Herrschaften! Ich glaube nicht, dass hier die Moralkeule oder Rumgezicke notwendig ist. Wer von euch war denn im Alter der TE nicht der Meinung, dass ein Arzt eine ganz besondere Verantwortung hat? Wer wusste in dem Alter schon alles? Seid doch bitte mal nett und haut nicht drauf, nur weil euch die Meinung einer Fast-Abiturientin nicht passt , die nicht eure Lebenserfahrung und euer Wissen hat.
So, zur Frage:
Kein Mensch kann wissen, ob er für den Beruf des Arztes überhaupt geeignet sein wird. Das merkt man tatsächlich erst im Laufe des Studiums - manche sogar noch später.
Was die Angst vor Verantwortung und Entscheidungen angeht: Ich kann das absolut nachvollziehen. Ich glaube, mit 16 oder 17 hatte ich grundsätzlich vor allen Berufen "Angst", weil ich es nicht gewohnt war, "erwachsene" Entscheidungen zu treffen.
Die Realität sieht ja zum Glück anders aus. Man muss ja nicht vom ersten Tag an alle Entscheidungen selbst treffen. Und nicht jede Entscheidung hat so eine Tragweite, dass Leben davon abhängen würden, was man tut. In manchen Bereichen muss man solche Entscheidungen sogar nie treffen.
Mir persönlich hat meine Ausbildung vor dem Studium sehr geholfen. Nicht nur, weil ich fachlich viel gelernt habe, um das mich meine Kollegen heute noch beneiden. Sondern auch, weil sich meine Persönlichkeit entwickeln konnte und ich erwachsen werden konnte.
Insofern finde ich ein FSJ eine gute Idee, wenn man sich nicht so sicher ist, ob man mit dem Job später klarkommt.
Wenn man aber nach Praktika und FSJ immer noch denkt, dass man nicht sein ganzes Leben lang als Arzt arbeiten möchte, sollte man sich gut überlegen, ob man wirklich Medizin studieren will. Denn die vielzitierten "Möglichkeiten" in alternativen Berufen werden nicht gerade mehr sondern eher weniger.