Hab da auch mal ne Frage dazu: es ist doch so, dass man, wenn man ne Zusatzbezeichnung hat, höhere Pauschalen bekommt für Patienten mit entsprechenden Erkrankungen, die ich deshalb behandle? (z.b: iwie der Unterschied zwischen 40 Euro und 70 Euro pro Quartal für nen Diabetiker, korrigiert mich, wenn ich falsch liege, hab ich von einem bekannten (internistischen) Hausarzt, der in Bayern seine Praxis hat). Wenn das so ist, lohnt sich das dann überhaupt, intensiv Diabetestherapie zu betreiben. Nicht falsch verstehen, nat. will ich alle Pat. bestmöglich versorgen, aber lohnt es sich da dann nicht mehr, zu nem Diabetiker zu überweisen, bevor man mit ein Minusgeschäft macht. Und besteht die Tendenz der Pat. nicht auch darin, immer mehr gezielt Spezialisten bzw. Hausärzte MIT entsprechenden Zusatzbezeichnungen aufzusuchen. Liebäugele sehr mit der Allgemeinmedizin oder als hausärztlicher Internist tätig zu werden, würde aber gerne breit aufgestellt sein, viell. auch in Richtung Palliativmedizin, Psychotherapie, Alternativmedizin (natürlich nur was auch wirklich hilft, keine Scharlatanerei ;) ) Un ja Peter, ich weiß, der Tag hat nur 24 Stunden, also muss man sich natürlich auch für gewisse Dinge entscheiden bzw. auf andere verzichten. Nur, wie gesagt, inwiefern helfen die Zusatzbezeichnungen tatsächlich weiter in a) finanzieller Hinsicht und b) Patientenaquisition; Will kein Millionär werden, aber hab iwie die Befürchtung, dass man als Hausarzt ohne Zusatzbezeichnungen gerade in städtischen Gebieten schnell zum Überweisungsschreiber wird und das fände ich v.a. aus sicht auf freude am beruf ziemlich frustrierend... Würde meine Patienten gerne so weit wie möglich ganzheitlich versorgen (ohne nat. seine eigenen fachlichen kompetenzen zu überschreiten). Nur wie gut geht das ohne Zusatzbezeichnungen, so dass es sich noch lohnt. Also mir wäre (fiktive Zahlen, hab zu wenig Ahnung von der Materie, da ich noch nicht im ambulanten Bereich gearbeitet habe) z.B. eine Praxis mit 500 Scheinen, aber breitem Spektrum und intensiver Patientenversorgung lieber, als eine Praxis mit 1500 Scheinen, von denen die Hälfte nur kommt, um sich ne Krankschreibung oder ne Überweisung zu holen... Auch wenn die Praxis mit 500 Scheinen am Ende trotz Zusatzbezeichnungen ein bisschen weniger abwirft; Wie realistisch ist das? Stimmen meine Einschätzungen überhaupt, oder ist eure Erfahrung als Hausärzte eine andere? Was mich an der Arbeit im Krankenhaus stört (neben den Diensten , den nervigen Krankenhausverwaltungen bezüglich Liegezeiten, angeblich zu wenig Fallzahlen usw.), ist die zunehmende Spezialisierung inkl. Konsilschreiberei für jeden Mist und der wenige Patientenkontakt (und das, obwohl ich in einem kleine Haus arbeite, ohne Neuro, Uro usw., man also in der Notaufnahme durchaus ein breites Patientenspektrum und Erstversorgen muss vor der Weiterverlegung und natürlich auch eine gewisse "Stammkundschaft" hat, die man auf dem Gang trifft und auch mal ein kurzes Schwätzchen halten kann, wie denn so die aktuelle Lage ist ;) Naja, ich hoffe mal, ich habe verständlich rübergebracht, was mir wichtig ist/ bzw. welche Art von Medizin ich gerne betreiben würde und mich würde interessieren, inwieweit das als Hausarzt realistsich umsetzbar ist und was der beste Weg dafür ist. (also Zusatzbezeichnungen ja/nein?) Oder doch lieber im Krankenhaus bleiben, weil man im Endeffekt nur vom Regen in die Traufe kommt... Option Landarzt wäre da nat. auch ne Möglichkeit, aber leider bin ich doch etwas zu sehr städteaffin, glaube ich... Freue mich auf eure Antworten!