Glücklicherweise wird das bei uns im Kreis auch so gehandhabt dass die Ärzte in der Ambulanz den Trapo auch nicht unterschreiben, irgendwie muss man diese Gesellschaft ja zur Ratio ziehen.
Aber eine Einstellungsänderung wird sich wohl nicht ergeben wenn Google immer sofort die schlimmsten Krankheiten ausspuckt und Laien-Foren immer sofort raten den Rettungsdienst zu rufen.
Dass die Kapazitäten in Krankenhäusern total ausgelastet sind ist ja nicht weiter verwunderlich, und wenn sich dann noch alle über die "langen" Wartezeiten beschweren die sie mit ihren Wehwehchen hinnehmen müssen, fragt man sich ernsthaft wo das Gehirn geblieben ist.
Kollegin, die im Krankenhaus auf der Inneren arbeitet und auch im NEF-Dienst eingeteilt ist, ärgert sich ständig über die nächtlichen Bagatellen in der Ambulanz, mit denen sie zu kämpfen hat.
Das freut dich? Mir wurde immer erzählt, das würde für den Rettungsdienst ganz großen Ärger und Aufwand nach sich ziehen. Irgendwann wurde bei uns mal die Regelung getroffen, dass wir zwar unterschreiben sollen, aber dick auf den Schein "Transport medizinisch nicht notwendig" schreiben sollen. Eine Weile ging das gut, bis wir dann ZU viele Stellungnahmen schreiben mussten und letztendlich doch wieder alles unterschrieben haben. Kommt ja auch immer drauf an, wie der Rettungsdienst den Patienten bei der Übergabe darstellt. Wen die wollen, können die das IMMER so darstellen, dass man besser mal unterschreibt. Ganz oft unterschreibt auch irgendein anderer Kollege, der gar nicht zur empfangenden Fachrichtung gehört. Ich hab auch schon dutzende Schreine für die Urologen, Neurologen und Internisten unterschrieben.
"tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami
Das ist echt von Stadt zu Stadt und Kreis zu Kreis unterschiedlich. In meinem ersten Rettungsdienst gab es extra einen Hinweiszettel für Patienten, dass da jetzt eine Rechnung nachkommt wenn er sich nicht innerhalb einer Woche um einen Transportschein kümmert (z.B. über den Hausarzt). Beim nächsten, im Norden, war es dann überhaupt nicht vorgesehehen, ohne unterschriebenen Transportschein zurück zur Wache zu kommen. Die haben mich ganz groß angeguckt als ich gefragt habe wie das Vorgehen in so einem Fall sei, denn den Fall gibt es dort einfach nicht. Und dort wo ich jetzt neben dem Studium ab und an fahre ist es eigentlich auch nicht vorgesehen, ohne Unterschrift zur Wache zurückzukommen - habe ich aber trotzdem einmal gemacht, als ein Patient (Anfang 40) nach ambulanter Augen-OP am Vortag uns morgens um 5 mit gepacktem Köfferchen an der Straße erwartete, mit "komischem Gefühl" am Auge.
Leider ist es nach meiner Erfahrung eh so, dass der Großteil der unnötigen Einsätze aufs Konto der Klientel geht, deren Konto sowieso nicht gedeckt bzw. längst zwangsgepfändet ist...