"Du Mörder, du Tierquäler...."

[ehemaliger User_11062015]

warum nervt es dich, wenn dagegen gewettert wird?

Tiere haben einfach viel zu wenig rechte in unserem ach so fortschritlichem Land. Der Mensch stellt ständig sein Wohl über das von anderen Lebewesen und ist dann aber noch so dreist, sich darüber aufregen, wenn man sich für die stark macht, die ihren Protest zu irgendwelchen Experimenten nicht schriftlich oder verbal zum AAusdruck bringen können.

Mal abgesehen davon, dass die aller meisten Tierversuche absolut nutzlos sind.

Modern und fortschritlich ist Medizin ohne Tierversuche.
http://www.aerzte-gegen-tierversuche...allgemein.html

[Viehdoc]

Hey,

generell bin ich auch gegen Tierversuche und finde, dass man so weit es geht Möglichkeiten finden muss, es ohne Tierversuche zu lösen. Das ist bisher aber in vielen Bereichen einfach noch nicht möglich.
Auch bei uns an der TiHo wird in einigen Instituten auf Hochtouren daran geforscht, dass man ohne Tierversuche auskommt. Aber das braucht seine Zeit. Und Nette hat Recht, ohne Tierversuche wäre die Medizin definitiv nicht da, wo sie heute ist. Mir wärs auch recht, wenn Mörder und Vergewaltiger für solche Versuche eingesetzt werden würden, leider ist das aber mit den Menschenrechten nicht vereinbar.
Ich habe im letzten Jahr in einem Forschungslabor in den USA mein Lebensmittel-Praktikum gemacht. Dort wird u.a. an einer unheilbaren Vergiftung geforscht, die weder durch Hitze, noch durch sonstige Behandlung aus der Lebensmittelkette entfernt werden kann. Diese Versuche wurden bis vor einiger Zeit an Mäusen durchgeführt, bis endlich eine Methode gefunden wurde, dieses auf künstlich gezüchtete Zellen umzustellen. Das war ein großer Durchbruch für diese Leute und sie sind stolz, dass sie jetzt in dem Bereich auf Tierversuche verzichten können.
Nicht jeder, der sowas macht ist bösartig. Manchmal kann man halt nicht darauf verzichten. Unsere Medizin muss sich weiterentwickeln, wenn wir irgendwann Krebs oder AIDS oder sonstige Krankheiten erfolgreich bekämpfen wollen.
Ich bin nicht dafür, dass Tiere dafür leiden müssen, aber ich bin auch nicht dafür, dass Menschen jahrelang an Krebs oder sonstwas dahinverrecken müssen.

Es gibt immer zwei Seiten der Medaille.

[ehemaliger User_11062015]

. Aber das braucht seine Zeit. Und Nette hat Recht, ohne Tierversuche wäre die Medizin definitiv nicht da, wo sie heute ist.

da hast du recht! Ohne Tierversuche, deren biochemie ganz anders funktioniert als unsere, hätte man niemals dieses tolle Beruhigungs und Antiübelkeitsmittel entdeckt.. mh wie hieß das noch gleich?
Contergan stimmts?
naja Armen und Beinen werden meines Erachtens nach eh viel zu viel Bedeutung beigemessen.

Mir wärs auch recht, wenn Mörder und Vergewaltiger für solche Versuche eingesetzt werden würden, leider ist das aber mit den Menschenrechten nicht vereinbar.

und warum nicht? weil die Versuche grausam und lebensverachtend sind? Ich finde Medikamente und Operationstechniken sollten an denen getestet werden, denen das später auch nutzen soll. Mit Einwilligung und voller Aufklärung.
Bin davon überzeugt, dass Medizin in der heutigen Zeit mit so vielen Alternativen (Microchip techniken, In vitro, in vivo (beim Menschen) etc) mehr bietet als die veraltete 'jo medikament, jo maus, jo medikament in maus!'-Mentalität.

mag sein, dass ich da eine Hardlinerin bin und ja ich sehe durchaus ein, dass Tierversuche in der Vergangenheit sehr wohl irgendwo notwendig waren um voran zu kommen, aber ob das heute wirklich noch in der Form sinnvoll ist, wage ich einfach zu bezweifeln.
Man sollte mehr daran arbeiten, Forschung, die uns wirklich vorantreibt für alle zugänglich zu machen, sprich Stammzellenfoschung etc, weil das noch am vielversprechensten Richtung HIV und Krebseliminierung hindeutet.

[Coxy-Baby]

"Mir wärs auch recht, wenn Mörder und Vergewaltiger für solche Versuche eingesetzt werden würden, leider ist das aber mit den Menschenrechten nicht vereinbar." Solche Aussagen finde ich ja sehr sehr bedenklich sowohl von angehenden Tierärzten als auch von angehenden Humanärzten.

[Kandra]

Im Endeffekt ist das ganz einfach: Ich hab hier ein Mittel entwickelt und muss jetzt testen ob es auch das tut was es soll und ob es irgendwelche üblen Nebenwirkungen hat. Jetzt habe ich 2 Möglichkeiten: 1. Ich teste das Mittel direkt am Menschen, 2. Ich spritze das Zeug erstmal Mäusen/Ratten/Affen etc pp.
Ich finde Tierversuche auch nicht toll, aber bitte ganz ehrlich: Wer würde sich für Möglichkeit 1 zur Verfügung stellen? Am besten noch für Medikamente, die bei Kindern eingesetzt werden sollen? Wer von euch stellt sein Kind für die ersten Tests zur Verfügung? Vermutlich niemand, also bleibt ja nur Möglichkeit 2. Die von den militanten Tierversuchsgegnern gerne propagandierten Versuche an Zellverbänden sehe ich ehrlich gesagt kritisch, dies mag in einem begrenzten Rahmen funktionieren, aber die komplette Wirkung eines Medikamentes auf einen Organismus kann man damit niemals abschätzen!
Die Tierorganismen sind natürlich nicht komplett kompatibel mit denen des Menschen, aber im Grunde kann man schon davon ausgehen, dass ein Mittel, dass eine Maus nicht direkt umbringt, vermutlich auch einen Menschen nicht tötet und Mittel mit schweren Nebenwirkungen bei Tieren auch für Menschen nicht ungefährlich sind. Ausnahmen wie Contergan oder dieser Test vor ein paar Jahren in England bestätigen die Regel!

Ausserdem gibt es ja nicht nur die medikamentösen Versuche sondern zum Beispiel auch neue medizintechnische Entwicklungen, die auch das erste Mal an irgendwem/irgendetwas getestet werden muss. Wer von euch stellt seine Kinder für die Erprobung von zB mitwachsenden Herzklappen zur Verfügung oder wer von euch spielt Versuchsperson für eine neue portable Herz-Lungen-Maschine? Und spätestens hier kommt man mit Zellverbänden wirklich nicht mehr weit.