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Dann will ich auch mal. Ich bin echt froh, dass wir in 2-Wochen-Abschnitten famulieren dürfen. Geht bei uns gar nicht anders, da wir im März teilweise nur 3 Wochen Semesterferien hatten.
1. 2 Wo. Innere in kleinem Haus. Total mies, lag aber am Assistenzarzt, der OA war krank, daher kaum Kontrolle "von oben". Hier hab ich gelernt, dass man den Patientenkontakt auf ein Minimum reduzieren kann, Angehörigengespräche sowieso, und dass man auch als Internist pünktlich Feierabend machen kann, weil man seine Station gut im Griff hat (was aber nicht bedeutet, man kann mal eben auf der Nachbarstation helfen, wo es brennt, schließlich muss man sich noch um seine Onlinespiele kümmern). Alles was über Nacht über NA kam,wurde entlassen mit den Worten "Wollen Sie wirklich deswegen hierbleiben? Das kann doch auch der Hauszarzt einstellen". Immerhin hat er jeden Pat. mit nem Brief entlassen
2. 2 Wo. Anästhesie. Leider nicht der Bringer, unentspannte Anästhesiespflege, hab 2 Flexülen gelegt in der Zeit , viele Honorarärzte, so dass ich jedes Mal bei jemand anderen war und entsprechend nicht viel machen durfte. 10 Tage, davon 4 Tage Eigenblutspende, total langweilig, fast nix zu tun, aber muss halt jmd. "ärztliches" da sein und der PJler hat es ausgenutzt und dort seine Fehltage genommen, was er da sonst nicht durfte. 1 Tag ITS, der ganz ok war und 5 Tage im OP bei ständig wechselnden Anästhesisten. Damit war das Fach bei mir ausm Rennen. Die Chirurgen haben sich immer lustig gemacht und meinten, ich hätte mir wohl die falsche Seite ausgesucht ... und Recht hatten sie.
3. 3 Wo. Rheumatologisch-Innere-Praxis in Berlin, die Ehefrau war Kardiologin mit Hausarzt: super spannend, früh Blut abnehmen, danach in den Sprechzimmern. Unter Aufsicht durfte ich dann Untersuchung bei neuen Pat. machen (die bekamen extra Termin 30 min und wurden gründlich von oben bis unten auf den Kopf gestellt). Der Hinweis, wenn Pat. Mitte 30 mit schmerzen und Schwellung der Knöchel kommt, an Sarkoidose zu denken, hat sich bis zum Hex eingebrannt und bewährt Außerdem betreuten sie Altenheime und auch eine Demenz-Wohnstation. Eine der besten Famus überhaupt, obwohl man nicht sooo viel selbstständig machen konnte.
3. 2 Wochen kardiologische Ambulanz in der Uniklinik. War super, sehr entspannt. An den Tagen, wo nebenher nichts lief, hab ich eigenes Sprechzimmer bekommen und konnte Pat. schon voruntersuchen, betreuende Assistenzärztin kam dann dazu. Zusätzlich konnte ich jederzeit in die Rhythmussprechstunde und ins Herzkatheterlabor. Dort hab ich endlich mal Herzgeräusche gehört.
4. 3 Wo. kardiologische IMC auf Wunsch meines Doktorvaters. War soweit recht interessant, aber entweder es war gar nix los und man saß nur rum oder es war so viel, dass sie nicht wußten, wo anfangen. Aber sie haben sich trotzdem bemüht, viel zu erklären, sich Zeit zu nehmen. Immerhin viele EKGs ausgewertet. Untersuchungstechnisch war oft nicht so viel zu tun.
5. Langsam gemerkt, Innere ist doch nicht so meins, also 3 Wo. Famu in der Orthopädie. Rein orthopädisch, keine Traumen. Sehr anstrengender, aber richtig guter Schmerztherapie-OA. Eigene Pat., Therapieplan aufstellen, von Anfang an sehr viel selbstständig gearbeitet. Sehr gute Einarbeitung im OP, auch bei 2. assistenz wurde OP immer kurz gestoppt, damit ich rumkommen und mir OP-Situs und Schritte (Hüft-TEP) angucken konnte. Konnte jederzeit in der Physiotherapie vorbeigucken, angehängt war auch ne Reha-Klinik, wo ich zwischendurch auch Pat. aufgenommen habe. Achja, MVZ gabs auch, 1-2x pro Woche konnte ich, wenn ich wollte, mit runter in die Praxis und dort ebenfalls Pat. schon voruntersuchen. Hab dort dann letzten Endes auch mein PJ abolviert.
6. Gelenk-TEPS ... mh, da brauch ich noch ordentlich Muskeln, aber OP ist cool, also die Mini-Variante ausprobiert: 2 Wochen Handchirurgie in einer Spezialklinik für Hand-, Replantations- Wiederherstellungschirurgie. Super coole Famu, auch wenn ich nicht sooo viel allein machen konnte. War viel im OP, viele interessante Eingriffe, wenig auf Station. Danach stand die Entscheidung, in die chirurgische Richtung zu gehen. Hätte mir das viel eher zutrauen sollen, aber wie das halt so ist.
Bin auf alle Fälle froh, so viel ausprobieren zu können. Famu in der Verbrennungschirurgie und im Ausland hatten leider nicht geklappt. Eigentlich wollte ich die Zeit nutzen, um mir Sachen anzuschauen, die ich später nicht unbedingt oft zu sehen bekomme, aber naja, so wars auch okay. Hat ne Weile gedauert, aber durch die Famus bin ich letzten Endes auch zu meiner Wunsch-Fachrichtung gekommen.