Ich sehe das nicht ganz so. Ich denke eher dass es mehr Praxisgemeinschaften geben wird. Ob die dann Praxisgemeinschaften oder MVZ heißen ist wieder was anderes. Solche Gemeinschaften haben aber sehr viele Vorteile: Anschaffungskosten + Risiken werden geteilt, Ausgleich beim Ausfall eines Mediziners ist leichter zu kompensieren, Teilzeitmodelle sind möglich etc.
Ich hatte schon mit vielen solcher Praxisgemeinschaften der unterschiedlichsten Fachrichtungen zu tun und organisatorisch waren die einfach sehr sehr gut aufgestellt. Kinderarztpraxen mit 2 Vollzeit und 3 Teilzeitkräften, angiologische Praxen mit 4-6 Ärzten, endokrinologische Praxen mit 6-8 Ärzten, orthopädische Praxen mit 3/4 Ärzten etc.
Ich denke dass sowas die Zukunft sein wird. Auch Radiologen schließen sich zu Praxisgemeinschaften zusammen.
Einzig die Nephrologen sind eher "zentral" organisiert. Das gibt es diese Vereinigung die sich "e.V." nennt, alle Nephologiesitze aufkauft und dann diktiert wo wieviele Dialyseplätze hinkommen...
Ich muss ehrlich sagen: mich stört die Entwicklung aktuell nicht. Ich finde die fachliche Diskussion mit meinen Kollegen sehr befruchtend, in einer Gemeinschaft kann man schwierige Fälle auch mal mit Kollegen diskutieren. Auch während einer Famulatur bei einer orthopädischen Gemeinschaftspraxis (2 Orthopäden) haben die manchmal den Kollegen um dessen Meinung gebeten.