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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #241
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    Hi zusammen,

    Ich hatte meine Prüfung gestern bei der BLÄK. Kann mich an die Namen meiner Prüfer nicht mehr erinnern. Einer sehr benigne, freundlich; der andere eher kühl, etwas provokativer Fragenstil, unangenehm.

    1. Prüfer
    Smalltalk über einen Fall den ich draußen erlebt habe. COPD mit geplatzter Bullae und Pneu. Wurde in der Klinik dann entlastet. Pat war präklinisch stabil. Wollte nur wissen ob ich geNIVt habe. Wollte keine Details.
    Dann Fall: VU, Überschlag. Herangehensweise. Eigenschutz und dann cABCDE. Gurgelndes AG, GCS < 8. Wie wollen sie den Pat retten? Schnell. Dann liegt der Patient draußen. Atemwegssicherung bei A Problem bei Mittelgesichtsfraktur und ws. SHT. Hat dann ein Bild gezeigt. Kopf komplett Matsch. Augen nicht mal mehr abgrenzbar zu dem ganzen Blut und den Gewebefetzen. Wie wollen sie Narkose machen. Hab Keta Mida Roc genannt. Wollte keine Dosierungen hören. Hat keine Einwände erhoben. Habe dann noch Volumen gesagt. War kein C Problem da aber ich dachte eben i R der Narkose dann. However ging’s dann um IO Zugang. Wo, wo noch, welche Farbe an der Tibia. Hab blau gesagt. Dann wieviel ml / min Durchflussrate. Habe ich 100ml/min gesagt mit Druckbeutel. Hat er gemeint nein weniger, aber keine Ahnung wieviel weniger. Könnt ihr ja mal nachschauen. Ob das denn wehtut, gerade beim Kind? Ja. Was kann man machen? Mark mit Lidocain freispülen. Ob ich das beim Kind auch machen würde. Hier hatte ich keine Ahnung. Habe bisher immer nur mit NACL gespült wenn ich IO gebohrt habe (nur bei Erwachsenen bisher). Habe mich dann irgendwie durch den Fragenstil des Prüfers dazu hinreißen lassen ja zu sagen. Antwort: nein. Sind wohl Kinder gestorben dran. Dann nochmal Bild wie der Pat intubiert mit Stiffneck daliegt. Zu was Stiffneck gehört bei cABCDE. Ich wusste nicht dass das bei A abgefrühstückt werden soll. Habe initial bei Überschlag usw inline Stabilisierung natürlich erwähnt aber da ging das quasi nicht weil er über Kopf war. Wir waren ja dann schon im Auto mit dem Pat. Was ich machen würde. Habe Reev zur ABCDE gesagt. Hier kam dann bei B Prellmarken am Thorax und leises AG raus. Leises AG beidseits. Keine Seitendifferenz. Habe nach Hautemphysem gefragt. Antwort nein. SpO2 leitet nicht ab. Habe dann laut gedacht was alles vorliegt, Polytrauma, Prellmarken, leises AG, keine SpO2 ableitbar, Atemweg gesichert. Habe mich dann zur Entlastung des TX bei VA Pneu entschieden. Wollte er hören. Über Spannungskomponente mit C Problem hatten wir nicht geredet. Dann Bülau. Wo? Wie abmessen? Hand des Pat unter die Achsel. Dann noch alternativer Atemweg, einige Fragen. IGEL. Bougie für Erleichterung ETI, chir Atemweg. Wie geht das chir? Habe Quicktrach und Weg mit Skalpell erklärt. Hab dazu zig Videos angeschaut. Bei chir Atemweg horizontale Stichinzision, Drehung des Skalpell um 90 Grad, Eröffnen eines Fenster, darüber Bougie rein und dann Tubus. Er meinte aber man muss noch einen vertikalen Schnitt machen. Hab ich nicht zugestimmt, muss man eigentlich nur machen bei übergewichtigen Pat wo man die landmarks nicht findet. Dazu gibt es auch ein Nerdfall Video von einem HNO Arzt. Er meinte ne muss man immer vertikal auch schneiden. KP. Wie auch immer. Wie groß ist der Tubus den man da dann einführt wollte er noch wissen.
    Dann Bild eines luxierten Handgelenks. Ich bin Internistin, habe noch nie reponiert und explizit nachgelesen gehabt dass man das OSG reponieren MUSS. Die anderen Lux allerdings nicht. Wollte er nicht hören. Meinte man muss es machen. Und ob ich es denn ok finde wenn mein Pat dann zwar laufen kann aber sich nie mehr die Haare kämmen und essen kann. Fand ich nen unnötigen Kommentar und meinte dann selber auch nur na gut dann reponier ich halt. Damit wars dann zu Ende bei Prüfer 1.

    Prüfer 2:
    MANV. Ab wieviele Pat ist es MANV. Westen Bilder gezeigt. 1.NA, 1. RTW. ELRD. Wer macht was. MSTART Triage erklärt. Dann noch Vorsichtung Weste rot gezeigt. Was machen die konkret die Vorsichter. Also eher Orga Kram.
    Dann SPO2 Messgerät gezeigt und CO Melder. Bissl über CO Vergiftung geredet. Wieviel % normal bei Nichtraucher und bis zu 10% beim Kettenraucher. Was ich dann mache. O2 geben maximal. WO ich dad noch bestimme das CO. In der BGA innerklinisch.
    Dann Fall LKW Fahrer. Gegen Leitplanke gefahren auf offener Strasse, tags. Was machen sie als erstes. Eigenschutz usw wieder erwähnt. Dann cABCDE abgearbeitet. Da war alles soweit stabil. Habe noch GCS ausgerechnet. War 15. BZ und E dann im Auto meinte ich. Im Auto dann Anamnese. Hier meinte er ja das will der Pat ja die ganze Zeit schon, dass man ihn fragt was er hat. Ich denke ihr solltet trotzdem bei cABCDE bleiben. Natürlich wird jeder von uns erst mal mit dem Pat reden aber wenn ihr bei dem Schema bleibt dann vergesst ihr nix. War also letztlich ne Synkope und der Pat hat dann li-thorakalen Druck gehabt. Klass CV Risikoprofil erfüllt. Hab EKG gewollt und VA ACS geäußert. EKG war STEMI posterior. Hab Medikationen aufgezählt, RR 120, kein Nitro gewählt. 2 mg MO, Rest titrieren. Dann PCI Zentrum anfahren, Arzt Arzt Übergabe, Telemetrie EKG. Dann Kammerflimmern, gleich da beobachtet. Hatte auch zuvor gesagt Paddles kleben vor Abfahrt. Haben dann aber kein ALS gesprochen. WO ich den ALS Zyklus nachlesen kann. In der Leitlinie. War dann vorbei mit circa 40 Min.

    Letztlich fand ich meine eigene Performance eigentlich gut aber wurde etwas demotiviert von dem Stil des Prüfer 1. Prüfer 2 war sehr freundlich und hatte den eindeutig angenehmeren Kommunikationsstil.

    Ich kann den Ziegenfuss und die Altfragen sehr empfehlen. 1000 Fragen finde ich schlecht. Ich meine dass da einiges nicht stimmt. Habe zwischendurch Nerdfallmed geschaut für ein paar nicht-internistische Themen und mich mit einer befreundeten Notärztin ausgetauscht über einige Themen.

    Ich wünsche euch allen viel Erfolg!



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  2. #242
    Registrierter Benutzer
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    09.04.2019
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    Hey zusammen,

    ich hatte am Montag meine Prüfung an der AEKNO und würde gerne meine Erfahrung teilen. Vorbereitet habe ich mich mit den 1000 Fragen (fands nicht gut), dem Ziegenfuß (sehr gut), Nerdfallmedizin & Notfallguru (vor allem gut für Themen die einem nicht liegen), Leitlinien (SHT, präklinische Narkose, Schlaganfall ...), aber am wichtigsten: dieses Forum hier. Die Beiträge haben es einfach gemacht zu verstehen, worauf wert gelegt wird.
    Die Atmosphäre war tiefentspannt. Das ganze ist ein gemütliches Gespräch, einer meiner Prüfer hat sein Müsli währenddessen gegessen. Zugegeben hat mich das etwas irritiert, aber auch den Ernst der Situation genommen.
    Name des Vorsitz und Prüferin Nr. 1 (Anästhesistin) leider vergessen, Prüfer Nr. 2 war Prof. Dr. Dr. Lech Leuthner (ÄLRD Köln).

    Zum Einstieg kamen wir in ein nettes Gespräch über die klinische Arbeit und dann zur Frage, was denn eigentlich das präklinische Arbeiten von der Klinik unterscheidet. Bezogen auf Aufgaben und Umstände. Hier konnte ich erstmal sehr frei reden und einige Aspekte abarbeiten. Zb.: Man kennt das Team und deren Fertigkeiten nicht, eingeschränkte Diagnostik Möglichkeit, schwierige Auffindesituation, keine Rückfallebene (etc.) Hier kann man ja nicht viel falsch machen. Dann wurde das Gespräch etwas philosophisch und es wurde seitens der Prüferin erwähnt, dass auch eine HILO bei der 4. Alarmierung ein SHT haben kann und dass man den nötigen Respekt wahren sollte. Hier kam ich dann dazu zu sagen, dass einem "Demut" nie abhanden kommen sollte.

    Dann Frage der Prüferin N1:
    Sie werden alarmiert in eine Turnhalle, Kinder hatten Sportunterricht. Überall laufen diese herum. In der Mitte liegt ein 10y Junge (Mc Donalds Typ Habitus) und schreit vor Schmerzen. Die Lehrerin steht dabei. Was machen Sie?
    Antwort:
    Habe SSSS formal einer abgeklappert, Einsatzstelle war sicher. Um eine gute Atmosphäre zu schaffen würde ich alle anderen Kinder woanders hinschicken. Gerade bei Kindereinsätzen ist Ruhe ja wichtig. Dann würde ich zum Kind gehen und zunächst mit der Lehrerin oder dem Kind selbst (wenn möglich) eine Anamnese durchführen (SAMPLE). Das Kind würde ich dabei erstmal noch nicht anfassen, damit es Vertrauen bekommt. Was ist genau passiert?
    Prüferin: Die Lehrerin sagt, sie haben Fußball gespielt und dann sei er plötzlich umgefallen. Jetzt hat er Schmerzen am rechten Knie. Was kann das sein?
    Antwort:
    Ich gehe a.e. von einer Patella Lux aus, Fraktur ebenfalls möglich. Aber versteifen werde ich mich nicht drauf, also mache ich einmal eine Untersuchung nach ABCDE und einen Bodycheck um mich dann um die Patella zu kümmern. Diese war dann offensichtlich luxiert.
    Prüferin:
    Wie gehen Sie nun genau vor? Was braucht das Kind?
    Antwort:
    Eine Reponierung unter Analgesie.
    Prüferin:
    Beschreiben Sie genau die Schritte und welche Medikamente Sie verwenden mit Dosierungsangaben.
    Antwort:
    Bei akutem Schmerz durch Reponierung würde ich eine Analgosedierung mittels Ketamin Dormicum vornehmen. Hierfür sollte der Junge trotzdem Sauerstoff auf die Nase bekommen. Bei den Dosierungen kam ich ins Schwimmen. Habe S-Ketamin nehmen wollen, das hätten wir in dem Fall aber nicht auf dem NEF. Habe dann gesagt ca. 15-20mg Ketamin und 2mg Mida um mich ran zu titrieren. Wenn möglich iv, aber nasale Gabe wäre auch möglich. Nur Vorsicht bei Mida, das brennt.
    Prüferin:
    Was macht Ketamin aus?
    Antwort:
    Es wirkt halluzinogen und Patienten leiden manchmal unter Horrortrips. Daher auch Mida dazu.
    Prüferin: Was geben Sie dem Kind noch?
    Antwort:
    Sauerstoff, falls eine Bradypnoe eintreten sollte.
    Prüferin: Beschreiben sie den genauen Vorgang der Reponierung.
    Antwort:
    Ich hatte keine wirkliche Ahnung. Hab gesagt einer zieht am Oberschenkel, einer am Unterschenkel und man kann mit sanftem Druck auf die laterale Patella eigentlich das erreichen was man will. Ihr war wichtig zu hören, dass das ganze wieder in eine achsengerechte Lage gebracht wird. Dann wichtig: Immobilisierung mittels Schienen oder Vakuummatraze.
    Prüferin: Wen müssen Sie noch informieren?
    Antwort: Die Eltern.
    Fall vorbei.

    Prüfer 2:
    Sie erhalten auf dem Melder folgendes Einsatzstichwort: 55y Mann, Schmerzen im linken Arm. Der RTW ist schon vor Ort und hat folgende Vitalwerte für sie. A: frei. B: SO2 92% unter RL, C: RR 140/90mmHg. EKG unauffällig. Die Schmerzen wären jetzt schon besser. Die Frau möchte, dass der Patient ins Krankenhaus kommt, sie habe auch den RD gerufen. Das ganze müsse jetzt mal abgeklärt werden. Was brauchen Sie um den Patienten zu Hause zu lassen?
    Antwort:
    Ich hab schon hier seine Frage nicht ganz verstanden. Habe dann erstmal gesagt, dass man ja antizipieren muss, welche schwerwiegenden Erkrankungen hinter so einem Schmerz stecken könnten. Also: ACS (ein normales EKG schließt einen MI nicht aus), LAE bei Immobilisierung, Pneumonie, Aortendissektion (RR waren dann auf beiden Seiten gleich). Damit wollte ich ausdrücken, dass man präklinisch solche Dinge nie ausschließen kann.
    Prüfer:
    Ja aber was brauchen Sie, um ihn zu Hause zu lassen?
    Antwort:
    Gut ich würde ihn jetzt nochmal selber von Kopf bis Fuß untersuchen. Wenn er nicht mit in die Klinik will, dann...
    Prüfer:
    Er würde mit in die Klinik kommen. Er lehnt es nicht ab. Was brauchen Sie?
    Antwort:
    Ich wusste es offenbar immer noch nicht. Wenn er orientiert und einwilligungsgfähig ist und ich ihn über alles aufgeklärt habe kann er zu Hause bleiben.
    Prüfer:
    Was brauchen Sie damit er zu Hause bleibt?
    Prüferin Nr 2 schaltet sich ein. Sagt: Was würden Sie denn in einer ZNA mit so jemanden machen?
    Antwort:
    Naja Röntgen und Blut abnehmen. Ich würde diesen Patienten immer mitnehmen, ich kann nicht mit Sicherheit schwerwiegende Erkrankungen ausschließen.
    Daraufhin wurde meine Urkunde parallel ausgefüllt und das Gespräch war beendet.
    Ich verstehe nicht wirklich, worauf mein Prüfer hinaus wollte. Ich denke er wollte ganz klar hören: Ich brauche die absolute Sicherheit, dass nichts schlimmes hinter den Beschwerden steckt. Die hab ich aber präklinisch nicht.
    Aber, am Ende weiß ich es nicht wirklich. Glaube er wollte einen auch ein bisschen aus der Reserve locken.
    Bloß nicht beunruhigen lassen. Am Ende hab ich glaub schon das gesagt was er hören wollte, nur nicht in seinem Wortlaut.

    Wir haben uns dann noch 5 Minuten ein bisschen ausgetauscht über Gott und die Welt und dann hab ich direkt die Urkunde bekommen. Was ich rückblickend sagen kann, ist dass es von großem Vorteil ist wenn man sich einfach menschlich und empathisch zeigt. Rettungsdienst ist nicht nur Blaulicht, sondern man tritt ja in die intimste Privatsphäre der Patienten ein.
    Ich habe das Gefühl das ist eine dieser Prüfungen, durch die man nicht durchfallen kann. Ich hatte tatsächlich auch sehr Glück mit meinen Fragen. Habe viel detaillierter gelernt. Aber: Das braucht man ja auf der Straße sowieso.



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  3. #243
    Registrierter Benutzer
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    25.04.2024
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    Prüfung Zusatzbezeichnung Notfallmedizin Ärztekammer Westfalen-Lippe
    Absolut faire Prüfung, Vorbereitung mit Ziegenfuß, Prüfungsprotokollen, Nerdfallmedizin, zusätzlich waren Prüfungssimulation und Themendiskussion mit Kollegen zur gemeinsamen Prüfungsvorbereitung sehr hilfreich!

    1. Thema: Dyspnoe beim 6-Jährigen: Kind ist blass, sieht kränklich aus und ist sehr ruhig. Die periphere Sauerstoffsättigung beträgt ca. 85%, Mutter sehr aufgeregt. Was tun Sie? Monitoring, Mutter beruhigen. Welches EKG verwenden wir auf den Fahrzeugen. DD erklären (Pseudokrupp, Epiglottitis, Fremdkörperaspiration, Asthma bronchiale…), Anamnese erheben. Sauerstoffmaske wird vom Kind nicht toleriert, Kind ist entwicklungsverzögert, war aufgrund einer Neugeborenensepsis lange intensivpflichtig, mit Tracheotomie. Jetzt kein Fieber, kein Husten. Welche Maßnahmen durchführen? Alles für die Sicherung des (evtl. schwierigen) Atemwegs vorbereiten. Welcher Tubus? Geblockt oder ungeblockt? Eine Morphingabe s.c. wäre möglich/empfehlenswert, prinzipiell auch Midazalom über MAD. Inhalationstherapie, Prednisolongabe. Basierend auf einem wahren Fall. Kind litt an einer infektgetriggerten Tracheomalazie, letztlich innerklinisch mit 3#-Tubus intubiert. Message des Prüfers: Sich im Rettungsdienst nicht in Engen treiben lassen, aus denen man nicht mehr heraus kommt.

    2. Thema: Polytraumaversorgung auf der Autobahn, kein MANV. Woran erkenne ich den Einsatzleiter der Feuerwehr? Gelbe Weste. Dann ABCDE. Pat. hat offensichtliches SHT, cave Stiffneck wegen möglicherweise venöser Abflussbehinderung und intrakraniellem Druckanstieg. ITN bei verminderter GCS. Welche Medikamente? Pneumothoraxdiagnostik und Entlastung mittels Thoraxdrainage. Bei C auch Recap-Zeit erwähnen. FAST-Sonographie: freie Flüssigkeit. Permissive Hypotonie bei Blutung vs. MAD hoch halten für ausreichend cerebralen Perfusionsdruck bei intrakraniellem Trauma. Nach Leitlinie eher Druck hoch halten. Womit? Akrinor oder Noradrenalin (1mg auf 50ml NaCL als Perfusor oder auf 100ml Nacl fraktioniert). Nicht zu viel Volumen, da sonst Gerinnungskomponenten verdünnt werden. Was kann man bei einer offensichtlichen Blutung beim Polytraumatisierten noch geben? Tranexamsäure. Wie wirkt diese? Hemmung der Plasminbildung. Bei E: Hypothermie vermeiden. Tödliche Trias: Hypothermie, Azidose, Koagulopathie.

    3. Thema: harte und weiche Abbruchkriterien bei der Reanimation/Termination of resuscitation: Mutmaßlicher, festgelegter Patientenwillen, initialer Rhythmus Asystolie, schwere Komorbiditäten, Pupillenstatus (allzeit weit, starr?), sichere Todeszeichen, Dauer der Reanimation >20 min?, Unterbrechungen in der Rettungskette, un-/beobachteter Herzkreislaufstillstand, endtidaler Kohlendioxidwert, fortgeschrittene, unheilbare Erkrankung. Kommunikation im Team wichtig. Als Notarzt müssen wir mit der Entscheidung Reanimation - ja/nein - leben können!



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  4. #244
    Christina
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    19.01.2014
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    Düsseldorf
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    1
    Ich hatte meine Prüfung heute bei der AEKNO, gelernt hab ich mit dem Ziegenfuss, den Unterlagen aus dem Notarztkurs und mit den Protokollen hier.
    Die Atmosphäre war total entspannt und wohlwollend, ich hätte mich also gar nicht so verrückt machen müssen �� Meine Prüfer waren Herr Deußen aus Mönchengladbach (Anästhesist) und ein Herr Franz glaube ich, sowie Vorsitz Schneider.

    1. Prüfer: Meldung: Sturz Kind - was geht mir da durch den Kopf, wie bekomme ich genauere Infos ( RS Leistelle), Kind istnwohl 3 Jahre alt und wach und sei von einer Schaukel gefallen - hab erzählt dass ich mir schon mal pedihelp aufmachen würde auf der Fahrt und mir Gewicht Dosierung etc. anschauen würde. Vor Ort sei ein großer Hund im Garten und es gäbe niemanden der den Hund festhalten wegbringen etc könnte , hab dann was über 4s erzählt und dass ich die Polizei rufen würde da sich der Halter wohl auch auf die Schnelle nicht finden lassen würde. Nachdem der Hund weg ist gehe ich in den Garten und finde ein weinendes Kind mit offensichtlicher Fehlstellung des Unterarmes, wach ansprechbar und kann mir sagen dass es 3 Jahre alt sei und die Mutter ist beim einkaufen. Hab zunächst gesagt dass ich das Kind erstmal ansprechen und mich vorstellen würde um eine Vertrauensbasis zu schaffen. Habe dann cABCDE angerissen, Kind ist wohl komplett stabil. Hab dann gesagt dass ich was gegen schmerzen geben würde und den Arm reponieren und danach ruhig stellen würde, wollten wissen welche Medikamente ich in dem Fall geben würde mit welcher Dosis und wie und wollten wissen welche medis man intranasal geben kann und womit ich dormicum antagonisierne könnte, Dosis wollten sie dann schon nicht mehr wissen (zum Glück ��). Wollte dann noch wissen was ich machen würde danach, hab gesagt versuchen Eltern zu erreichen um das Kind auch zu beruhigen und nach Allergien und ve zu fragen, fanden sie gut. Danach haben wir noch etwas über ketamin und esketamin mit dissoziativer Anästhesie und neue Partydrogen im Umlauf gequatscht ��

    2. Prüfer:
    Ging um neue polytrauma Leitlinie und welcher Buchstabe neu wäre, wusste erst nicht worauf genau er hinaus wollte er wollte das cABCDE hören. Dann noch die Frage polytrauma Patient was ich machen würde, bzw. wie ich wissen würde ob der Patient mit mir spricht, dachte er redet von A aber er wollte einfach auf den GCS hinaus und wollte nur wissen Niedrigste und höchste Punktzahl. Dann noch was bei nem GCS 7 mein kurzfristiges und langfristiges Ziel wären - kurzfristig Intubation und langfristig ins traumazentrum Transport. Dann wollte er noch wissen was ich für ne Intubation brauche und was zu A gehört, präoxgenierung warum und wie lange, Hat sich gefreut dass ich Stiff neck, absaugen etc gesagt habe, was sind die Alternativen? LAMA und larynxtubus - welche Farbe? Da bin ich dann kurz ins schwimmen gekommen -rot wärs gewesen war aber nicht schlimm. Dann noch welche medis - wollte 100 ketamin und 10mg dormicum, er wollte lieber 200 ketamin. Er meinte als nicht Anästhesist sollte man nicht relaxieren auch wenn es in den Leitlinien anders stehen würde und ich sollte die 100 rocuronium die ich vorgeschlagen hatte nicht geben. Danach war das Gespräch vorbei, musste nicht raus sondern hab die Urkunde auch direkt bekommen.

    Alles in allem eine wirklich faire und nette machbare Prüfung, muss aber auch sagen ich hatte Glück dass ich als Unfallchirurgin so viel zu Trauma gefragt wurde
    Geändert von wtq91 (25.04.2024 um 20:33 Uhr)



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  5. #245
    MEDI-LEARN Club Mitglied
    Mitglied seit
    08.01.2022
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    Prüfung Zusatzbezeichnung Notfallmedizin ÄKWL

    Allgemeines: sehr angenehmes kollegiales Gespräch, 1 Prüfungsvorsitzender (stellt keine Fragen), 2 Prüfer, Prüfungsdauer ca. 30min
    Vorbereitung: begleitete Einsätze, eigene Einsätze mit Fachkunde Rettungsdienst, Notarzt-Leitfaden, gezieltes Nachlesen in Leitlinien, Nerdfallmedizin, Notfallguru, Prüfungsprotokolle hier, regelmäßige Treffen zur Themenbesprechung mit Kollegin, kurz vorher Prüfungssimulation mit Kollegen

    Fallbeispiel 1: Alarmierung durch Leitstelle, Polizei bereits vor Ort, Person steht auf Dach des Parkhauses, in Summe unklare Situation. Wie gehen Sie vor?
    Anfahrt der Einsatzstelle (je nach Meldebild und Rückmeldung von Leitstelle ggf. ohne Sondersignal, ggf. Bereitstellung in sicherem Bereich bis zur Rückmeldung), Beginn mit Lagebeurteilung (SSSS) und Kontaktaufnahme zur Polizei, bei sicherer Einsatzstelle Kontaktaufnahme zum Patienten, Versuch der verbalen Deeskalation gelingt, anamnestisch akute Suizidalität, ABCDE stabil, Ablauf der Zwangseinweisung (nach Landesrecht, Indikation und Voraussetzungen inklusive rechtlicher Grundlagen, praktischer Ablauf inklusive auszufüllender Formulare, wer kann Zwangseinweisung ablehnen, Zielklinik), Notfallsedierung und medikamentöse Optionen beim aggressiven/agitierten/unruhigen/verwirrten Patienten (MAD, i.m., p.o., i.v. möglicherweise erschwert, je nach Situation zum Beispiel Midazolam, Lorazepam, Diazepam, Haloperidol, Propofol, Dosierungen und konkrete Indikationen)

    Fallbeispiel 2: Alarmierung durch Leitstelle in Bäckerei, dort sei junge Bäckereifachverkäuferin von Wespe gestochen worden, RTW bereits vor Ort, bei Eintreffen bittet Notfallsanitäter um neues Blutdruckmessgerät, da er keinen Blutdruck messen könne und sein Gerät vermutlich kaputt sei. Und jetzt?
    Vorstellung bei der Patientin, erster klinischer Eindruck und strukturiertes Vorgehen nach ABCDE-Schema (kloßige Sprache, Tachypnoe, Stridor, peripherer Puls nicht tastbar, zentraler Puls schwach tastbar, tachykard, verlängerte Rekapzeit, gräuliches Hautkolorit, GCS 15, normotherm, normoglykäm, Einstichstelle und Umgebung gerötet, kein Stachel mehr in situ (welcher Stachel bleibt stecken, Wespe oder Biene? Würde man ihn entfernen?), kein Exanthem), strukturierte Anamneseerhebung (Wespenstich bei bekannter Wespengiftallergie), Blutdruckmessung aktuell nicht wichtig (Pat. hypoton, zentral tastbarer Puls, Notfallsanitäter beruhigen und gemeinsam weiteres strukturiertes Vorgehen), Diagnose Anaphylaxie (Definition, vorliegende Kriterien), Pathophysiologie (Mastzellen und basophile Granulozyten, u.a. Histamin, Zytokine, Prostaglandine), Schweregrade der Anaphylaxie (Einteilung nach Ring und Messmer) mit entsprechender Symptomatik, Therapie (Allergenzufuhr stoppen, Lagerung, O2, Volumen, Adrenalin i.m. (Injektionsort, Dosierung je nach Altersgruppe, Wirkmechanismus an jeweiligen Rezeptoren, Mastzellstabilisierung laut Prüfer eher irrelevant (Mastzellen seien jetzt sowieso schon „leer“), kurze Zeit bis zum Wirkeintritt, ggf. Wiederholung), Adrenalin i.v. (Dosierung und Verdünnung, sei laut Prüfer im aktuellen Fallbeispiel zu „gefährlich“ (u.a. schwere kardiale Nebenwirkungen möglich, Risiko der Fehldosierung) und davon würde er deshalb abraten, war aber nicht falsch, besser i.m.-Wirkung abwarten und bei ausbleibender Besserung Wiederholung), Adrenalin inhalativ (Dosierung, topische Wirksamkeit, u.a.bei Larynxödem und Bronchialobstruktion), ggf. Beta-2-Sympathomimetikum inhalativ, H1-Antagonist i.v. (Dosierung, Wirkmechanismus, langsamerer Wirkeintritt als Adrenalin, laut Prüfer wenige Studien zur Wirksamkeit, dennoch Gabe aktuell empfohlen), H2-Antagonist i.v. nicht verabreichen (Erklärung, Rote Hand Brief Ranitidin), Glukokortikoide i.v. (Dosierung, Wirkmechanismus, Therapieziel, langsamer Wirkeintritt)), warum hat Patientin ein gräuliches Hautkolorit und kein Exanthem? (nicht obligat)

    Mit einer strukturierten Vorbereitung sehr gut machbare Prüfung! Denkt neben medizinischen Fakten auch an rechtliche und organisatorische Themen (u.a. Rettungsdienstgesetz, Notfallsanitätergesetz, Zwangseinweisung, MANV, Ü-MANV-Komponenten, PTZ10, BHP, BTP).
    Viel Erfolg!



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