Mandelentzündung, steht doch da.
Hatte ich auch schon, konnte fast gar nicht mehr schlucken, und habe dann Penicillin bekommen, erst für sieben Tage und das wurde dann bei der Kontrolle auf 10 Tage erhöht. Ein Abstrich wurde nicht gemacht, aber es war auch auf einem Schiff.
Daß Cephalosporine der 2. Generation zu den Reserveantibiotika gehören, wäre mir jetzt neu, hast Du dafür eine Quelle?
Normalerweise würde ich dazu eher Fluorchinolone der 3. Generation, Acylaminopenicillin, Glykopeptide, Oxazolidinone u.ä. zählen, aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren.
Patienten mit Tonsillitis bekommen von mir nur bei sehr schwerer Klinik eine Antibiose, die Evidenz für Wirksamkeit oder Verhinderung von Komplikationen wie dem rheumatischen Fieber ist ausgesprochen dünn. Wahrscheinlich hätte ich Dir nur ein NSAR und 3 Tage AU verschrieben.
Das ändert aber nichts daran, daß quantitativ der größte Einsatz von antibiotischen Substanzen in der Tiermast stattfindet. Wer da jetzt dran schuld ist, kann ich nicht sagen, darauf kommt es auch nicht an, aber da muß ein Umdenken her, sonst bekommen wir demnächst mit 4MRGN-Keimen Probleme, gegen die MRSA lächerlich ist.
Weil er da ist!
George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will
Es gehen einige tiermedizinische Reserveantibiotika in der Humanmedizin nicht als solche durch. Je nach erwartetem Erregerspektrum (z.B. bei V.a. bakterielle Meningitis Cephalosporin dritter Generation) ergibt das ja auch Sinn.
Den zweiten Artikel der Reihe gibt es hier (ZEIT: "Dauernd Stoff vom Arzt", 27.11.) auch online. In der Printversion auf der Folgeseite auch ein m.E. tatsächlich ziemlich dürftiges Diskussionsforum. Kommentierte Stellungnahmen wären da deutlich besser am Platze als die abgedruckten Leserkommentare.
Hatte ich meine ich einfach so gelernt, Quellen zu finden ist da tatsächlich schwer. Lass es halt so im Raum stehen.
http://www.animal-health-online.de/g...biotika/28248/
Tja - genau DAS sehe ich ja auch kritisch. Ich hätte es vielleicht auch so gehandhabt. Ich hab durch die Antibiose jetzt auch wieder ein anderes Problem, was hier nicht hingehört, was mich (wieder einmal) darin bestätigt, das zu viel Antibiosen verschrieben werden.
Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu. Das Problem ist nur in meinen Augen, das es scheinbar einfacher ist, schuldige zu finden, und anzuprangern (ok, letzten Artikel muß ich noch mal lesen), anstatt endlich mal was in die Hand zu nehmen, und dafür zu sorgen, das der AB Einsatz im Tiermastbereich nicht nur ein bißchen verringert wird. Hier geht es immerhin um eine Metaphylaxe, die im Grunde genommen gar nicht erlaubt ist. Da ist die Lösung für mich aber nicht, dem TA das Dispensierrecht wegzunehmen, oder die bösen Landwirte anzuprangern, sondern beispielsweise Richtlinien zu erarbeiten, die eine solche Massenhaltung, wie sie momentan stattfindet, schlicht unmöglich machen. Dadurch könnte man den Infektionsdruck ja schon deutlich verringern...
Ich brauche nur einen Satz zu lesen, um zu wissen, das mich dieser Artikel sauer macht:
Ja, der Landwirt soll Gewinne machen. Aber die Tierproduktion ist nicht "günstig", wenn sie zu lasten aller geht. Was momentan klar der Fall ist. "Nur wer wächst, überlebt" - Genau DAS ist das Problem..."Die Tierproduktion muss günstig bleiben, und wir müssen dafür sorgen, dass der Bauer weiter Gewinne macht",
Auch in der jetzigen Produktion ist es doch schon so, das viel zu viel zu günstig verscherbelt wird. Milchpreis, Fleischpreis... und das soll so bleiben? Bis wohin sollen die Preise noch fallen, und für welchen Preis?