Namen drunter. Da ich auch keinen Mist rausgebe, haben sich dann oft Entlassungen verzögert oder Eltern mussten sich den Brief am nächsten Tag abholen. Aber Blödsinn gebe ich, gerade bei Neo-ITS-Kindern, nicht raus. Meistens waren es ausländische Kollegen und dann sehe ich auch vieles ein, aber nicht fachliche Fehler à la "Fruhgeborenes der 41+3. SSW" oder "Genitale weiblich-infantil" bei eindeutig männlichem Kind. Leider haben wir aber auch Muttersprachler, die viel Blödsinn verzapfen oder bei denen sich jede Epikrise so anhört, als hätte das Kind nichts gehabt. Mehr als es selbst richtig zu machen und nochmal drüber zu schauen, fällt mir aber leider auch nicht ein.

    LG
    Ally
    Junior-Mitglied der "Das/Dass-Polizei"



  4. #9
    Banned
    Registriert seit
    18.10.2007
    Ort
    unterm Bett
    Semester:
    altes Häschen
    Beiträge
    1.937
    Jaaa, Arztbriefe sind ein Thema für sich.
    Mit dem Format haben wir keine groben Probleme, da das PC-System das Format vorgibt. Dennoch schimpft unser Chef lauthals, wenn Leute mit Mätzchen wie Fett- und Kursivmarkierungen anfangen. Er will ein einheitliches Bild, und das ist m.E. Auch richtig so. Der Arztbrief ist eine Visitenkarte der Klinik; wenn dieser schlecht ist, entsteht ein entsprechender Eindruck.
    Man sollte nie darauf vertrauen, dass Rechtschreibung, Grammatik und Stil bei Kollegen, deren Muttersprache Deutsch ist, irgendwelchen höheren Ansprüchen genügen. Allein schon die allgegenwärtigen Stilmonster wie "Die ausführliche Anamnese des Patienten bitten wir als bekannt voraussetzen zu dürfen" wecken bei mir immer die Lust, den betreffenden Kollegen mal das eine oder andere Buch wie "Man spricht deutsh" um die Ohren hauen.
    Was mir auch gehörig auf den Zeiger geht, ist das übliche Gewäsch wie "Nach entsprechender präoperativer Vorbereitung haben wir die Operation durchgeführt". Nee, echt wahr? Wenn schon im Abschnitt "Therapie" steht, dass man die und die OP an dem und dem Tag durchgeführt hat, wozu soll dieser sinnlose Satz gut sein? Solche Sätze stehen in vielen Briefen zuhauf, offenbar weil die Kollegen meinen, ohne mindestens 10 Sätze im Verlauf sehe der Brief leer aus. Mal davon abgesehen, dass die Niedergelassenen diesen Briefteil eh nie lesen, soll ein Brief auch präzise und klar wesentliche Informationen überliefern. Gewäsch stört die Präzision, sonst hat es keine Funktion. Außerdem ist besonders peinlich, wenn man 10 Sätze Gewäsch produziert, und dann eine wirklich wesentliche Information auslässt.
    Ich bin auch ein Gegner von Textbausteinen und vorgefertigten Briefen. Diese führen regelmäßig dazu, dass man beim Drüberlesen unaufmerksam wird, und dadurch vergisst, wichtige Passagen zu korrigieren und zu ergänzen. Dann steht in einem Brief einer weiblichen Patientin nach einer Leistenhernien-OP regelmäßig drin, der ipsilaterale Hoden sei postoperativ in Ordnung gewesen. Schön für die Frau. Das ist dann eher unter "lustige kleine Fehler" zu verbuchen und führt zu keinem Problem; wenn jedoch wichtige Informationen aus dem Verlauf wie eine neu aufgetretene allergische Reaktion auf ein Medikament, Transfusion oder Revisionseingriff fehlen, ist es nicht mehr lustig, weil ein solcher Informationsverlust u.U. Zu einem handfesten Problem führen kann.
    Was meiner Meinung nach sehr stark vernachlässigt wird, ist die Tatsache, dass man insbesondere Anfängern das Briefeschreiben ebenso wie alles andere erst beibringen muss, wenn man möchte, dass diese Tätigkeit gut und im eigenen Sinne ausgeführt wird. Meinstens wird nur durchgestrichen, gemeckert und zurück zur Korrektur geschickt; ein Anfänger versteht aber meistens mangels Erfahrung nur begrenzt, was warum korrigiert werden soll. Dann wird es gemacht, aber nicht verstanden, und der Fehler wird wiederholt. Und die Schuld liegt nicht beim Anfänger. Das Trial&Error-System ist nicht sonderlich effektiv. Ich versuche immer, Anfängern detailliert zu erklären, was warum drin stehen sollte, und was man getrost weglassen kann. (Leider führt es häufig genug zu kindlichen Trotzreaktionen wie "Du bist doch kein Oberarzt, warum spielst Du Dich so auf!". Nun ja, wer nicht will, der hat schon - und dann ist doch immer ein Stückchen Schadenfreude dabei, wenn ich maximal 1 Brief pro Monat korrigieren muss, während die betreffenden Kollegen mit schöner Regelmäßigkeit hohe Stapel in ihren Fächern vorfinden, mit dicken fetten Strichen des Chef'schen Kugelschreibers).



  5. #10
    Schiffs-Doc h.c.
    Registriert seit
    04.07.2006
    Semester:
    Aus, aus, das Studium ist AUS!
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    362

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    Wenn ich so zurückdenke an meine ersten Briefein den Famulaturen, dann hat mir das eigentlich nie jemand wirklich beigebracht (außer wie ich die Vorlage im PC für den jeweiligen Patienten anlege und abspeichere). Da fand ich es dann schon in gewisser weise schlimm, wenn nicht mal ein Feedback zum Bessermachen kam, sondern der Brief schon komplett umgestellt vom OA zurückkam. Erst in meinem Pädi-PJ haben sich die Assis nach Schreiben der Briefe wirklich lieb darum gekümmert und auch gesagt warum etwas wichtig oder unwichtig ist oder was man WARUM ändern sollte.
    Ich habe im übrigen als Student schon mal 5€/geschriebenen Brief bekommen und mir mein Taschengeld mit Nachhilfe-Unterricht im deutsche-Briefe-schreiben für Nicht-Muttersprachler aufgebessert
    Wenn du glaubst, es geht nicht mehr......kommt von irgendwo ein Blaulicht her!



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