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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Registrierter Benutzer Avatar von tami...san
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    Nja ich denke das es sicherlich sinnvoll ist gleich am Schichtbeginn einfach zu besprechen was deren ihrer Meinung nach am wichtigsten ist. Diese Praktikanten-Hasser habe ich im derzeitigen Pflegepraktikum auch (ein Drittel), und jeder Praktikant der gewisse medizinische Kenntnisse hat würde sich wünschen gleich dies und das zu können. Da ist es wichtig mit Beispielen zu argumentieren was man beim peripher venösen Zugang evtl. Alles an Komplikationen haben kann. So schreckt man die Praktikanten besser ab als blöd angeredet zu werden.



  2. #17
    Diamanten Mitglied Avatar von Gersig
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    Praktikantenhasser haben meist schlechte Erfahrungen gemacht. Ich habe im OP fast jede Woche neue RD-Praktikanten. Bei manchen wäre ich froh, wenn sie nicht kämen, wenn man die 112 anruft



  3. #18
    searching for knowlegde Avatar von Thunderstorm
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    Also, ich muss da jetzt auch mal etwas dazu schreiben:
    Ich bilde seit vielen Jahren Praktikanten aller Ausbildungsstufen im Rettungsdienst aus.

    Ich erwarte von den Praktikanten, dass sie pünktlich da sind, ein ordentliches Auftreten haben, sich zu benehmen wissen und motiviert sind, viel zu lernen.
    Wichtig ist auch, dass ich mich darauf verlassen kann, dass er bzw. sie, sofern es mal gefährlich oder unschön wird, genau das macht, was die Besatzung ihm/ihr sagt (schließlich haben wir die Verantwortung).

    Ich bespreche gleich zu Beginn mit dem Praktikanten, was seine Ziele sind, was er meint, dass er schon kann, für was er schon Unterschriften im Ausbildungsheft hat (und es trotzdem nochmal besprechen möchte, denn Unterschrift heißt nicht zwingend, dass man etwas wirklich kann ) und was er er lernen möchte.
    Ich erwarte von keinem Praktikanten, dass er die Dinge schon kann, denn dann würde er die Ausbildung nicht machen doofe Fragen gibt es nicht; aber wenn ich einen Praktikanten länger dabei habe, erwarte ich natürlich schon, dass er auch mal nach der Schicht Dinge nachliest.

    Ich nehme mir, sofern das einsatztechnisch möglich ist, gleich zu Beginn der Schicht Zeit, den Praktikanten (sofern noch nicht geschehen) ausführlich den RTW + das Equipement zu zeigen; wichtig ist mir hier, dass er lernt, was es in der Wundertüte RTW versteckt ist, wie es heißt, wofür es da ist und wie man es rein und raus kriegt
    Zudem bespreche ich die wichtigsten Basics; gerade hier kann man eine sehr gute Grundlage für professionelles Arbeiten legen! Meist werden in den RD-Schulen die Basics wie Puls-, RR- u. BZ-Messen, Pulsoxy interpretieren, EKG-kleben, Infusion herrichten, Verbände, Schienen, Samsplint, Vakuumbett, Stifneck, Trage etc. nur unzureichend erklärt - die Begründung ist meist: "das lernt ihr ja eh im Praktikum"... ; aber gerade hier kann man so vieles falsch machen und eine gute Ausbildung (inkl. der Anatomie und Physiologie die dahinter steht) ist Gold wert!
    Das mit den MPG-Einweisungen ist meist auch ein recht großes Problem, weil die meisten Praktikanten diese bis zu den RTW-Schichten nicht haben und es den Schulen auch oft egal ist
    Invasive Dinge kommen bei mir aber für Praktikanten nicht in die Tüte (abgesehen von RAiPs), weil einfach die Rechtslage schon für uns RA gelinde gesagt sehr schwierig ist. Ich weiß sehr genau, dass gerade diese Dinge sehr reizvoll sind, aber dafür ist das KH-Praktikum bzw. die RA- bzw. Notfallsanitäter-Ausbildung da sollte ein NA mit vor Ort sein und er den Praktikanten unter seine Fittiche nehmen, ist das natürlich etwas anderes und wird selbstverständlich unterstützt!
    Sofern es die Zeit zulässt, wird auch jeder Einsatz nachbesprochen.
    No go´s für Praktikanten sind: kenne ich schon, habe ich schon gesehen und muss ich mir nicht nochmal angucken (ich sag nur "RTW-Checken") und ich will heute aber unbedingt invasive Maßnahme xyz machen...; genauso wenig werden medizinische Entscheidungen vor dem Pat. besprochen.
    Die Praktikanten sollten aber eines immer noch bedenken: die wenigsten Mitarbeiter im Rettungsdienst bekommen Geld für das Ausbilden (ich jedenfalls nicht - auch nicht als LRA); ich tue das, weil ich ebenfalls meistens eine sehr gute, engagierte Ausbildung bekommen habe und es für selbstverständlich halte (und es mir außerdem großen Spaß macht)! Aber viele Kollegen sind es inzwischen leid, dass sie zusätzlich zum normalen, meist schlecht bezahlten Alltagsgeschäft, auch noch kostenlos die praktische Ausbildung der Praktikanten übernehmen sollen nicht auszubilden ist zwar auch keine Lösung, aber ich kann den Frust der Kollegen durchaus nachvollziehen!
    be strong - you never know who you are inspiring the light of truth ever wins A‘ohe hana nui ke alu ‘ia







  4. #19
    Registrierter Benutzer Avatar von tami...san
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    Zitat Zitat von Thunderstorm Beitrag anzeigen
    Also, ich muss da jetzt auch mal etwas dazu schreiben:
    Ich bilde seit vielen Jahren Praktikanten aller Ausbildungsstufen im Rettungsdienst aus.

    Ich erwarte von den Praktikanten, dass sie pünktlich da sind, ein ordentliches Auftreten haben, sich zu benehmen wissen und motiviert sind, viel zu lernen.
    Wichtig ist auch, dass ich mich darauf verlassen kann, dass er bzw. sie, sofern es mal gefährlich oder unschön wird, genau das macht, was die Besatzung ihm/ihr sagt (schließlich haben wir die Verantwortung).

    Ich bespreche gleich zu Beginn mit dem Praktikanten, was seine Ziele sind, was er meint, dass er schon kann, für was er schon Unterschriften im Ausbildungsheft hat (und es trotzdem nochmal besprechen möchte, denn Unterschrift heißt nicht zwingend, dass man etwas wirklich kann ) und was er er lernen möchte.
    Ich erwarte von keinem Praktikanten, dass er die Dinge schon kann, denn dann würde er die Ausbildung nicht machen doofe Fragen gibt es nicht; aber wenn ich einen Praktikanten länger dabei habe, erwarte ich natürlich schon, dass er auch mal nach der Schicht Dinge nachliest.

    Ich nehme mir, sofern das einsatztechnisch möglich ist, gleich zu Beginn der Schicht Zeit, den Praktikanten (sofern noch nicht geschehen) ausführlich den RTW + das Equipement zu zeigen; wichtig ist mir hier, dass er lernt, was es in der Wundertüte RTW versteckt ist, wie es heißt, wofür es da ist und wie man es rein und raus kriegt
    Zudem bespreche ich die wichtigsten Basics; gerade hier kann man eine sehr gute Grundlage für professionelles Arbeiten legen! Meist werden in den RD-Schulen die Basics wie Puls-, RR- u. BZ-Messen, Pulsoxy interpretieren, EKG-kleben, Infusion herrichten, Verbände, Schienen, Samsplint, Vakuumbett, Stifneck, Trage etc. nur unzureichend erklärt - die Begründung ist meist: "das lernt ihr ja eh im Praktikum"... ; aber gerade hier kann man so vieles falsch machen und eine gute Ausbildung (inkl. der Anatomie und Physiologie die dahinter steht) ist Gold wert!
    Das mit den MPG-Einweisungen ist meist auch ein recht großes Problem, weil die meisten Praktikanten diese bis zu den RTW-Schichten nicht haben und es den Schulen auch oft egal ist
    Invasive Dinge kommen bei mir aber für Praktikanten nicht in die Tüte (abgesehen von RAiPs), weil einfach die Rechtslage schon für uns RA gelinde gesagt sehr schwierig ist. Ich weiß sehr genau, dass gerade diese Dinge sehr reizvoll sind, aber dafür ist das KH-Praktikum bzw. die RA- bzw. Notfallsanitäter-Ausbildung da sollte ein NA mit vor Ort sein und er den Praktikanten unter seine Fittiche nehmen, ist das natürlich etwas anderes und wird selbstverständlich unterstützt!
    Sofern es die Zeit zulässt, wird auch jeder Einsatz nachbesprochen.
    No go´s für Praktikanten sind: kenne ich schon, habe ich schon gesehen und muss ich mir nicht nochmal angucken (ich sag nur "RTW-Checken") und ich will heute aber unbedingt invasive Maßnahme xyz machen...; genauso wenig werden medizinische Entscheidungen vor dem Pat. besprochen.
    Die Praktikanten sollten aber eines immer noch bedenken: die wenigsten Mitarbeiter im Rettungsdienst bekommen Geld für das Ausbilden (ich jedenfalls nicht - auch nicht als LRA); ich tue das, weil ich ebenfalls meistens eine sehr gute, engagierte Ausbildung bekommen habe und es für selbstverständlich halte (und es mir außerdem großen Spaß macht)! Aber viele Kollegen sind es inzwischen leid, dass sie zusätzlich zum normalen, meist schlecht bezahlten Alltagsgeschäft, auch noch kostenlos die praktische Ausbildung der Praktikanten übernehmen sollen nicht auszubilden ist zwar auch keine Lösung, aber ich kann den Frust der Kollegen durchaus nachvollziehen!
    Also ich bin überrascht und teilweise froh das es noch Menschen gibt die ihre Schützlinge unterstützen. Also zählst du Infusionen vorbereiten auch zu den Basics? Bin so wie es aussieht nur in die Hände von unmotivierten Kollegen gekommen. Teilweise hatte ich mir immer gewünscht das Freundschaften entstehen und das wurde immer falsch aufgefasst.



  5. #20
    searching for knowlegde Avatar von Thunderstorm
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    @ tami...san
    Ich zahle Infusion herrichten durchaus zu den Basics - wenn auch nicht zu den ersten allerdings kontrolliere ich da natürlich genau nach, ob auch alles richtig gemacht wurde (System entlüften) etc.
    Ich denke, man sollte erstmal die grundlegenden Dinge in Theorie und Praxis lernen; wenn das geschafft ist, gehts eine Stufe weiter etc.; nichts ist schlimmer, als! nur ganz schnell die Unterschriften voll bekommen zu wollen, damit man die Prüfung machen kann.
    Ein Beispiel: Blutdruck messen - da sagen immer alle, ja das kann ich! Wenn man dann aber genauer fragt, dann gucken einen die Praktikanten an, als würde man vom Mond kommen...; Fragen wären hier z.B. welche Position sollte die Person einnehmen bzw. wie wirkt sich das aus, warum ist es wichtig, dass der Arm möglichst unbekleidet sein sollte, warum ist die Größe der Manschette wichtig, was passiert, wenn die Manschette zu locker sitzt, wo genau kommt das Stethoskop hin, d.h. was genau hört man, warum sollte man zumindest initial auskultatorisch und bds. messen...
    Und da merke ich dann auch, wer sich schon Gedanken, die z.T. über das Schulwissen hinaus gehen, gemacht hat oder nicht; hier trennt sich dann auch ganz schnell die Spreu vom Weizen - d.h. man merkt, wer wirklich Interesse hat (und das sind meistens diejenigen, die später Medizin studieren wollen) und wer das nur mal eben macht, weil es cool ist.
    An dieser Stelle empfehle ich auch immer die ML-Physiohefte, einfach weil die 1000x besser und verständlicher sind als das MKK oder irgendwelche zusammenfassenden RD-Machtwerke.
    Also einfach immer mit viel Interesse auf die Leute zugehen, viel nachfragen und auch zeigen, dass man Sachen aus den letzten Schichten nachgelesen / gelernt hat.
    Und ganz wichtig ist auch, dass man gerade bei den praktischen Sachen immer sofort sagt, wenn etwas nicht klappt (z.B. Puls, RR messen o.ä.); ich muss mit diesen Werten weiterarbeiten und die Situation für den Patienten einschätzen. Wenn mir da der Praktikant was vorlügt, weil es ihm peinlich ist, dass er das nicht hinbekommen hat, kann das ganz böse nach hinten losgehen.
    Freundschaften haben sich in den vielen Jahren eher wenige ergeben, aber das ist auch verständlich, denn die Praktikanten sind meistens nur wenige Schichten mit dabei.
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