Profit vs Menschenleben beschreibt es ganz gut, oder? ^^
Profit vs Menschenleben beschreibt es ganz gut, oder? ^^
Da bin ich absolut Deiner Meinung. Die Haltung MUSS endlich verbessert werden, damit der ständige Bedarf von Antibiotika nicht mehr gegeben ist. Und was den sorglosen Umgang mit Antibiotika seitens der TÄ angeht: was ich so mitbekomme, ist der Umgang in der Humanmedizin auch erschreckend sorglos. Ich habe beispielsweise aktuell eine Mandelentzündung. Da ich eine Allergie auf Amoxicillin habe, wurde mir ein Reserveantibiotikum verschrieben... ohne Antibiogramm (das wurde bei mir noch nie gemacht, bei den Patienten, um die ich mich so gekümmert habe, hingegen definitiv schon häufiger)...
JA, es muß etwas geändert werden. Aber ich denke, da muß man eben differenzierter gucken.
Werden in der Tierzucht in DK weniger Antibiotika eingesetzt? Ich hatte vor einiger Zeit gelesen, das nein. Das als Grundlage dafür, das aufgrund der Mißstände in der Tierzucht den TÄ das Dispensionsrecht genommen werden soll. Effekt sieht man in DK, wo das schon erfolgt ist - und der Antibiotikaverbrauch ist dort leider nicht so deutlich geringer, wie man sich das wünschen würde.
Wir müssen endich weg vom "Billigfleisch". Mehr Fläche pro Tier, das würde dann viele andere Probleme mit lösen. Aber - der Verbraucher möchte eben "billig, billig". Ob das nun die Milch ist, für 60 ct im Supermarkt, ob das das Schweinekotelett für 2,50 € ist, oder das Brathähnchen für zwei Euro.
Ich finde einfach, das in der Regel die Herangehensweise falsch ist. Das Grundproblem ist der zu hohe Infektionsdruck, aufgrund von zu hohe Tierdichte. Hier sollte angesetzt werden, das würde so manches Problem lösen. (nicht den in meinen Augen auch zu sorglosen Umgang von Humanmedizinern mit Reserveantibiotika, aber dennoch...)
1. Brauchst Du überhaupt ein Antibiotikum?
2. Was verstehst Du unter "Reserveantibiotikum"?
3. Rachenabstriche sind nur sehr eingeschränkt aussagekräftig, da Du nie weißt, ob Du den pathogenen Erreger oder Besiedler erwischt hast. Wirklich wichtig sind Antibiogramme in erster Linie bei Blutkulturen, Bronchialsekret, Gelenkpunktat, Mittelstrahlurin, z. T. auch bei Wundabstrichen. Ansonsten wird in erster Linie empirisch therapiert. Wenn es denn wirklich nötig ist.
Weil er da ist!
George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will
Dass das mit dem geringeren Antibiotika-Einsatz in Ländern, wo es kein Dispensierrecht mehr gibt, nicht stimmt habe ich auch irgendwo gelesen. Zumindest soll das nur äußerst minimal sein.
Ich glaube auch, dass genau darauf diese Reihe der Zeit abzielt: das Dispensierrecht. Und ich frage mich ernsthaft, was die Lobby dahinter ist: die Pharmaindustrie??
Übrigens wurde der Titel des zweiten Beitrags nach einigen Beschwerden in "Dauernd Stoff vom Arzt" umgewandelt, aber der Tierarzt als "Teufel im grünen Overall bezeichnet" im Vorspann. Die Bundestierärztekammer überlegt jetzt Beschwerde einzureichen. Und wie ich finde: zu Recht!
Morgen findet in Hamburg vom Bauernverband Schleswig Holstein eine Demonstration statt, zu der auch ausdrücklich TÄ geladen wurden.
Evil - ich hatte drei Tage Halsschmerzen, war deswegen beim Arzt. Der hat mir darauf ein Cephalosporin verschrieben, was meines Wissens zu den Reserveantibiotika gehört. (und in der Humanmedizin scheinbar dennoch relativ viel eingesetzt wird). Die Definition von Reserveantibiotikum ist dachte ich bekannt?
http://flexikon.doccheck.com/de/Reserveantibiotikum
Was die Abstriche oder Antibiogramme angeht, ich habe ja in meinem Leben nicht nur diese eine Mandelentzündung gehabt. Ich habe allerdings häufiger Antibiosen verschrieben bekommen, als ich sie tatsächlich genommen habe. Und es wurde noch NIE irgendwo ein Antibiogramm vorgenommen, nicht nur dieses mal nicht.
Wenn ich dann nachlese, das Cephalosporine zwar zu den Reserveantibiotika gehören, aber zu der mengenmäßig drittgrößten Gruppe der in der Humanmedizin verschriebenen Antibiotika gehören, finde ich eben, das nicht nur im Stall einiges zu ändern wäre. Ich schmälere nicht, das dort ein Handlungsbedarf besteht. Fakt ist aber, das man das Grundproblem einfach nicht nur auf den veterinärmedizinischen Bereich abwälzen kann. Und DAS ist es, was mich daran stört. Es sollte nicht nur in der Tierzucht auf eine Veränderung hingewirkt werden (ja, das das notwendig ist, steht wohl außer Zweifel), und es ist auch gut, wenn das immer wieder Thematisiert wird. Allerdings, so zu tun, als wären die Antibiotikagaben bei Schwein und Pute der Hauptgrund für Probleme mit multiresistenten Keimen und ein damit für uns immer größeres Problem, halte ich für den falschen Weg. Es sollte nicht nur in einem Bereich ein Umdenken erfolgen, sondern in allen betroffenen Bereichen...