- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
Das ist wirklich eine interessante Diskussion. Da ich ja gerade im osteuropäischen Ausland lebe und studiere würde ich auch gerne mal die andere Seite der Medaille erläutern. Meine Anmerkungen beziehen sich jetzt allerdings nur auf Lettland, vermute aber, dass es in den anderen osteuropäischen Ländern ähnlich ist.
Hier gibt es sehr wenige bezahlte Weiterbildungsstellen für Ärzte nach dem Studium. Die wenigen Weiterbildungsstellen, die es gibt gehen an die besten Absolventen. Ein Assistenzarzt verdient hier etwa 800€ bei vergleichbaren Lebenshaltungskosten zu Deutschland, zumindest wenn man in der Stadt wohnt. Hier gibt es in der Regel nur 2 Schichten, d.h. die Ärzte arbeiten 12 h täglich. Da der Verdienst so gering ist gehen viele Ärzte direkt nach dem 12-h-Tag einer weiteren beruflichen Tätigkeit nach. Einige arbeiten noch in einer weiteren Klinik, fahren Taxi oder arbeiten bei McDonalds. Nach 24 h kommen sie dann also wieder übermüdet in Klinik 1 an...
Die Studenten, die keine der begehrten bezahlten Weiterbildungsstellen ergattern können haben entweder die Wahl, eine Klinik dafür zu bezahlen, dass sie eine Weiterbildungsstelle erhalten oder eine Weiterbildungsstelle in einem anderen Land zu suchen. Da sind die skandinavischen Länder hoch im Kurs, auch Deutschland ist sehr attraktiv für viele lettische Absolventen. Hier wird in der Schule nämlich entweder deutsch oder russisch als zweite Fremdsprache gelehrt.
Edit: Eine Krankenschwester verdient hier im Durchschnitt 300€ bei ebenfalls 12-h-Schichten.