Dritte Bewerbung in derselben Klinik?

[Lava]

Ich mache mir zur Zeit mal wieder Gedanken über meine weitere berufliche Laufbahn. Durch meinen Mann werde ich wahrscheinlich räumlich eingeschränkt sein, kann mir also leider nicht DIE Klinik deutschlandweit suchen, die am besten zu mir passt. Wie es aber der Zufall will, liegt in der in Frage kommenden Region genau die Klinik, an die ich schon seit Ende des Studiums wollte. Und hier ist das Problem: ich habe mich dort schon zweimal erfolglos beworben. Das erste Mal direkt nach dem Studium. Damals war ich auch zu einem Vorstellungsgespräch dort und sowohl der CA als auch der leitende OA schienen nicht abgeneigt zu sein, mich einzustellen. Leider hatten sie aber keine freie Stelle und rieten mir, ich solle was anderes nehmen, wenn ich ich was anderes zur Hand hätte, statt auf eine freie Stelle zu warten.
Das zweite Mal habe ich mich dann nach 5 Jahren Weiterbildung dort beworben. Der Chef erinnerte sich sogar noch an meine erste Bewerbung, aber wieder war nix frei. Laut einer Freundin schreibt die Klinik wohl rote Zahlen und hatte einen Einstellungsstopp.

Meint ihr, ich kann mich dort noch ein drittes Mal bewerben? Das wäre erst so in einem Jahr circa, dann müsste ich auch den Facharzt in der Tasche haben. Das Tolle an der Klinik ist, dass es sich um einen Maximalversorger handelt, der KEINE Uniklinik ist. Sie haben volle Weiterbildung für spezielle Unfallchirurgie und sogar Handchirurgie. Das ist einfach meine absolute Traumkonstellation. Im ganzen Umkreis gibt es keine weitere Klinik dieser Art. Nur entweder kleinere Kliniken oder Unikliniken.

[anignu]

Wieso nicht?

Vor allem wenn die dich sogar kennen und sich an dich erinnern und eigentlich nur deshalb nie genommen haben weil keine Stelle frei war...
Wobei ich mir bei Einstellungsstop halt keine zu großen Hoffnungen machen würde.

[Rico]

Klar, kostet ja nix (also nicht viel).

Allerdings schon etwas komisch, dass die immer Vorstellungsgespräche abhalten wenn sie grad gar keine Stellen haben oder evt. gar Einstellungsstopp. Sollen sie lieber in der Zeit operieren und ein paar DRGs generieren.
Dann wird das auch was mit den roten Zahlen.

BTW: Wie kann denn das sein als quasi-Monopolist, dass man defizitär ist? Schlecht organisiert/strukturiert?

[Lava]

Naja, es gibt in der Stadt schon noch drei andere größere Kliniken. Und gerade in der Orthopädie gibt es ja öfter kleinere, aber eben hochspezialisierte Kliniken, die den großen die ganze Endoprothetik und Wirbelsäulenchirurgie abgraben (zur Zeit arbeite ich ja in einer solchen ). Und das sind nunmal die Sachen, mit denen man richtig Kohle verdient. Die ganzen Omis und Opis mit ihren Radius-, Humerus- und Schenkelhalsfrakturen, die immer länger in der Klinik liegen als die obere Grenzverweildauer vorschlägt, bringen nichts

Die Information mit den roten Zahlen ist auch schon wieder ein Jahr alt. Muss mal nachfragen, wie es inzwischen aussieht.

[Kackbratze]

Kurz OT:
Wir als Maximalversorger sind auch Quasi-Monopolist und fangen auch den ganzen Mist ab. Das, was geht und schnell Geld generiert (jung, gesund, kleine OP) wird in den umliegenden Grund- und Regelversorgern oder Spezialkliniken abgegriffen, wir greifen den Rest ab (Oma, multimorbide, komplizierter Eingriff) und stehen dementsprechend nicht ganz so rosig da.

BTT:
Bewerb dich nochmal. Mehr als das Papier kostet es nicht.