teaser bild
Seite 2 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte
Ergebnis 6 bis 10 von 18
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Chuck Norris Avatar von bipolarbär
    Registriert seit
    15.08.2010
    Beiträge
    333

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von Emma_h Beitrag anzeigen
    Du hast sicherlich recht, dass Mathe wohl nicht die "sinnvollste" Zusatzqualifikation ist - da gibt es, wie Du schreibst, bessere. Allerdings bin ich mit dem Medizinstudium nicht wirklich glücklich, insofern war mein Gedanke nicht, etwas zu studieren, was zur Medizin passt, sondern etwas, was mich interessiert und was ich gerne mache.
    Du bist sicher nicht alleine in der Hinsicht Allerdings ist Mathe auch echt zeitaufwändig selbst für sehr begabte Menschen, von daher solltest du dir vielleicht überlegen, einfach mehr außerhalb der Medizin zu leben. Ein neues Hobby oder Sportart vielleicht, oder eine Fertigkeit? Naja, wenn alles nichts hilft, es gibt zurzeit sehr viele kostenlose Online-Angebote, neudeutsch MOOCs, von denen sich auch viele um Mathe, Physik und Programmieren drehen. Die sind unverbindlich und könnten deinen Wissensdurst stillen.



  2. #7
    Verabscheut Pümpel! Avatar von Trianna
    Registriert seit
    20.05.2009
    Ort
    Southwest
    Beiträge
    7.309
    Hätte auch Hagen vorgeschlagen! Vor allem zum Reinschnuppern
    "I can´t come to work today, I have no face"




  3. #8
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
    04.08.2012
    Semester:
    5. WBJ Psychiatrie
    Beiträge
    10.640
    Es gibt wohl kaum ein Studium an dem so viele wirklich SEHR intelligente Menschen scheitern wie Mathematik. Insofern will das wohlüberlegt sein. Medizin würde ich auf jeden Fall abschließen - jetzt bist du schon so weit, und Medizin ist in Sachen Jobsicherheit einfach einmalig.

    Mathematik kann aber auch ganz gut sein am Arbeitsmarkt, entweder wenn man in den Bereich der technischen Mathematik geht (entweder Finance, oder Ingenieurwissenschaften), oder wenn man in den Bereich der Ökonomik geht (da gibts, v.a. im Bereich der Wirtschaftstheorie und der anspruchsvollen Ökonometrie, auch viele Top-Forscher die vorher Mathematik oder Physik studiert haben).



  4. #9
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
    27.10.2012
    Ort
    ...
    Beiträge
    1.450
    Bevor du dein fast fertiges Medizinstudium für ein Mathematikstudium aufgibst, solltest du dir über folgendes im Klaren sein:

    Mathematik in der Schule hat NICHTS aber auch überhaupt GAR NICHTS mit "echter" Mathematik zu tun. In der Schule rechnest du, in der Uni untersuchst du komplexe Strukturen. Einer der Gründe warum so viele Studenten ihr Mathematik/Physik/Chemie-Studium abbrechen ist schlichtweg, dass sie eine komplett andere Vorstellung vom Studium hatten.

    Mal so als Beispiel wie ein Mathematikstudium aussieht, das ist jetzt wirklich 1. Vorlesung 1. Semester:

    Bevor es aber losgeht noch folgendes: Eine Menge M ist ein Haufen Zahlen, M = {1,2,3,...} z.B. ist die Menge der natürlichen Zahlen. Eine Verknüpfung auf Mengen wäre jetzt z.B. die Addition +, also eine Abbildung von zwei Elementen einer Menge auf ein Element einer anderen Menge (oder derselben).

    Jetzt dazu wie eine Vorlesung aussieht: Gegeben sei eine Menge M und eine Verknüpfung +, sodass für Elemente a, b, c in M folgendes gilt:

    1.) a+b liegt in M (Abgeschlossenheit)
    2.) a+(b+c) = (a+b)+c (Assoziativität)
    3.) Es existiert ein genau ein Element e, sodass a+e = e+a = e (neutrales Element) für alle a.
    4.) Es existiert für jedes a genau ein -a, sodass a+(-a) = (-a)+a = e (inverses Element).
    5.) a+b = b+a für alle a, b (abelsch)

    Sofern (M,+) die Bedingungen 1-4.) erfüllt, heißt M eine Gruppe. Wenn zudem 5.) heißt (M,+) abelsch.

    So, jetzt hat der Dozent dir das an die Tafel geknallt. Du hast kaum etwas verstanden, deine Studienkollegen sind ähnlich verblüfft. Jetzt kommen die Übungsaufgaben dazu:

    a.) Geben Sie ein Beispiel für eine Menge A, die genau zwei Elemente enthält und eine dazu passende Verknüpfung ~ sodass (A,~) eine abelsche Gruppe ist.
    b.) Zeigen Sie, dass die Menge der rationalen Zahlen zusammen mit der üblichen Division keine Gruppe ist. In welchen Punkten scheitert es?
    c.) ...

    Wie sieht das Studium also aus? Vorlesungen besuchen, Übungsaufgaben bearbeiten (häufig 1 Zettel pro Woche/Vorlesung) und damit leben, dass das Verständnis für die Dinge häufig erst 1-2 Semester später kommt. Man muss für das Studium lernen, wie für jedes andere Studium auch, es gibt klar definierte Vokabeln und technische Fähigkeiten, die man beherrschen muss.

    Die ersten 2-3 Semester sind hart und sicherlich die größte Hürde im Studium, aber danach geht es dann bergauf. Man fängt an sich über interessante Dinge unterhalten zu können (bspw. gibt es verschiedene "Größen" von "unendlich") und bekommt auch langsam die Möglichkeit sich seine Vorlesungen auszusuchen.

    Das Mathematikstudium dient in erster Linie dazu dir eine Arbeitsweise einzuprägen, die es dir erlaubt dich in komplexeste Strukturen in kürzester Zeit einzuarbeiten. Darum wollen auch alle Mathematiker haben, die arbeiten sauber, strukturiert, sind zuverlässig und kreativ.

    Nach dem Studium hast du eine unglaubliche Frustrationsgrenze ;)
    "This sentence contains ten words, eighteen syllables, and sixty-four letters."
    - Wolfram|Alpha



  5. #10
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    11.11.2010
    Beiträge
    118

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von Schubbe Beitrag anzeigen
    Bevor du dein fast fertiges Medizinstudium für ein Mathematikstudium aufgibst, solltest du dir über folgendes im Klaren sein:

    Mathematik in der Schule hat NICHTS aber auch überhaupt GAR NICHTS mit "echter" Mathematik zu tun. In der Schule rechnest du, in der Uni untersuchst du komplexe Strukturen. Einer der Gründe warum so viele Studenten ihr Mathematik/Physik/Chemie-Studium abbrechen ist schlichtweg, dass sie eine komplett andere Vorstellung vom Studium hatten.

    Mal so als Beispiel wie ein Mathematikstudium aussieht, das ist jetzt wirklich 1. Vorlesung 1. Semester:

    Bevor es aber losgeht noch folgendes: Eine Menge M ist ein Haufen Zahlen, M = {1,2,3,...} z.B. ist die Menge der natürlichen Zahlen. Eine Verknüpfung auf Mengen wäre jetzt z.B. die Addition +, also eine Abbildung von zwei Elementen einer Menge auf ein Element einer anderen Menge (oder derselben).

    Jetzt dazu wie eine Vorlesung aussieht: Gegeben sei eine Menge M und eine Verknüpfung +, sodass für Elemente a, b, c in M folgendes gilt:

    1.) a+b liegt in M (Abgeschlossenheit)
    2.) a+(b+c) = (a+b)+c (Assoziativität)
    3.) Es existiert ein genau ein Element e, sodass a+e = e+a = e (neutrales Element) für alle a.
    4.) Es existiert für jedes a genau ein -a, sodass a+(-a) = (-a)+a = e (inverses Element).
    5.) a+b = b+a für alle a, b (abelsch)

    Sofern (M,+) die Bedingungen 1-4.) erfüllt, heißt M eine Gruppe. Wenn zudem 5.) heißt (M,+) abelsch.

    So, jetzt hat der Dozent dir das an die Tafel geknallt. Du hast kaum etwas verstanden, deine Studienkollegen sind ähnlich verblüfft. Jetzt kommen die Übungsaufgaben dazu:

    a.) Geben Sie ein Beispiel für eine Menge A, die genau zwei Elemente enthält und eine dazu passende Verknüpfung ~ sodass (A,~) eine abelsche Gruppe ist.
    b.) Zeigen Sie, dass die Menge der rationalen Zahlen zusammen mit der üblichen Division keine Gruppe ist. In welchen Punkten scheitert es?
    c.) ...

    Wie sieht das Studium also aus? Vorlesungen besuchen, Übungsaufgaben bearbeiten (häufig 1 Zettel pro Woche/Vorlesung) und damit leben, dass das Verständnis für die Dinge häufig erst 1-2 Semester später kommt. Man muss für das Studium lernen, wie für jedes andere Studium auch, es gibt klar definierte Vokabeln und technische Fähigkeiten, die man beherrschen muss.

    Die ersten 2-3 Semester sind hart und sicherlich die größte Hürde im Studium, aber danach geht es dann bergauf. Man fängt an sich über interessante Dinge unterhalten zu können (bspw. gibt es verschiedene "Größen" von "unendlich") und bekommt auch langsam die Möglichkeit sich seine Vorlesungen auszusuchen.

    Das Mathematikstudium dient in erster Linie dazu dir eine Arbeitsweise einzuprägen, die es dir erlaubt dich in komplexeste Strukturen in kürzester Zeit einzuarbeiten. Darum wollen auch alle Mathematiker haben, die arbeiten sauber, strukturiert, sind zuverlässig und kreativ.

    Nach dem Studium hast du eine unglaubliche Frustrationsgrenze ;)
    Genau so ist es.

    Als Mathematiker findest du sicherlich einen Job. Nur wo kann man nicht sagen, da es unzählige Möglichkeiten gibt.
    Ich kenne selbst den ein oder anderen der Mathe studiert/hat oder Ingenieurwissenschaften (Maschinenbau, E-Technik) an (technischen) Unis. Ich selbst war auf einem "Beruflichen Gymnasium" mit technischem Schwerpunkt (Maschinenbau/E-Technik) und wollte da auch mal reingeschnuppert. Hatte mir dann auch Vorlesungen/Übungen zeigen lassen, weil ich ja dachte, dass ist so cool wie in der Schule (Drehmoment berechnen, bisschen Leistung berechnen, Übersetzungen etc.). Aber das Grundstudium sieht so aus wie der obige Thread (Grundlagenzeug halt). Danach wirds sehr cool, da du doch den ein oder anderen Kurs nach "Geschmack" wählen kannst. Den späten "AHA-Effekt", meist nach mehreren Semestern, konnten die mir auch bestätigen. Für mich wärs nichts....aber für den Threadsteller ja vielleicht doch.



Seite 2 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook