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Hallo
Ich recherchiere zum Thema AIDS und habe zwei Fragen.
In alten Artikeln aus den 80er Jahren liest man oft von "Konversionsrate", die angibt, wie viele Personen, die "positiv" getestet wurden, letztlich auch an AIDS erkranken.
Anscheinend ist das Wort Konversionsrate nicht mehr aktuell, im Internet finde ich fast nichts, was sich auf Medizin bezieht. Wie nennt man dies heute?
Und wie hoch ist nun diese Rate? 1985 ging man von nur 20% aus, kann das sein? Zahlen gabe ich keine gefunden, aber anscheined sind 20% viel zu niedrig.
Vielen Dank!
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Also, Konversionsrate bedeutet nicht, dass ein positiv getesteter AIDS bekommt. Denn bei dem heutigen Stand der Medizin werden nahezu 99% der positiv getesteten an einem ARC = AIDS related complex, also an AIDS sterben.
Konversiosnrate beschreibt die Wahrscheinlcihkeit von Exposition zu Infektion. Denn die Exposition mit einem Erreger bedeutet nicht, dass man auf jeden Fall auch an der Krankheit erkrankt. Diese Rate ist vom Expositionsweg abhängig. Interessanterweise ist selbst eine Nadelstichverletzung mit dem anhaftenden Blut eines Infizierten kein Garant für eine Ansteckung, tatsächlich ist die "Konversion" als eher gering einzuschätzen. Die Konversionsrate bei HEP-C Exposition ist wesentlich höher. Trotzdem gilt: Nur Safe! ;)
Danke für den Hinweis. Hier hat interessanterweise ein Bedeutungswechsel des Begriffs stattgefunden. Ich zitiere aus SPIEGEL 33/85:
HTLV-3 ist, wie wir heute sagen, HIV. Man ging also von einem wesentlich milderen epidemioloigschen Verlauf aus, wenn du schreibst, dass es heute um die 99% sind.SPIEGEL: Sie selbst haben bei einem Vortrag in Frankfurt diese sogenannte Konversionsrate, also den Anteil der HTLV-3-Positiven, die Aids-Symptome entwickeln, mit sieben Prozent angegeben.
GALLO: Diese Zahl stammte von Dr. William Blattner vom National Cancer Institute. Aber man muß sich darüber klar sein, daß diese Art von Statistik mit Ungenauigkeiten belastet ist, je nachdem, was für eine Gruppe man untersucht.
SPIEGEL: Die Schätzungen schwanken zwischen drei und 20 Prozent.
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Ok, ich habe einen Immunologen gefragt. Dieser (Prof. Baenkler, ein angesehener Forscher aus Erlangen) hat mir eben versichert, dass auch Heute noch als Konversionsrate die Rate derer, die nach Darbietung eines Antigens, auch im Rahmen von Impfungen, Antikörper entwickeln. Also war mein vorheriger Post doch zu allgemein. Natürlich bedeutet eine Konversion mit Antikörperproduktion eine Infektion im Sinne von Erkrankung. Aber es ist wohl nur auf die Laborwerte, sprich den Impftiter, bezogen wenn man von Konversion spricht.