Erstmal EVT, ich denke ich habe mich schon durchaus genügend informiert: mit sämtlichen Professoren gesprochen, mit Klinikärzten (vom Assi bis zum Chefarzt) als auch mit ca. 20 niedergelassenen Ärzten mich unterhalten. Über die Möglichkeit, wieder ins Studium einzusteigen, weiß ich wirklich zu wenig, aber nur, weil jeder Mitarbeiter in der Studierendenkanklei und jeder Prof dazu was anderes sagt...
Ich denke allerdings, dass ich nach dem Physikum kaum mehr Motivation habe, ein anderes Studium zu beginnen, falls mir Medizin doch nicht zusagt (dazu verliere ich noch ein Jahr).
Auch wenn ich jetzt von allen Seiten Kritik bekomme, aber ich denke meine Bedenken sind ein bisschen berechtigt:
- einige Assis (keine Uniklinik) haben mir erzählt, dass sie nur noch 3 h täglich schlafen und das schon seit Wochen
- Oberärzte erzählen mir, dass jedes mal heimkommen von der Arbeit wie Urlaub ist, weil sie eig nur im KH sind und dass immer wieder Assis in Tränen ausbrechen...
- der niedergelassene Kollege erklärt, dass er jeden tag bis 3 Uhr nachts an der Bürokratie sitzt (war selber Oberarzt)
- der niedergelassene Augenarzt sagt, er musste auch mit 40° Fieber in die Praxis, weil er sonst die Fixkosten nicht deckeln könnte
Und das sind nur einige Beispiele. Wo bleibt denn da die Lebensqualität?
Mit den Schwierigkeiten zur Niederlassung habe ich zum Bsp Folgendes gemeint:
- Die Sitze für Augenärzte werden immer häufiger von großen Zentren, die sich auf Operationen spezialisieren, aufgekauft und die Ärzte angestellt (keine eigene Praxis)
- Nephrologen bekommen Konkurrenz von Industriebetrieben wie Fresenius
- Orthopäden landen zunehmend in MVZs
Die Privatisierung der Kliniken auf Kosten der Ärzte (mehr arbeit für weniger Ärzte, ganz oben steht nicht mehr der Chefarzt sondern der Betriebswirt) und die Kommerzialisierung des ambulanten Sektors nehmen immer mehr zu
Sorry vielleicht versteht ihr jetzt meine Bedenken. (ich weiß ich mach mir zu viele Gedanken
)