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  1. #1
    Pillenfee Avatar von Phosphorsalzperle
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    Wie bitte? Es gibt keine MCP-Tropfen mehr. War gestern in der Apotheke, um mir welche zu besorgen. Gehört inzwischen in meine Hausapotheke. Da wurde ich aufgeklärt, dass alle Chargen unwiderruflich vom Markt genommen wurden, weil eine erhebliche Übersosierung festgestellt wurde.
    Habe das gerade mal nachgelesen: Statt einer Knzentration von 1 mg/ ml wurden 4 bis 5 mg/ml gefunden. Na hört mal, wer hat sich denn da verwogen. ist ja mal ne krasse Überosierung.
    Naja mir wurden nun Tabletten empfohlen, aber die wollte ich nicht.
    Mich wundert, dass so ein Fehler nicht reichtzeitig bemerkt wurde. Ich dachte jeder Arzneistoffe geht durch eine Qualitätssicherung mit Gehaltsprüfung ect....was da wohl schief gelaufen ist???
    Aufstehen, Krone richten, weiter machen!



  2. #2
    Administrator Avatar von Brutus
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    Ähhhhm. Dat stimmt so nicht!
    Vom Markt genommen wurden alle Formulierungen mit einer Konzentration von mehr als 1mg/ml Wirkstoff. Die Tropfen hatten seit jeher 4mg/ml.

    Zurückgerufen wurden:
    Vom Zulassungswiderruf betroffen sind:
    • flüssige Formulierungen zur oralen Anwendung in einer Konzentration von mehr als 1 mg/ml,
    • parenterale Zubereitungen in einer Konzentration von mehr als 5 mg/ml und
    • rektale Formulierungen mit einer Einzeldosis von 20 mg.
    Hier mal der komplette Widerruf:
    BfArM: Widerruf der Zulassungen bestimmter Metoclopramid-haltiger
    Zubereitungen
    AMK / Das BfArM hat den Widerruf der Zulassungen von bestimmten Metoclopramidhaltigen
    Arzneimitteln angeordnet. Weiterhin wurden die zugelassenen Anwendungsgebiete
    eingeschränkt und die Warnhinweise angepasst. Das BfArM setzt damit die im letzten Jahr
    von der EMA empfohlenen Maßnahmen zur Risikominimierung für Metoclopramid-haltige
    Arzneimittel um. Die AMK hatte hierzu berichtet (Pharm. Ztg. Nr. 32 vom 8. August 2013,
    Seite 79). Vom Zulassungswiderruf betroffen sind:
    • flüssige Formulierungen zur oralen Anwendung in einer Konzentration von mehr als
    1 mg/ml,
    • parenterale Zubereitungen in einer Konzentration von mehr als 5 mg/ml und
    • rektale Formulierungen mit einer Einzeldosis von 20 mg.
    In Deutschland betrifft der Zulassungswiderruf überwiegend die Tropfenzubereitungen.
    Diese sind ab sofort nicht mehr verkehrsfähig. Hintergrund der Neubewertung des
    Nutzen-Risiko-Verhältnisses war das Risiko für schwere kardiovaskuläre und neurologische
    Nebenwirkungen wie extrapyramidale Symptome und irreversible Spätdyskinesien. Die
    Risiken sind bei Anwendung von hohen Dosen und während einer langfristigen Behandlung
    erhöht. Kinder haben im Vergleich zu Erwachsenen ein höheres Risiko für extrapyramidale
    Symptome. Nach Empfehlung der EMA lässt sich das Risiko für schwere unerwünschte
    neurologische Ereignisse durch die Anwendung von niedrigeren Dosen von Metoclopramid
    und die Einschränkung der Behandlungsdauer minimieren. Das Risiko einer
    versehentlichen Überdosierung und der damit verbundenen unerwünschten Ereignisse bei
    Kindern soll durch die Beschränkung der Höchstkonzentration von oralen Liquida gesenkt
    werden. Eingeschränkt wurden weiterhin die Indikationsgebiete, für die keine ausreichenden
    Belege für eine klinisch relevante Wirksamkeit vorlagen, wie gastrointestinale
    Motilitätsstörungen einschließlich Gastroparese, gastroösophageale Refluxkrankheit und
    Dyspepsie. Für die Behandlung des akuten Chemotherapie-induzierten Erbrechens ist eine
    Wirksamkeit erst bei sehr hohen Dosen gegeben, so dass die Wirksamkeit nicht als
    ausreichend angesehen wird und die Behandlung mit Metoclopramid in dieser Indikation
    nicht mehr empfohlen wird.
    Künftig ist Metoclopramid bei Erwachsenen daher nur noch für die folgende Indikationen
    zugelassen:
    • Prävention von verzögerter chemotherapieinduzierter Übelkeit und Erbrechen
    (CINV), orale und rektale Applikation
    • Prävention von strahlentherapieinduzierter Übelkeit und Erbrechen (RINV),
    parenterale, orale und rektale Applikation
    • Prävention von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen (PONV), parenterale
    Applikation
    • Symptomatische Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, einschließlich akuter
    migräneinduzierter Übelkeit und Erbrechen, parenterale Applikation
    • In Kombination mit oralen Analgetika zur Verbesserung der Resorption von
    Analgetika bei akuter Migräne, orale Applikation.
    Bei Kindern und Jugendlichen zwischen 1 und 18 Jahren ist Metoclopramid künftig
    zugelassen zur:
    • Prävention von verzögerter chemotherapieinduzierter Übelkeit und Erbrechen
    (CINV), als Zweitlinienoption, parenterale und orale Applikation
    • Behandlung von gesicherter Übelkeit und gesichertem Erbrechen nach Operationen
    (PONV), als Zweitlinienoption, parenterale Applikation.
    Die Anwendung bei Kindern unter 1 Jahr ist künftig kontraindiziert. Weitere Warnhinweise
    wurden in den Fach- und Gebrauchsinformationen ergänzt. So ist unter anderem bei der
    Therapie mit Retardpräparaten auch im Falle des Erbrechens der Arzneiform, eine
    Einhaltung des Dosierungsschemas geboten, von einer erneuten unmittelbaren Gabe ist
    abzusehen. Ebenfalls ergänzt wird ein Hinweis in den Fach- und Gebrauchsinformationen
    auf das mögliche QT-Zeit-verlängernde Potential von Metoclopramid. Die pharmazeutischen
    Unternehmer haben 4 Wochen Gelegenheit, Klage gegen diesen Bescheid zu erheben. Für
    den Widerruf der Zulassung wurde allerdings Sofortvollzug angeordnet, so dass die
    betroffenen Arzneimittel ab sofort nicht mehr verkehrsfähig sind.
    I'm a very stable genius!



  3. #3
    Dr. ml. Winselstute Avatar von Eilika
    Registriert seit
    17.07.2004
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    Endspurt zu... äh ja... zu...
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    11.799
    Also hier gibt es die noch Soll ich dealen?
    Denken ist allen erlaubt, vielen bleibt es erspart. (Curt Goetz)



  4. #4
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
    Registriert seit
    31.05.2004
    Ort
    Westfalenpott
    Beiträge
    15.952
    Tropfen mit niedrigeren Konzentrationen sind längst in der Pipeline, das wird nicht lang dauern.
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



  5. #5
    Jodelschnepfe Avatar von Hoppla-Daisy
    Registriert seit
    19.04.2003
    Ort
    Atzenhausen
    Semester:
    Damals in den Ardennen...
    Beiträge
    28.026
    Dafür war das Zeug einfach zu erfolgreich!
    Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Turm zu bauen

    Auch weiterhin gilt: "Krisen müssen draußen bleiben!"



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