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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
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    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Was spricht dagegen, dass der GYN die Indikation stellt? Erschöpfung der Mutter ist eine vitale Bedrohung sowohl der Mutter als auch des Kindes. Notfallindikation Erschöpfung unter Geburt ist also sehr wohl gegeben. Und wenn die Hebamme sagt, die Patientin braucht die PDA, dann kann ich davon ausgehen, dass das mit den Gynnies besprochen und von denen gewollt ist.
    Ich hab mich vorhin unklar ausgedrückt. Bei uns läuft es konkret so:
    Hebamme ruft an und sagt: "Wir brauchen eine PDA auf Zimmer xy". Notfallindikation wird da von niemandem gestellt. Somit kann die Aufklärung unter stärksten Wehen und 5 min vorher möglicherweise problematisch werden. Es spricht natürlich nix dagegen, dass die Gynnies die Indikation stellen - aber diese müssen das auch tun und sie muss irgendwo dokumentiert sein. Läuft alles bei uns so nicht, da die Gynnies ja die Geburt nicht durchwegs (oder überhaupt nicht?) betreuen...

    Ideal wäre, sich bestätigen zu lassen, dass es sich um eine Notfallindikation handelt (z.b. durch eine Zuweisung auf Notfall vom Kollegen?). Dann sollte man dokumentieren, dass die Pat. trotz Wehen die Aufklärung verstanden hat. (Wehen machen nicht generell einwilligungsunfähig! Weiß die Quelle jetzt nicht, bin mir aber ziemlich sicher, das mal genau recherchiert zu haben).

    Ist halt nur blöd, wenn ich rumdokumentiere, und am Ende kann sich keiner von den Gynnies an die Patientin erinnern...



  2. #17
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
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    ZUm Thema "Stellen der Notfallindikation": Der Anästhesist ist gerüchteweise auch selbst Arzt Und für mich ist die Indikation für den geburtshilflichen PDK der Moment, wo die Schwangere den wünscht (und wohlgemerkt nicht die Hebamme).
    Und andersrum gibt es auch Häuser, in denen geburtshilfliche PDAs von den Gynnies gelegt werden.

    Das ist einfach ein Thema, wo Sinnhaftigkeit im medizinisch/menschlichen Sinne sowie im formaljuristischen Sinne nicht zwangsläufig beieinander liegen... leider. Eine Rechtssicherheit wäre auch hier wünschenswert, wird es aber vermutlich nichtmal durch Einzelfallurteile geben.



  3. #18
    ehem-user-02-08-2021-1033
    Guest
    Zitat Zitat von Sebastian1 Beitrag anzeigen
    Der Anästhesist ist gerüchteweise auch selbst Arzt
    Und der eigene Chef ist gerüchteweise sogar Chefarzt.
    Muss gestehen, dass ich noch nie einen Konflikt mit Hebammen gehabt habe (noch keinen Kontakt zur Geburtshilfe), ich persönlich aber mich recht gut durchsetzen kann, wenn es sein muss.

    Die Frage ist nur:
    Wenn ich den PDK steche, dann bin ich 1.) für die Indikationsstellung (mit)verantwortlich 2.) für die korrekte Durchführung 3.) für die erfolgte Aufklärung und Einwilligung verantwortlich.

    Da habe ich als durchführender Arzt eine Verantwortung.
    Als Arzt ist unterliegt man grundsätzlich der ärztlichen Berufsordnung und dort steht (Musterordnung der BÄK):
    (4) Ärztinnen und Ärzte dürfen hinsichtlich ihrer ärztlichen Entscheidungen keine
    Weisungen von Nichtärzten entgegennehmen.
    In der juristischen Auseinandersetzungen kann man sich also nicht darauf berufen "Die Hebamme hat gesagt." Sondern man muss seine Entscheidungen eigenverantwortlich treffen.

    @Threadsteller:
    Deswegen:
    Ich würde den direkten Dienstweg über den Chef wählen und mir dort Unterstützung holen.
    Als Anästhesist muss man es mit Forderungen nicht übertreiben, aber nur um nicht aufzufallen und es allen recht zu machen die eigenen Anästhesisten in rechtliche Schwierigkeiten zu bringen, kann auch nicht die Lösung sein.

    Thematisiert das Problem (Assistentensprecher) und fordert eine SOP für die PDKs. Hebammen, Gynäkologen und Anästhesisten besprechen hier das "normale" Vorgehen. Diese SOP muss in ihrer Ausarbeitung auch Rücksicht auf rechtliche Bedenken nehmen.
    Vorteil: Es gibt keine Einzelfallentscheidungen, die unter Umständen als persönliche Differenzen Mißverstanden werden können, sondern jeder richtet sich nach einer SOP.
    Das wäre eigentlich die Aufgabe eures Chefs... (Chef der Gyn, der Anästhesie und der Hebammen setzen sich an einen Tisch und erarbeiten eine SOP zum Thema PDK im Kreißsaal --> hält sich jemand nicht an die SOP ,Hebamme, Gynäkologe oder Anästhesist, kann das Grund für eine Abmahnung sein)

    SOPs sind zwar idiotisch, wenn die Leute aber nicht in der Lage sind mit GMV miteinander zu kommunizieren, dann sind sie leider die letzte Lösung. Auch für beratungsresistente Altlasten...



  4. #19
    Platin Mitglied
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    Z.n. 1. Fachrichtungswechsel
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    Da kenne ich auch verschiedene Varianten:

    1. : Aufklärung prophylaktisch bei Kreissaalanmeldung, Bogen wurde unterschrieben in den Mutterpass gelegt.

    2. anderes Haus hier in der Stadt, wo Bekannte arbeitet: PDKs sind von den Hebammen eher nicht erwünscht, deshalb Aufklärung wenn es gar nicht anders geht unter der Geburt, allerdings mit Tokolyse-Bolus.

    3. : Ähnlich wie Fall1, allerdings macht man bei Fall1 ja 50% der Aufklärungen (das ist hier die PDA-Rate) ohne Bezahlung, also wird hier immer ein Konsil angelegt und ausgefüllt..... ich verstehe ja, dass das finanziell besser ist aber es ist deutlich mehr Schreibarbeit.
    Geändert von Grombühlerin (19.04.2015 um 04:48 Uhr)



  5. #20
    Diamanten Mitglied
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    In meinem ersten Haus war es so, dass wir die Schwangeren direkt vor PD-Anlage aufgeklärt hatten...fand ich damals schon grenzwertig und mit meinen Erfahrungen aus dem jetzigen Haus im Nachhinein eigentlich unverantwortlich, da ich Schwangere unter Geburt als nicht aufklärungsfähig erachte...das ist in etwa so, als hätte jemand eine Patientenverfügung, in der er sich klar gegen eine Intubation ausspricht und dann akut Luftnot bekommt...da ist die Frage, ob man nicht doch intubieren soll (zwecks Linderung der Luftnot) ja auch eher nicht zielführend und allenfalls rhetorisch (mir ist durchaus klar, dass es andere Wege zur Linderung von Dyspnoe gibt :-P)

    In meinem jetzigen Haus sehen wir ALLE Schwangeren - optimalerweise - nach dem Geburtsmodus-Gespräch bei den Gynnies. Diese werden dann über PDK, SpA und ITN zur Notsectio aufgeklärt...Ist n bissl mehr Arbeit, wobei Schwangere ja eigentlich ganz dankbare Patienten sind und so erspart man sich das nächtliche Gelaber
    Bin sehr zufrieden mit dieser Lösung.



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