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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #426
    tachykard Avatar von Absolute Arrhythmie
    Mitglied seit
    16.08.2010
    Beiträge
    12.348
    Vielleicht geht es nur mir so, aber ich finde diese pauschalisierende Sichtweise auf Kunden/Patienten sehr bedenklich.

    Die meisten Menschen kennen sich im medizinischen Bereich nicht aus und sind dementsprechend unsicher.
    Viele Menschen kompensieren Unsicherheit zB durch forderndes Verhalten oder durch Sistieren auf eine (fachlich nicht korrekte) Meinung.
    Meine Aufgabe als Profi (Arzt, Apotheker, Pflegekraft) ist es also, die Menschen zu informieren und nicht sie in ihrer Unsicherheit zu bestärken, indem ich unreflektiert Wünsche erfülle.
    Informationen sollte dabei meiner Meinung nach freundlich und möglichst wertfrei meinem Gegenüber statt finden. Sorgen und Ängste annehmen und aussprechen kann dabei enorm hilfreich sein! Ich empfehle, sich mal eingehend mit personenzentrierter Gesprächsführung nach Carl Rogers zu beschäftigen.



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  2. #427
    Registrierter Benutzer Avatar von Lissminder
    Mitglied seit
    20.01.2014
    Beiträge
    766
    stimmt, aber je länger man arbeitet, desto besser wir auch die Menschenkenntnis. Wenn du jeden Tag ca 100 Kunden bedienst, weiß man schon wo es wirklich drückt oder wo nur simuliert wird. Wir sprechen ja auch mit den Leuten und gerade bei Schwangeren brauche es gerne mal 15 Min bis man überhaupt kapiert hat, worum es denen eigentlich geht.
    Ich für mich kann sagen, dass man das schon durch gezieltes Fragen und etwas Empathie meistens so nach 5 Minuten merkt, ob jemand wirklich leidet oder eher simuliert. Ich habe da eigentlich ein ganz gutes Gefühl vor. Ein Seminar zur Gesprächsführung schadet bestimmt nicht, aber ist jetzt auch ein bisschen übertrieben.
    Vollzeit-PhiP



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  3. #428
    tachykard Avatar von Absolute Arrhythmie
    Mitglied seit
    16.08.2010
    Beiträge
    12.348
    Hmm, ich arbeite seit 10 Jahren im Krankenhaus, davon allein 2 Jahre in der Psychiatrie, und ich brauche länger als 5 Minuten, um eine andere Person richtig einzuschätzen. Du scheinst ein Naturtalent zu sein.

    Bevor ich jemandem unterstelle (und sei es auch nur innerlich) er würde simulieren, muss schon echt was passieren. Das würde ich nicht aus einem 5-Minuten-Gespräch schließen.



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  4. #429
    Pillenfee Avatar von Phosphorsalzperle
    Mitglied seit
    20.01.2014
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    837
    Ich muss Lissminder da mal ein wenig verteidigen:
    Ich glaube, du siehst das zu sehr aus den Augen eines Arztes und nicht eines Apothekers. NATÜRLICH können wir nicht in 5 MIN eine Diagnose erheben und eine Kunden bis in sein tiefstes Inneres durchleuchten. ABER das ist auch nicht unsere Aufgabe.
    Was wir "nur" herausfinden müssen, ist nur ob seine Beschwerden in die Selbstmedikation und fallen oder doch besser durch einen Arzt abgeklärt werden sollen. Im Zweifel geben wir immer den Rat einen Arzt aufzusuchen. (Schon fast wie ein Standardspruche), denn über eine 10 cm Distanz über den VK-Tisch und einer ungenügend diskreten Atmosphäre würde man auch nach 30 Min noch nicht genug wissen.
    Gemeint sind Kunden, die dir gleich vorbeten, was sie haben, nicht wollen und wissen oder schon direkt auf was zeigen. wenn die Homöopathie wollen, bekommen sie es auch .
    Aufstehen, Krone richten, weiter machen!



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  5. #430
    ich war's nicht... Avatar von Pandora
    Mitglied seit
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    Königliche Verwahranstalt
    Semester:
    sowas von durch
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    Zitat Zitat von Lissminder Beitrag anzeigen
    würde ich selbst auch immer so machen. Aber erzähl das mal der Sorte Schwangere, die sich für krank und besonders leidend hält und die aber noch ach so unentbehrlich in ihrem Job ist und eigentlich auch gar keine Zeit hat für ihre Schwangerschaft, weil die nicht im Business-Plan vorgesehen ist....
    die kauft sich sicherlich keinen Ingwer bei Rewe.
    Die will am liebsten das ganze harte Zeug und ist dann auf jeden Fall mit Zuckerkugel, die im schicken Glas verpackt sind zufriedener.

    Ich hab jetzt lange mit mir gehadert, ob ich zu diesem Posting was sage, denn vielleicht bin ich als Schwangere gerade nicht objektiv genug.

    Ich persönlich kenne keine Schwangere, die "am liebsten das ganze harte Zeug will". Weder aus meinem privaten Umfeld, noch aus meiner beruflichen Tätigkeit. Ganz im Gegenteil, die meisten drücken sich so lange wie möglich um irgendwelche Medikamente und nehmen erst was, wenn der Leidensdruck wirklich enorm ist. Und wenn man dann mit Zuckerkugeln im Glas verarscht wird, weil man es vielleicht nicht besser weiß und schlecht beraten wird (egal ob Arzt oder Apotheke), dann stimmt doch was nicht.
    Und ja, viele Schwangere müssen die Schwangerschaft und den Beruf unter einen Hut bringen. Die meisten arbeiten ja auch bis zum Mutterschutz in ihrem alten Job weiter und müssen irgendwie funktionieren. Da kann auch eine leichte Übelkeit - die dann aber meist mehrere Wochen anhält - oder eine Erkältung, wenn die Schleimhäute wegen der Schwangerschaft eh schon geschwollen sind, wirklich mehr als lästig sein. Man kann sich auch nicht wegen jedem Pups krankschreiben lassen. Da jetzt gleich "keine Zeit für die Schwangerschaft, weil nicht im Business-Plan vorgesehen" vermuten und den Vorwurf von Simulation in den Raum zu stellen klingt für mich nicht gerade empathisch.



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