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@Mods: Ja, das wäre wohl besser. Und sorry nochmal an Pupskopf, dass ich mir seinen thread geliehen habe
Das mit den Patienten war so gemeint, dass es in einigen KHs z.B. viele türkischsprachige Patienten gibt, die ja davon profitieren können, wenn ein Arzt ihre Sprache beherrscht. Es wird halt zum Problem, wenn der Arzt NUR diese Fremdsprache beherrscht. Klar, den größten Ausländeranteil in D machen Türken aus, aber da du Osteuropa meintest, hätte es sein können, dass du in der Nähe zu Polen arbeitest und wenigstens polnischsprachige Pat. dann was von der Sprachverschiebung im KH hätten.
Die Situation in Polen, so wie du sie beschrieben hast, war mir nicht bekannt.
Ist es nur das sprachliche Problem oder bestehen zudem auch berufliche Defizite, die die Arbeit quasi unmöglich machen?
Dennoch muss ich sagen, dass ich die Situation nicht ganz nachvollziehen kann. Ich spreche z.B. kein Japanisch und käme daher nie auf die Idee mich bei Erhalt der Approbation irgendwo in Japan auf dem Land auf die Patienten losschicken zu lassen. Es geht ja nicht ums Pipettieren im Labor oder irgendwo als Kassierer zu arbeiten- es geht um Patienversorgung und um einen Job, wo man ständig Informationen austauschen muss- wie soll das ohne die Sprache gehen?
Mir ist die Situation für Ärzte in Rumänien und Bulgarien bekannt. Und natürlich strebt der Mensch danach sein Glück wo anders zu versuchen, wenn er es vorort nicht finden kann. Aber von einem Arzt darf man verlangen, dass er die Sprache der Patienten und des Landes beherrscht (Dialekte sind nochmal was anderes ...), und vor allem beherrschen WILL! Ein Arzt mit einer anderen Einstellung und ein CA, der das akzeptiert sind mehr als fragwürdig.
Nun kann man sagen, dann versuche ich bei meinen Bewerbungen solche Kliniken zu meiden...aber das wird ja wohl kein abgegrenztes Problem bleiben.
Und da wäre die nächste Frage. Wird sich das Ganze nicht dahin entwickeln, wie wir es aus so genannten Entwicklungsländern kennen, die wir dann so gern für solche Verhältnisse belächeln: Pat. kommt zum Arzt- Pat. versteht Arzt nicht, Arzt versteht Pat. nicht...aber egal, Arzt sieht,dass Pat. eine Wunde hat...nähen kann er!Prima! Pat. kann gehen!
Demnach kann man ja bald mancherorts deutschsprachige Studenten im 1. Klinischen einstellen. Nur was ist, wenn der Pat. auf einmal kein Routinefall mehr ist? Ich find das echt schräg...
Regierungen arbeiten meist langsam und selten vorausschauend- wissen wir. Aber so langsam muss da doch was passieren. Im Fall von Frau Pelz sieht man ja, dass der Chef bei so einer erstaunlichen Einstellung eines Arztes nicht mal mit Kündigung reagieren kann- und letztendlich entsteht nur mehr Arbeit für die anderen. Sinnlos!...Auf der anderen Seite wollen viele Deutschsprachige studieren und dürfen nicht. Die Ausbildung von Medizinern ist teuer- aber die Investition in mehr Studienplätze wohl mehr als nötig.
Soweit ich weiß, verfolgt die Schweiz ja auch die Strategie weniger Kosten bei der Ausbildung und die fehlenden Fachkräfte insgesamt dann rentabler aus dem Ausland zu ersetzen. Nur geht das Konzept wohl dahingehend auf, dass die Patienten dann auch adäquat versorgt werden können und ausländische Ärzte die Kommunikation nicht lahm legen. Oder gibt es da anderweitige Erfahrungen?
Entschuldigt den längeren Text, aber wie gesagt, irgendwo sollte doch mal Schluss sein. Ich arbeite gern mit Menschen aus anderen Ländern. Aber eine Kommunikationsmöglichkeit sollte wohl vor allem in so einem Beruf zu erwarten sein. Ärzte sind überall auf der Welt Akademiker und dementsprechend darf man wohl auch ein gewisses Engagement erwarten. Dass Deutsch schwer zu erlernen ist, ist nachvollziehbar. Und wie bei Frau Pelz Kollegen- Job, Familie, im Ausland zurecht kommen plus Sprachkurs- ja, ist nicht easy. Aber wenn man sich für DIESEN Job in DIESEM Land entschieden hat, dann ist das eben die Leistung, die man bringen muss.....Da es aber immer jemanden mit dieser fragwürdigen Einstellung geben wird, sollte sich das Verhältnis nicht dahin verschieben, dass das dann auch noch hingenommen werden muss!