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Das hat mich nun auch interessiert und ich hab mal bei der Kassenärztlichen Vereinigung angerufen...
Verstanden hab ich nicht alles aber immerhin folgende Aussagen:
- "man kann sich nicht aus zwei Kapiteln bedienen"
- "Hausärzte rechnen nach Kapitel 3 und Kinderärzte nach Kapitel 4 des EBM ab"
- "man muss sich entscheiden als was man sich niederlässt"
- "ein Hausarzt kann auch U-Untersuchungen machen, vor allem dann wenn er die Qualifikation hat"
- "ein Kinderarzt darf nur bis 18 behandeln, darüber nur in absoluten Ausnahmefällen wie geistige Retardierung also wenn z.B. ein Arztwechsel dem Kind nicht zuzumuten ist"
Also darf man als Hausarzt auch Kinder behandeln, diese aber nur wie Erwachsene abrechnen und hat dann eben auch die Kassenzulassung "nur" als Hausarzt.
Ob das finanziell einen Unterschied macht nach welchen Nummern man abrechnet hab ich nimmer nachgefragt. Die nette Dame wollte mich schon weiterverbinden zur Niederlassungsberatung doch das wär mir zuviel Input gewesen...
Geändert von LasseReinböng (07.04.2015 um 22:01 Uhr)
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@ JPT: doppelte FA-Schiene meint: es gibt sowohl ambulant als auch stationär Spezialisten. Das ist in Europa nicht überall so. Meines Wissens nach ist das in Schweden, Dänemark, Niederlande, Norwegen , UK z.B. gar nicht üblich bis sehr selten..aber auch sonst ist das in anderen Ländern nicht so ausgeprägt wie in Deutschland.
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Zukunft der Niederlassung? es kommt halt stark auf das Fach und auf die Gegend an. Generell hat man schon den Eindruck, dass die selbstständig Niedergelassenen zurückgedrängt werden sollen, bzw. der Nachwuchs auch eher keine Selbstständigkeit will (Krankenhausarbeit ist ja auch eher attraktiver geworden, durch die Verbesserungen der Lohn und Arbeitsbedingungen). Ausser den Hausärzten haben zB auch viele niedergelassene Chirurgen Probleme Nachfolger zu finden. In anderen Fächern und in anderen Gebieten muss man jedoch weiterhin Mondpreise als Ablöse zahlen, bzw. es gibt viel Konkurrenz.
Es gibt in wenigen anderen europäischen Ländern die beschriebene doppelte Facharztschiene, vieles was hier bei uns Spezialisten mitbehandeln wird in anderen Ländern von gut ausgebildeten Generalisten gemacht, einen direkten Zugang zB zum Pulmologen beim banalen Atemwegsinfekt, wie hier in Deutschland, ist in anderen Ländern undenkbar.
Zum Verdienst als Hausarzt kann ich was sagen, nämlich: finanziell lohnt sich das schon, es sei denn man verkalkuliert sich bei den Betriebskosten, bei der Ablöse, oder bei der Auswahl des Niederlassungsortes. Der PKV Anteil in der Hausarztmedizin ist ein nettes und lohnendes Beibrot, der Löwenanteil wird zumindest bei mir mit GKV Honorar erwirtschaftet.
Die berühmten Pauschalen werden meiner Ansicht nach auch falsch verstanden, natürlich könnte man sich ärgern wenn ein aufwendiger Patient fünfmal im Quartal kommt, viel Zeit beansprucht und damit "unwirtschaftlich" wird, allerdings hat man auch einige Patienten die nur einmalig 3min Zeit benötigen und streicht für diese eine eigentlich übermässige Pauschale ein, nur tauchen diese Patienten bei manchen (frustrierten) Ärzten nicht im Denken auf.
Pauschalen sind Mischkalkulationen, wenn man nur einzelne Patienten selektiv betrachtet, dann könnte man schlechte Laune bekommen, entscheidend ist jedoch was am Ende des Quartals hinten rauskommt und das sieht zumindest im Durchschnitt und für die meisten Fachgruppen: http://www.kbv.de/html/honorarbericht.php gar nicht so schecht aus. Sicher gab es bestimmt mal bessere Zeiten in der Niederlassung, aber so ganz dramatisch ist die Situation nun auch nicht. Ich habe meine Niedrlassung jedenfalls nicht bereut (aber kann ja noch kommen).
P.S.: Die verlinkten Berichte enthalten quartalsweise Umsatzzahlen, nicht zu verwechseln mit dem reellem Gewinn (der Gewinn lässt sich aber zumindest durchschnittlich abschätzen, dazu gibt es auf den KBV Seiten auch entspr. Infos).