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  1. #4071
    mild 'n' wooly Avatar von sheep
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    ich hab zwei kommilitonen, welche vor einigen jahren mal mit medizin (vk in münster und hamburg) angefangen haben - und dann aus unterschiedlichen (privaten) gründen beide das physikum nicht ablegen konnten. und beide sagen ganz klar, dass die "vorklinik" (1. lernspirale), so wie sie momentan am uke existiert, um ein vielfaches angenehmer zu bewältigen sei.
    angefangen beim ganzheitlichen ansatz (wo eben - wie gesagt - nicht mehr alles ganz krass nach fächern getrennt ist, sondern fächerübergreifend ineinander verzahnt gelehrt wird), über den frühen patientenkontakt (man weiß immer sofort, wofür man sich den ganzen brainfuck gerade antut, statt den kram erst viele semester später zb. im innere block abrufen zu müssen - und ich denke schon, dass es unterm strich für den lernprozess günstiger ist, bestimmte dinge über jahre hinweg = semester 1-9 immer wieder zu trainieren/wiederholen - anstatt am ende des studiums ganz konserviert vom einen ins bp zu "hetzen"). ganz abgesehen davon, dass das ganze prüfungssystem in meinen augen sehr viel studentenfreundlicher ist (thematisch gemischte/ganzheitliche klausuren, sehr viele mündliche prüfungen/osces, statt sich für das impp in die depression zu kreuzen ;))... dann die tatsache, dass man sich bei den nawis aufs wesentliche fokussiert, viele für die medizinische lehre eher unnütze theme aussortiert hat etc.pp. -> mehr zeit für unterricht am patienten ;)
    ab dem 3./4. semester hat man eigentlich keine woche mehr uni, ohne wenigstens 2-3 tage/woche für ein paar stunden auf station zu sein - und ab dem 5. semester überwiegt die praxis ggü. dem rein theoretischen unterricht dann schon absolut deutlich.

    klar, unterricht mit simpats ist an und für sich nix spektakuläres mehr. aber das timing ist eben ein völlig anderes. sprich wir lernen irgendeine technik am simpat und gehen dann eben auch ganz zeitnah zu den patienten und nicht erst ein paar semester später. vom reinen fachwissen her relativiert es sich natürlich in den höheren semestern irgendwann schon, denke ich.
    "um ein tadelloses mitglied einer schafherde sein zu koennen, muss man vor allem ein schaf sein."

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  2. #4072
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    Klingt auf jeden Fall sehr interessant. Vor allem weil einem diese konkrete Durchführung als Außenstehendem sonst verschlossen bleibt. Auch wenn der Hauptfokus ja nicht sein sollte, dass es "angenehm zu bewältigen" oder "studentenfreundlich" ist, sondern dass man möglichst viel lernt. Ich fand unsere Nawis im Rückblick nicht besonders belastend, aber von Anatomie oder Physiologie zehre ich nach wie vor immer wieder - habe also definitiv keinen Vorklinik-Schock.

    Man sollte IMHO auch nicht vergessen, dass auch jeder Regelstudiengang eine "Lernspirale" bietet: Im 2. Semester hatten wir die Anatomie der Niere, im 3. Semester die Physiologie der Niere, im 5. Semester hatten wir HWI, Pyelonephritis, usw. in Mibi, im 6. Semester hatten wir die Urologie-Vorlesung, den Sonokurs, Diuretika uvm. in Pharma, Nieren-relevante Laborwerte in Klinischer Chemie, im 8. Semester Elektrolyt- und Wasserhaushalt uvm. in Klinischer Pharmakologie, im 9. Semester haben wir drei Tage ganztags Uro-Praktikum, im 10. Semester dann sicher auch den einen oder anderen Uro-Fall im Rahmen von KPK... also wenn unsere Universität eine gute PR-Agentur hätte, könnte sie da von einer ganz wunderbaren Lernspirale schreiben Regelstudiengang bedeutet ja nicht Vorlesung, Praktikum, Ende Gelände.

    Das mit den mündlichen Prüfungen klingt allerdings wirklich sehr sinnvoll. Bei uns wird in der Klinik leider auf eine sehr sinnlose Art geprüft.



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  3. #4073
    Registrierter Benutzer Avatar von Migole
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    Bei uns sind die Fächer ebenfalls thematisch verknüpft (siehe: http://medizinstudium.ruhr-uni-bochu.../irm_gross.png), sodass wir z.B. parallel Respirationstrakt in Anatomie und Physiologie durchnehmen und dazu noch COPD in PsychSoz oder Verdauung/GI-Trakt parallel in BC, Anatomie in Physio, dazu dann jeweils passend POL, EKM/BFE mit den Standarduntersuchungen etc., die Klausuren bzw. Fächer an für sich sind allerdings trotzdem noch getrennt. Im Allgemeinen haben die Bemühungen klinische Bezüge in der Vorklinik herzustellen in den letzten Jahren auch in den Regelstudiengängen massiv zugenommen. Wir nehmen ja auch im RS nicht nur z.B. die Niere im Normalzustand durch, sondern auch direkt die wichtigsten Diuretika, Normalwerte der wichtigsten Elektrolyte und was bei Erhöhung/Erniedrigung passiert (und wie es dazu kommen kann), die wichtigsten Erkrankungen in Anatomie etc. Zumindest ich habe mich eher selten gefragt warum ich bestimmte Dinge gerade lerne da eigentlich immer direkt der Bezug zur Klinik hergestellt und erklärt wurde warum und für welche Erkrankungen das später wichtig ist. Klar hatten wir dann nicht direkt den Patienten im Nachbarzimmer, aber ein gewisser Rundumschlag durch die relevanten Bezüge war immer vorhanden.
    Das soll jetzt aber auch hauptsächlich zur Erklärung dienen wie es bei uns abläuft und kein Modell-bashing sein Ich denke besonders das Physikum (zumindest der IMPP-Teil) und die Prüfungsformen (10 Klausuren in ein paar Tagen, die hauptsächlich aus Altfragen bestehen...) könnten sich ruhig mal eine Scheibe abschneiden. Und auch das Prinzip der Lernspirale leuchtet mir ein und ich sehe definitiv die Vorzüge. Ich denke nur nicht unbedingt, dass es etwas für mich persönlich wäre, da ich die Fächer lieber einzeln abschließe. Dementsprechend bin ich mit meiner Studienorganisation sehr zufrieden, wobei ich dazu auch sagen muss, dass Bochum bis 2011/2012 parallel einen Regel- und Modellstudiengang laufen hatte, die beide sehr ausführlich evaluiert wurden und dann 2013 zum aktuell existierenden Reformstudiengang zusammengelegt wurden (der auf dem Papier aber Regelstudiengang ist). Seitdem wird weiterhin stetig verbessert und verändert. Mit den älteren sehr streng getrennten Regelstudiengängen hat er also wahrscheinlich sowieso nicht mehr allzu viel gemein.

    Und auch zwischen den Modellstudiengängen scheint es da ja massive Unterschiede zu geben. Köln z.B. wirkt auf mich sogar noch stärker "regelhaft" als unser Modell (jedes Semester ein Fach streng getrennt, "Modell" hauptsächlich über Extramodule) während mir die Charité oder Witten viel zu stark reformiert und POL-orientiert wären. Hamburg, Hannover oder Aachen scheinen da eher einen guten Mittelweg zu gehen. Düsseldorf hatte 2015 hauptsächlich noch die Problematik der "Kinderschuhe", dass vieles eben noch chaotisch und unstrukturiert war (eine Freundin berichtete z.B. von dem Problem, dass man in den Klausuren alle Fächer anteilig an Fragen entsprechend des Moduls verteten hat und diese erst zum Ende des Studienabschnittes zusammengezählt werden, sodass Freunde von ihr teilweise kurz vor dem 2. Stex standen und noch Gesamtklausuren zu KliChe oder Immuno nachholen durften, da in den meisten Klausuren nur 1-2 Fragen dazu vertreten waren).

    Aber das wird auch langsam alles ziemlich arg OT der Erfahrungsaustausch ist trotzdem immer wieder super interessant. Vor allem wie stark die Unterschiede zwischen den Unis trotz identischer Approbationsordnung doch sind



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  4. #4074
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    Zitat Zitat von Migole Beitrag anzeigen
    Ich denke besonders das Physikum (zumindest der IMPP-Teil) und die Prüfungsformen (10 Klausuren in ein paar Tagen, die hauptsächlich aus Altfragen bestehen...) könnten sich ruhig mal eine Scheibe abschneiden. (...) Aber das wird auch langsam alles ziemlich arg OT
    Gerade in diesem Thread ist eigentlich nichts OT

    Das schriftliche Physikum fand ich schon in Ordnung. Aber wenn ich mir unsere Klinik-Klausuren so anschaue (die so ähnlich wie eure zu sein scheinen), dann bin ich echt froh, dass es ein deutschlandweit einheitliches Hammerexamen gibt

    Zitat Zitat von Migole Beitrag anzeigen
    Und auch zwischen den Modellstudiengängen scheint es da ja massive Unterschiede zu geben. Köln z.B. wirkt auf mich sogar noch stärker "regelhaft" als unser Modell (jedes Semester ein Fach streng getrennt, "Modell" hauptsächlich über Extramodule) während mir die Charité oder Witten viel zu stark reformiert und POL-orientiert wären. Hamburg, Hannover oder Aachen scheinen da eher einen guten Mittelweg zu gehen.
    Ganz genau so sehe ich das auch. Aachen habe ich in die engere Wahl gezogen, Hannover hätte ich bei etwas sanfteren Auswahlgrenzen ebenfalls in die engere Wahl gezogen. Über Hamburg habe ich mich nicht näher informiert, da ich nicht verarmen wollte, aber nach dem was sheep geschrieben hat würde es für mich auch in die engere Wahl fallen.

    Zitat Zitat von Migole Beitrag anzeigen
    Düsseldorf hatte 2015 hauptsächlich noch die Problematik der "Kinderschuhe", dass vieles eben noch chaotisch und unstrukturiert war (eine Freundin berichtete z.B. von dem Problem, dass man in den Klausuren alle Fächer anteilig an Fragen entsprechend des Moduls verteten hat und diese erst zum Ende des Studienabschnittes zusammengezählt werden, sodass Freunde von ihr teilweise kurz vor dem 2. Stex standen und noch Gesamtklausuren zu KliChe oder Immuno nachholen durften, da in den meisten Klausuren nur 1-2 Fragen dazu vertreten waren).
    Eigentlich krank, dass man so mies organisiert sein kann. Manchmal fehlt es wirklich komplett an vorausschauendem Handeln.

    Zitat Zitat von Migole Beitrag anzeigen
    der Erfahrungsaustausch ist trotzdem immer wieder super interessant. Vor allem wie stark die Unterschiede zwischen den Unis trotz identischer Approbationsordnung doch sind
    Ich finde das extrem beruhigend. Ich fände es schrecklich, wenn es da in so einem großen Land nur Einheitsbrei gäbe.

    Ich vermute, dass man die Modellstudiengänge nur im historischen Kontext verstehen kann. Bei meinem Blockpraktikum Allgemeinmedizin haben mir zwei der Praxisinhaber erzählt, dass sie wirklich nur MC-Klausuren hatten, und absolut null Praxis. Vor diesem Hintergrund versteht man dann vielleicht besser, warum die Modellstudiengang-Unis nach wie vor so stolz auf ihre Studiengänge sind. Selbst den jungen angestellten Arzt hat die Tatsache, dass man in Anatomie lernt, wie man nach Hochstetter i.m. injiziert, total verwundert.



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  5. #4075
    Registrierter Benutzer Avatar von Migole
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    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    Gerade in diesem Thread ist eigentlich nichts OT

    Das schriftliche Physikum fand ich schon in Ordnung. Aber wenn ich mir unsere Klinik-Klausuren so anschaue (die so ähnlich wie eure zu sein scheinen), dann bin ich echt froh, dass es ein deutschlandweit einheitliches Hammerexamen gibt
    Stimmt eigentlich auch wieder

    Nä, das schriftliche Physikum habe ich eigentlich nur als sinnloses Bulimielernen irgendwelcher Fakten empfunden, die außer dem IMPP sowieso niemals wieder jemanden interessieren... das mündliche war da noch deutlich "ganzheitlicher". Das 2. Stex und der Großteil der Klinik kommt ja erst noch mal sehen was ich in drei Jahren dazu sage. (Die Prüfungen in der Klinik sind laut den höheren Semestern aber wohl nicht der Rede wert )


    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    Eigentlich krank, dass man so mies organisiert sein kann. Manchmal fehlt es wirklich komplett an vorausschauendem Handeln.
    Ja, die Düsseldorfer Klinik bekleckert sich an vielen Stellen nicht gerade mit Ruhm wenn ich meiner Freundin da Glauben schenken darf. Aber keine Ahnung wie es da mittlerweile aussieht (sie hat noch im Regelstudiengang angefangen und wurde dann ab dem 7. Semester "zwangsumgesiedelt").

    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    Ich finde das extrem beruhigend. Ich fände es schrecklich, wenn es da in so einem großen Land nur Einheitsbrei gäbe.

    Ich vermute, dass man die Modellstudiengänge nur im historischen Kontext verstehen kann. Bei meinem Blockpraktikum Allgemeinmedizin haben mir zwei der Praxisinhaber erzählt, dass sie wirklich nur MC-Klausuren hatten, und absolut null Praxis. Vor diesem Hintergrund versteht man dann vielleicht besser, warum die Modellstudiengang-Unis nach wie vor so stolz auf ihre Studiengänge sind. Selbst den jungen angestellten Arzt hat die Tatsache, dass man in Anatomie lernt, wie man nach Hochstetter i.m. injiziert, total verwundert.
    Stimmt schon

    Die Ärztin in meiner BFE-(Hausarzt)Hospitation war ebenfalls ziemlich erstaunt darüber was ich nach dem 3. Semester schon kannte. Sie meinte, dass es bei ihr damals wirklich gar keine klinischen Inhalte in der Vorklinik gegeben hatte. Noch nicht mal die gängigsten Pathologien.



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