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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Ein Huhn auf Reisen... Avatar von Moorhühnchen
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    Mal wieder eine Frage von mir an die Anästhesie-Kollegen,

    wann werden bei Euch die Schwangeren für die PDKs aufgeklärt?
    Ich kenne mehrere Varianten und habe die Vor- und Nachteile jeweils erlebt.

    In Haus 1 wurden alle Schwangeren direkt von der Anmeldung im KRS in die Prämed-Ambulanz geschickt. Dort mußten wir diese dann über drei Möglichkeiten aufklären: Anlage des PDKs für die Spontangeburt, mögliche Sectio in SPA und zu guter letzt noch Notsectio in VN. Das nahm sehr viel Zeit in Anspruch und die Patientinnen konnten etwa ab der Hälfte dem Gespräch gar nicht mehr folgen (meiner Meinung nach....) und waren verunsichert. Allerdings hatte es eben den Vorteil, daß man nachts eben vor dem Stechen der PDA nicht noch die wehende Patientin aufklären mußte. Mögliche komplizierte Fälle konnten gut geplant werden.
    Hintergrund war, daß einer der ehemaligen Chefs viel als Gutachter tätig war und immer noch ist und die absolute Meinung vertritt, daß eine Schwangere in den Wehen nicht aufklärungsfähig sei. Zudem hat er an der Erstellung der (allseits bekannten) Aufklärungsbögen mitgewirkt.

    In Haus 2 war dies nicht so organisiert. Die Schwangeren wurden erst kurz vorm Stechen der PDA aufgeklärt, aber immerhin wurde die Anästhesie so frühzeitig im Geburtsvorgang dazugerufen, daß man eben gut Wehenpausen abwarten konnte, um die Patientin immerhin noch so aufzuklären, daß man eine sinnvolle Anamnese bekam und zudem noch mit gutem Gewissen eine Unterschrift bekam, bevor es an die eigentliche Arbeit ging.

    Nun ja, jetzt arbeite ich in Haus 3..... hier ist es historisch so gewachsen, daß den Schwangeren offensichtlich so lange eine PDA vorenthalten wird, bis sie eben "notwendig" wird. Ich bin jetzt seit etwas mehr als 3 Monaten dort, aber so von dem, was ich bisher mitbekommen habe, find ich's total gruselig! Ich habe bisher nur etwas mehr als eine Handvoll PDKs dort aufgeklärt und gestochen, aber immer lief das nach dem Schema: ich betrete das Zimmer, die Schwangere liegt schon stöhnend im Bett und klammert sich irgendwo fest, eine sinnvolle Anamnese ist kaum noch durchführbar und an eine "prozeßfeste" Aufklärung ist überhaupt nicht zu denken. Gerade gestern wieder so gelaufen, daß ich kurz davor war, die Aufklärung abzulehnen.

    Später am Tag hatte ich Zeit, da der OP frühzeitig durch war und dachte, ich tu der Diensthabenden was Gutes und gehe alle möglichen PDK-Kandidatinnen im Kreißsaal aufklären. Naja, ich hatte nicht mit dem Widerstand der Hebammen gerechnet - die Diskussion, die ich führen sollte, war so unsinnig, daß ich mich irgendwann einfach umdrehte und ging.

    Nach Meinung der anwesenden Hebamme führt eine frühzeitige Aufklärung der Schwangeren dazu, daß diese "zu früh ihren PDK haben will" und dies dann zum Geburtsstillstand führe. Wo denn überhaupt mein Problem sei, so eine "Aufklärung dauert doch nur 3 Minuten". Auf meinen Einwand, daß die Patientin vom Morgen nicht aufklärungsfähig gewesen sein, antwortete sie, daß "der Ehemann doch unterschreiben kann".

    Entschuldigung, aber bei so viel Dummheit und Ignoranz hatte ich keine Lust mehr zu diskutieren, zumal die Alternative ein früher Feierabend ab 14 Uhr war....

    Die anwesende Gynäkolgin, die gerade seit 2 Wochen im Haus ist, gab mir natürlich uneingeschränkt recht und hätte überhaupt kein Problem damit gehabt, wenn ich die Patientin aufgeklärt hätte. Cheffe - mit dem ich VOR dieser dummen Diskussion über das Problem gesprochen hatte - sieht zwar die Problematik, meint aber, es sei bei uns anders organisatorisch nicht möglich!

    Wie läuft's bei Euch?
    Don't be afraid of work - fight it!!





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  2. #2
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
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    Ich kann nur aus Sicht der Gebärenden sprechen mit Erfahrung in drei unterschiedlichen Häusern. Überall wurde die Aufklärung in dem Moment gemacht, in dem Anästhesist (bzw Gyn im letzten Haus) zur Durchführung kamen. Ich kenne aus Erzählungen von Freundinnen, dass zwar nicht die Aufklärung schon ambulant bei der Geburtsanmeldung erfolgte, sofern es keine zwingenden Gründe für das definitive Legen gab, dass aber der Aufklärungsbogen mitgegeben wurde zum Ausfüllen und Durchlesen vorab.



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  3. #3
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Muriel Beitrag anzeigen
    Ich kann nur aus Sicht der Gebärenden sprechen ........., dass zwar nicht die Aufklärung schon ambulant bei der Geburtsanmeldung erfolgte, sofern es keine zwingenden Gründe für das definitive Legen gab, dass aber der Aufklärungsbogen mitgegeben wurde zum Ausfüllen und Durchlesen vorab.
    Hier auch Ex-Gebärende und so erlebt, wie von Muriel beschrieben...



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  4. #4
    Auf dem Weg zurück... Avatar von McBeal
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    Bei Kind eins hatte ich eine PDA und wurde direkt vorher darüber aufgeklärt. Kind zwei kam an einem anderen Haus und so schnell, das das Thema sowieso nicht zur Debatte stand. Ich habe allerdings bei der Geburtsplanung keinen Bogen mitbekommen.
    Wie es bei uns läuft, weiß ich gar nicht, müsste ich mal erfragen.

    LG
    Ally
    Junior-Mitglied der "Das/Dass-Polizei"



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  5. #5
    Diamanten Mitglied Avatar von annekii
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    An dem Haus, an dem ich 2x entbunden habe, findet die Aufklärung bei der Vorstellung statt. Sie sagen da auch klar, dass man die Aufklärung jetzt machen muss oder man wird unter der Geburt keine PDA bekommen, da sie davon ausgehen, dass man unter Wehen nicht sinnvoll aufgeklärt werden kann. Ob die da auch über Sectio in ITN oder SPA aufklären, weiß ich nicht, da ich dachte, ich werde keine PDA brauchen. War auch beide Male so, hatte auch keine Schmerzmittel, aber ich frage mich schon, warum ich das nicht in Betracht gezogen habe.
    Ein Standpunkt ist kein Grund, sich nicht zu bewegen.



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