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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Von hier an blind Avatar von Logo
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    Ganz interessant dazu: Erörterung zu "Facharzt-Standard"

    Meine persönliche Meinung dazu ist ambivalent. Einerseits habe ich bei bestimmten Fällen schon den Eindruck, ich schätze die medizin. Relevanz/Aufnahmeindikation richtig ein. Andererseits agiere ich mit zunehmender Erfahrung / klinischer Konfrontation / Kenntnis über bspw. Ionenkanalerkrankungen oder okkulte HCMs mit SuddenCardiacDeath wenn Pech oder larvierten Ileus (d. CHG-Kollege hat für Entlassung plädiert...) eher zunehmend defensiver bzgl. des Aufnahmeregimes. Denn meist findet sich doch ein Bett irgendwo und man hat die Chance nochmal nachzuschallen/-echoen, Labore zu checken...
    Außerdem kann man morgens b.B. auch schnell wieder entlassen.

    Ist aber auch OA/Hintergund abhängig. Ich kenne (hervorragende) Hintergründe, die wollen JEDEN Patienten selber sehen/schallen, nahezu egal welche Zeit.

    ... Unser Chef sagt immer, das Kind muss in das Zimmer kommen und in dem Moment muss man schon entscheiden ob es vom Allgemeinzustand so krank ist dass man es aufnimmt oder dass man es zu Hause behandeln kann....
    Ein Chef der so ein Statement abgibt kann ich nicht erst nehmen. Ist hoffentlic/vmtl. zugespitzt/verkürzt gemeint. Klar spielt "klinischer Blick" ne Rolle, aber z.T. ist kaum Klinik bei relevanten Erkankungen vorhanden und dann dekompensiert es plötzlich. Bspw. Ketoazidosen bei Kleinkindern. Wenn die nach Ausschöpfen der Kompensationsstrategien dann "kippen", rennst du nur noch den Ereignissen hinterher....
    Geändert von Logo (13.05.2014 um 22:51 Uhr)
    Pure Vernunft darf niemals siegen!



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  2. #17
    Sandmännchen Avatar von Miss
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    21.07.2002
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    Ups, schon FÄ
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    Man wird mit der Zeit wirklich sicherer, wer *wirklich krank* ist.

    Bei uns in der Anästhesie ist das erstmal leichter...wenn wir den Pat. kennenlernen, steht schon mal fest, daß sie entweder wirklich krank sind bzw. operiert werden müssen. Da ist dann diesbezüglich nichts mehr zu entscheiden. Allerdings kennt man in jeder Fachrichtung die Anfängerunsicherheit, gebräuchlich ist bei uns auch, den Facharzt im Haus zu befragen, v.a. nachts erstmal Ich habe das selbst gemacht, und bin mittlerweile als FÄ auch nicht böse, wenn man wegen irgendetwas für einen selbst banalen Kram angerufen wird. Besser als die Sache an die Wand zu fahren.

    Das krank/nicht krank/ nicht so schlimm krank kenn ich aber bspw. aus dem Notarztdienst. Da ist es normal, daß man am Anfang *alles* einpackt, *jeden* begleitet aber das muß man akzeptieren. Da hab ich auch am Anfang nie nen bösen Spruch gehört aber mit wachsender Routine begleitet man nur die, die einem *wirklich krank* erscheinen UND läßt auch mal jemanden zuhause. Dabei ist immer Doku ganz ganz wichtig. Man kann ja wirklich nicht immer alles vorhersehen. Wenn man Leute verlegt, entläßt, zu Hause läßt, macht man das ja, weil die Leute zu diesem Zeitpunkt stabil erscheinen und vor Ort, beim HA, auf peripherer Station behandelbar -und man verweist auf Wiederanruf, Wiedervorstellung etc.

    Ein bißchen Verantwortung muß man in dem Beruf halt übernehmen, aber keine grundsätzlich unkalkulierbare Risiken.

    Bottle up your smile and pour it in a cup


    Das Leben ist schön.





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  3. #18
    Auf dem Weg zurück... Avatar von McBeal
    Mitglied seit
    11.09.2004
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    Semester:
    Fertig!!!
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    Ich schließe mich den anderen Pädiatern an. Am Wochenende sehe ich im Winter tagsüber 60 und nachts ca. 25-30 ambulante Patienten, so viele Betten habe ich nicht und meistens ist es nur ein harmloser Infekt und man kann nach einiges Zeit gut einschätzen, wer aufgenommen werden muss. Trotzdem sollte man sich eben auch für ambulante Patienten nicht zu schade sein, im Zweifel den Hintergrund anzurufen oder den Patienten aufzunehmen, obwohl vielleicht nur noch schwierig ein Bett beschafft werden kann oder die Schwestern es nicht für nötig halten.

    LG
    Ally
    Junior-Mitglied der "Das/Dass-Polizei"



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  4. #19
    Diamanten Mitglied
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    Wer kennt sie nicht die Phasen des Arztdaseins:

    1. berechtigte Unsicherheit:
    man weiß nix und ist sich bewusst, dass man nix weiß, auch bei Bagatellen ist man unsicher-> da passiert dem Patienten in der Regel nichts, für den Arzt aber doofe Zeit.
    2. unberechtige Sicherheit:
    man ist schon so 1-5 Jahre dabei, meint den Haken raus zu haben und die Weltmeere der Medizin bereits besegelt zu haben.
    -> doofe Zeit für Pat. und Arzt, kann auch mal leicht schief gehen.
    3. berechtigte Sicherheit:
    man hat den Haken wirklich raus und kann selbstbewusst und sicher die meisten Situationen abarbeiten, bzw. weiss instinktiv was zu tun ist wenn man es nicht kann.
    -> beste Zeit für alle Beteiligten
    4. unberechtigte Unsicherheit:
    man ist schon so erfahren, dass man einige Zebras gesehen hat, die sich wie Pferde angehört haben, dass man auch bei eigentlich eindeutigem Pferdbefund doch unsicher ist ob es vielleicht nicht doch ein Zebra sein könnte.
    -> auch doof für Patient und Arzt, viel Diagnostik, Verunsicherung Patient und Arzt, möglicherweise Schaden durch Überdiagnostik, sebstverstärkend weil man dann auch mehr Zebras findet und sich bestätigt fühlt, aber ausblendet, dass man evtl. viele Pferde scheu gemacht hat.



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  5. #20
    DE-Systemprofiteur!
    Mitglied seit
    04.07.2002
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    München
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    as horsemen pass by
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    3.807

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    Also das mit der unberechtigten Unsicherheit halte ich für ziemlich strange. Gerade, weil man ein paar Zebras gesehen hat, weiß man, daß es sie gibt, jedoch auch, daß das Häufige häufig und das Seltene selten ist und entwickelt schon ein Bauchgefühl für Situationen. Zumal man Zebras ja auch an Streifen erkennen kann, sprich, jede seltene Erkrankung, die man schon mal gesehen hat, hat man oft besser im Kopf abgespeichert (klinisch, laborchemisch, sonographisch) als den Alltagskrams.
    Wer als "altes Schlachtross" verunsichert ist, hat eher ein supratentorielles Problem in punkto Selbstbewusstsein und Führungsfähigkeit.
    "Ich habe mein halbes Vermögen für Frauen, Autos und Alkohol ausgegeben, die andere Hälfte habe ich verprasst." ( George Best )



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