Wie oft wart ihr schon Ersthelfer?

[ehemaliger User_11062015]

wenn dus erklären möchtest? warum nicht.
Vielleicht versteh ich es dann besser. Du kanst mir das auch über PN schicken, wenn es dir unangenehm ist, öffentlich zu schreiben, aber mich persönlich würde der Hintergrund dazu schon interessieren. Hass kommt ja oftmals nicht aus dem nichts, aber unbegründeten Hass versteh ich einfach nicht und dann werd ich auch zugebenermaßen zur Hexe.

[ehemaliger User_25062015]

Ich verstehe die Wendung dieser Diskussion nicht.

Die kam dadurch zustande, dass es Gutmenschen gibt, die anderen ihre Meinung/Einstellung nicht lassen können und immer meinen andere bewerten zu müssen. Ich fänds auch nicht geil nen Obdachlosen/Alkoholiker/sonstwie unhygienischen Menschen anzufassen oder gar zu reanimieren...aber ich würds tun, einfach aus der Hilfsbereitschaft, die man doch hat, wenn man Medizin studiert (hoffentlich auch als "Normalo"). Nichts anderes hat m.M.n. Nurbanu auch gesagt. Dass sich hier einige immer an der Wortwahl aufhängen und den Inhalt an sich dann ignorieren..joa ist nicht das erste Mal.

Zum Thema:
Ich hab zweimal den Rettungsdienst gerufen für meinen Nachbarn, der schon älter und sehr übergewichtig war (mittlerweile gestorben) und gestürzt ist. Einmal von der Treppe vor seinem Haus, gab ne schöne Kopfplatzwunde. Ein anderes Mal war er bei sich im Haus gestürzt und war nicht mehr in der Lage selber aufzustehen, bzw den hätten wir auch nie selber wieder hochgebracht. Ansonsten ist Gott sei Dank noch keine Situation aufgetreten in der ich akut was hätte tun müssen.

[Nurbanu]

Es ist kein Hass. Ich sehe es einfach so, dass niemand in Deutschland in dieser Situation sein muss. In Deutschland bedeutet Obdachloser nicht einfach nur, dass er ohne Obdach ist wie es z.B. in Ländern ohne Sozialversorgung oder in Krisen- bzw. Kriegsregionen der Fall ist, sondern vielmehr, dass jemand sich aus der gesellschaftlichen Ordnung verabschiedet hat. Im schlimmsten Fall zahlt hier das Amt alles Nötige. Miete, sodass man ein Dach über dem Kopf hat und ein Bad, in dem man sich waschen kann. Man kann sich Kleidung leisten und diese ebenso waschen. Bis jemand alles verliert, muss vorher viel passieren und derjenige vorher Däumchen drehen und keine Hilfe suchen. So kommen sie erst in diese missliche Lage. Sie ist - in meinen Augen - jedoch selbstverschuldet. Denn auch wenn man die Wohnung verloren hat, ist der Zug noch nicht abgefahren. Sogar zu diesem Zeitpunkt ist es möglich sich Hilfe zu holen. Aber nein, was ist das nächste? Die Pulle Bier. Sie fangen an zu trinken! Sie trinken und trinken und manövrieren sich immer weiter in den Abgrund. An diesem Punkt fängt meine Ablehnung an, denn 1. zwingt sie keiner zum Trinken (es gibt keinen Grund zu trinken) und 2. kann ich keinen Respekt oder Achtung für eine Person aufbringen, die sich selbst zuvor aufgegeben hat, sich selbst nicht achtet und respektiert.

[Trianna]

Du wirst als Ärztin beinahe täglich über Situationen stolpern, bei der der Patient eine Mitschuld an seiner Erkrankung hat, vielleicht sogar die alleinige. Kannst du diesen Personen dann auch grundsätzlich keinen Respekt bzw. Achtung entgegenbringen?

[WackenDoc]

Die Gründe für Obdachlosigkeit, Alkoholismus, Fettleibigkeit etc. sind in der Regel vielschichtig.

Ich würde wahrscheinlich nicht damit klar kommen in einer Drogenhilfe, Obdachlosenhilfe und evtl. auch als Gefängnisarzt zu arbeiten.
Genauso habe ich schon die Behandlung einer Patientin abgelehnt, bei der eine Problematik bestand, bei der ich aufgrund eigener Moralvorstellungen ihr nicht hätte so objektiv gegenübertreten können wie es erforderlich gewesen wäre. Eine Kollegin hat das übernommen.
Das ist aber die alltägliche Arbeit die das betrifft.

Was anderes sind Notfälle. Natürlich sage ich auch nicht "yippiee, ein Obdachloser, der seit Wochen seine Klamotten nicht gewaschen hat". Aber meine Einstellung ist, dass in einem medizinischen Notfall jeder die Hilfe bekommt, die erforderlich ist. Der Aspekt der Eigengefährdung betrifft dann tatsächlich reale Gefahren und die Verschmutzung der eigenen Bekleidung ist ganz sicher nicht meine erste Sorge. Klamotten kann man waschen oder wenn man ein ganz großes Problem damit hat, wegwerfen. Seine eigene Haut kann man waschen und desinfizieren. Eine Möglichkeit findet sich immer.
Wie wir in diesem Thread ja schon festgestellt haben, kommt es schon mal vor, dass man erste Hilfe leisten muss, es ist aber kein alltägliches Ereignis. Und dass man sich dabei auch noch größer einsaut ist eine Rarität.

Von demher habe ich tatsächlich ein Problem mit deiner Einstellung @Nurbanu. Auch wenn ich weiter oben sachlicher geantwortet habe.