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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Ich bin auf der Suche nach einer Entscheidungshilfe! Ich arbeite im 3. Wbj. in der Klinik und überlege momentan in die Allgemeinmedizin zu wechseln. Eine Zukunft im Krankenhaus kann ich mir aufgrund des Arbeitsalltags und der ständigen Dienste nicht wirklich vorstellen. Habe vor dem möglichen Wechsel eine Woche in der Praxis meines Hausarztes mitgearbeitet, um den Praxisalltag als Arzt kennen zu lernen. Prinzipiell muss ich sagen, dass mir die Arbeit in der Praxis wirklich Spaß gemacht hat und mich in meiner Entscheidung, später ambulant tätig zu sein, bestätigt hat.
    Was mir allerdings Angst gemacht hat, waren die ganzen Bagatellerkrankungen, mit denen ich zu tun hatte.. immer wieder Rückenschmerzen und Erkältungen, wobei die Patienten z.T. noch nicht mal eine AU wollten. Wenn es dagegen mal um internistische Krankheitsbilder ging, ging mir als bisherige Internistin richtig das Herz auf. Ich würde echt gerne in die Praxis wechseln, habe aber irgendwie Angst vor den Bagatellerkrankungen. Mein Herz gehört der Inneren Medizin, wobei ich sagen muss, dass mich aber "nur" Innere Medizin auf Dauer nicht reizt. Ich fand das schon recht nett, dass ich in der Hausarztpraxis auch andere Krankheitsbilder hatte - nur etwas mehr Innere Medizin und weniger Erkältungen hätten es schon irgendwie sein können.
    Kennt ihr dieses Gefühl? Wie geht ihr damit um? Würdet ihr an meiner Stelle jetzt in die Praxis wechseln oder vielleicht doch noch längere die Innere Medizin im Krankenhaus "genießen"?



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  2. #2
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    Die vermeintlichen Bagatellerkrankungen haben leider oftmal einen recht komplexen Hintergrund - natürlich kann auch nur mal erkältet sein, oder sich "verhoben" haben, aber nicht selten hat jedes Erscheinen des Patienten - gerade wenn es ihm nicht um eine AU geht - "spannende Gründe", sprichwort psychosomatische Grundversorgung. Und dann kommt die Allgemeinmedizin zu vollen Zug, weil du dort deine Patienten näher kennenlernst und es wirklich um den ganzen Menschen geht und nicht nur eine Krankheit reparieren und Tschüss... zumal sich nach mehreren Behandlungskontakten Ebenen öffnen, von denen Krankenhausärzte nicht zu träumen wagten.
    Kann aber gut verstehen, was du meinst, internistischer Kram spielt zwar immer wieder eine Rolle, doch irgendwie seltener als gedacht - wobei das kommt auch sehr auf den Schwerpunkt der Praxis an. Vermisse ungemein diese klaren internistischen Notfälle.
    Nur wenn du diesen Part der Allgemeinmedizin nicht so gerne magst, dann wäre wirklich sehr zu überlegen, ob du nicht noch zwei Jahre durchhälst und mit dem Allgemeininternisten dann in die Praxis gehst - indirekt angestellt in einer Allgemeinarztpraxis - wo man dann eher den technischen Part und Innere-Patienten übernimmt oder eben eine Internistische Praxis. Nach drei Jahren Innere pur in die Allgemeinarztpraxis ist ne ziemliche Umstellung.



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  3. #3
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    Danke für die Antwort. Glaubst du denn wirklich, dass man als angestellter Arzt in einer Allgemeinarztpraxis wirklich eher den Innereteil übernehmen kann? Ich stelle mir das schwierig vor - die Patienten kommen ja mit allem und gerade, wenn man eine engere Beziehung aufbaut, kann man sie ja nicht, nur weil sie mal erkältet sind oder Rückenschmerzen haben, zum Kollegen schicken. Und eigentlich fand ich das in der Praxis schön, dass man schon gemerkt hat, wie eng das Verhältnis der Patienten zum Hausarzt war. Einige Patienten wollten nicht alleine zu mir, sondern nur mit meinem Hausarzt sprechen (ich durfte dann daneben sitzen).
    Inwiefern ist denn der Schwerpunkt einer internistischen Hausarztpraxis ein anderer? Hausarzt ist doch für die Patienten nun mal Hausarzt.. und was das Abrechnen angeht, gibt es ja auch Schwierigkeiten.
    Alternativ könnte ich natürlich auch nach Skandinavien auswandern, wo die Bagatellerkrankungen von Krankenschwestern behandelt werden. Aber eigentlich wollte ich hier in Deutschland irgendwo eine Nische für mich finden. Ich weiß eben nur nicht wo - deshalb mein Post. Bin für jede Hilfe dankbar!!!



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  4. #4
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    Als Internist in der Praxis wärest du dann beispielsweise eher fuer die Funktionsdiagnostik wie Sonos oder die DMPs wie KHK oder Diabetes da, was die elektiven Termine anbelangt. So eine Aufteilung ist durchaus möglich. Wobei die Patienten suchen sich auch ihren Arzt. Wenn du Rueckenleidende eh immer gleich zum Orthopaeden schickst oder nicht etwas über das Problem Seele mi ihnen sprichst - gehen die damit eher woanders hin. Haben die hingegen eine spezielle Frage - vielleicht eher den Internisten. Unter manchen Patienten, in manchen Regionen gilt der Internistentitel auch noch ganz schön was. Andererseits wirst du in entlegenen Regionen vielleicht auch einen Kassensitz fuer den internistischen Internisten finden und kannst den ganzen Hausarztkram vergessen. Schließlich hat jeder Facharzt seine Langzeitpatienten . Man sollte als Haus-Allgemeinarzt auf jeden Fall eine Nische aufbauen, die einen selbst aufbaut, bzw. Was einenen dann besonders interessiert machen.



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  5. #5
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    Was man als Hausarzt so macht kommt halt vor Allem auf einen selber an. Viele ältere hausärztliche Kollegen haben kein Sono, LZ EKG, Ergo gelernt, die machen dann keines, je nachdem wo man hospitiert kann der hausärztliche Job also anders rüberkommen, die Spannbreite ist da sehr groß. Als Hausarzt egal welcher Fachrichtung kannst Du: Sono, Ergo, LZ RR, LZ EKG, Lufu, als Funktionsdiagnostik machen und um es nochmals zu schreiben, wenn Du nach der heutigen WBO abschliesst, dann ist es egal ob Du Internist bist, oder Allgemeinmediziner, als Internist darfst Du eher weniger abrechnen (nämlich keine psychosomatische Grundversorgung), denn mehr. Bagatellerkrankungen gehören als Hausarzt dazu, egal ob Du nun Internist bist, oder Allgemeinmediziner (oder glaubst Du ehrlich die Leute kommen dann wegen Schnupfen, oder Rückenschmerzen nicht, weil Du ja Internist bist?). Internistische Erkrankungen kannst Du natürlich rauf und runter behandeln (Diabetes, KHK, Herzinsuff., Hypertonie, usw.), aber Hausarzt ist eben mehr als nur Innere Medizin (zB auch kleine Chirurgie, Orthopäde, HNO usw.).

    @Harvey: DMPs und Funktionsdiagnostik gehören in jeder modernen Hausarztpraxis dazu und um es auch nochmals zu schreiben, die Zahlen sind für die hausärztliche Diagnostik für Allgemeinmediziner und Internisten in der WBO gleich, der Internist kann es also auch nicht besser. Patienten suchen einen nur selten wegen des "Internisten, oder des Allgemeinmediziner" auf dem Praxisschild als Hausarzt aus, sondern weil sie gerade in der längeren Betreeuung merken ob der Doc was kann, bzw. ob sie sich gut betreut fühlen. Auf die Patienten die einen zB wegen eines Dr.titels, oder des vermeintlich besser klingenden "Internisten" auf dem Praxisschild aussuchen würden kann man auch gerne verzichten, es git mehr als genug nette andere...

    P.S. ich bin promoviert und habe mich bewusst für den FA Allgemeinmedizin (trotz insgesamt 4 Jahren in der Inneren) entschieden, es spricht nicht der Fuchs dem die Trauben zu hoch hängen



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