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Thema: Intoxikation

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo,

    hätte da mal eine Frage.
    Wenn ein Notruf wegen Intoxikation (Medikamente, Alkohol etc) eingeht, wird dann automatisch immer ein Notarzt mitgeschickt, oder wird das von den Aussagen der Meldung abhängig gemacht?

    Wird vor Ort oder im Krankenhaus denn eigentlich noch die Magenspülung oft durchgeführt? Macht man nur wenn es ca 1 Stunde her ist, oder?

    Danke schon mal.



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  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Na, ja Intoxikation hat eine gewisse Spannungsbreite, wenn ich einen Liter Kaffee in 20 min abgepumpt habe, dann kann ich auch eine Intoxikation haben, mir ist schlecht, ich bin zittrig, vielleicht habe ein bisschen Herzrasen usw. Da muss dann nicht zwingend ein Notarzt mit kommen. Ebenso ist jeder Alkoholrausch auch eine Intoxikation und die Spannungsbreite der Symptome eines Alkoholrausches ist wahrscheinlich bekannt (von dummes Zeug labern bis zum Atemstillstand).
    Mit anderen Worten: kommt drauf an was genau jemand in welcher Menge und Zeit zu sich genommen hat und ganz wichtig: in welchem Zustand er/sie nach der Einnahme ist. Bei lebensbedrohlichen Zuständen (zB Atemstillstand, schwere Atemnot, tiefer Bewusstlosigkeit, schweren Herz/Kreislaufsymptomen usw.) wird in der Regel ein Notarzt mit geschickt, aber eben nicht zu jeder Intoxikation. Magenspülungen haben heutzutage eher Seltenheitswert, die meisten Vergiftungen werden einfach nur im Kankenhaus überwacht (zB die schwere Alkoholvergiftung), bei einigen gibt es "Gegenmittel", oder aber Mittel gegen die Symptome der Vergiftung, bei Atemstillstand, fehlenden Schutzreflexen usw. muss intubiert und beatmet werden.



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Ja gut das stimmt. Gehen wir mal von einer schweren Alkoholvergiftung aus oder einer Mischintoxikation mit Tabletten wie zb Neurleptika, Antidepressiva, Schlafmittel usw.

    In welcher Zeit? Also wie lange es zur Einnahme her ist?

    Atemstillstand, schwere Atemnot etc kommt ja erst bei schwerwiegenden Intoxikationen vor? Es kann doch auch zu einer Atemdepression kommen, oder?

    Wenn ein Patient dann bewusstlos ist und somit keine Schutzreflexe mehr vorhanden sind wird intubiert? Da wird doch zwischen 3 Stufen des Bewusstseins unterschieden mit somnolenz, sporös und Koma?
    Bei somnolenz und soporös sind ja noch Schutzreflexe vorhanden?

    Aktivkohle verwendet man auch nicht mehr so, oder?
    Wobei ich das derletzt mal mitbekommen habe bei einer Intoxikation von Tavor hat die betroffene Person dann Kohle bekommen.



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  4. #4
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    Bei einer schweren Alkoholintox gibt´s von mir sicher keine Magenspülung- zu dem Zeitpunkt wenn der Patient auffällig wird, ist das meiste ja eh schon resorbiert. Und übel ist denen zudem noch bei eingeschränkten Schutzreflexen.
    Die meisten C2-Intoxe brauchen aber nur eine gescheite Überwachung incl. BZ. Intubation ist in den meisten Fällen gar nicht erforderlich.

    Neuroleptika und bestimmte Antidepressiva- ja dann kann man es sich überlegen. Vor allem Antidepressiva können übelste Rhythmusstörungen machen und es gibt meist keine echten Antidote. Die Magenspülung muss man sich aber auch da überlegen- wie lange her, wie lange Fahrt habe ich vor mir, in welchem Zustand ist der Patient. Maximal eine Stunde nach Einnahme.

    Schlafmittel- da kommt´s drauf an- bei den meisten würde ich einfach Vitalparameter überwachen und ggf. Atemwege sichern. Für Benzos gibt´s nen Antidot.

    Die Indikation zur Intubation liegt bei ner GCS von 8- hängt aber auch da von den Umständen ab. Würden wir in Wacken jede C2-Intox mit GCS unter 8 intubieren, würden wir nicht mehr hinterher kommen.

    Aktivkohle funktioniert bei einigen Substanzen nicht. Außerdem ist es auch dafür meist zu spät. Und der Patient muss entweder schlucken können oder man muss es über eine Magensonde machen- hohe Aspirationsgefahr und Zeitverlust.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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  5. #5
    Registrierter Benutzer
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    Danke für die Antwort. Das heißt bei Benzos kann man dann immer recht gut ein Antidot geben. Das wird aber auch nicht immer gegeben, oder? Da kommt es dann auch auf die Umstände an?
    Wusste gar nicht das es so schlimm ist mit Rhythmusstörungen bei Antidepressiva ist.

    Dh. oft überwacht man einfach die Vitalparameter.



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