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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo in die Runde,
    ich bin nun seit einem halben Jahr in der Neuro tätig und schlage mich durch all die Dienste und merke immer mehr, dass es mich irritiert und teilweise auch frustriert, wie schnell man dabei ist, ein CCT zu machen.
    ich muss viel in der Notaufnahme arbeiten, da muss es schnell gehen, Patienten möglichst zügig weiter verweisen, aufnehmen oder nach Hause schicken. ich bekomme von Anfang an vermittelt, dass es um Absicherung geht, um meine eigene und um die der Klinik. Eigentlich kriegen 90% der Patienten ein CCT die ich sehe, wenn nicht sogar noch mehr, jeden den wir nicht aktenkundig kennen oder der in den letzten Monaten ein Bild hatte, kriegt eins. Am Anfang habe ich noch den Hintergrund gefragt vor allem bei den "Jüngeren", mittlerweile kenne ich die Antwort, dass ich eins machen muss, insbeosndere, bevor ich den Patienten nach Hause entlasse. Bei > 60jährigen habe ich jegliche Hemmschwelle verloren.
    Manchmal denkt man an so alte Prof. - Sprüche, wie sich auf die eigene klinische Untersuchung verlassen etc pp., aber das spielt alles keine Rolle, auch wenn der Patient kein fokal neurolog. Defizit hat (Klassiker Kopfschmerzen oder Schwindel) wird ein CCT gefahren um die Kolibris auszuschließen.
    Ich muss dazu sagen dass auch ich in meinem kurzen halben Jahr schon Kolibris hatte (ich hätte darauf viel viel gewettet dass da nix ist und dann wars zB ein Aneurysma) und die OÄ immer mehr verstand, und auch unsicherer werde,
    trotzdem denke ich manchmal müsste man es mehr hinterfragen, gleich so eine Diagnostik aufzufahren. Wird das überall so gehandhabt? Ist das "normal"? ich meine mir tut es nicht weh, trotzdem stutze ich immer noch... (in einem halben Jahr vielleicht nicht mehr?!)
    Standardspruch meines einen Hintergrundes: wir sind eine Notaufnahme, und jeder der kommt, muss als lebensbedrohlicher Notfall betrahctet werden. Dass natürlich nur ein Bruchteil wirklich Notfälle sind wissen wir ja alle...(inklusive des Hintergrundes)
    Mich würde mal interessieren wie das bei euch läuft. Letztens dachte ich: was wäre eigentlich wenn ich kein CCT zur Verfügung hätte....?!? Traurig aber wahr...
    Würde mich über Meinungen freuen,
    viele Grüße!



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  2. #2
    unsensibel Avatar von Lava
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    In meiner alten Klinik war es in der Neurologie ähnlich. Teilweise wurden da CTs telefonisch angeordnet, ohne dass der Arzt den Patienten überhaupt gesehen hat. Wenn ich als Unfallchirurg mal eine Frage an den Neurologen hatte (junger Patient hat sich vor einer Woche den Kopf gestoßen und immer noch Kopfschmerzen) hieß die Antwort in 90% der Fälle auch "CT"
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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  3. #3
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    Ja das würde den Arbeitsablauf tatsächlich sehr beschleunigen wenn man alle Patienten erstmal durchs CT fährt, was natürlich irgendwie Schwachsinn wäre, aber irgendwie trotzdem immer wieder scherzend von vielen gesagt wird....



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  4. #4
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    Am Anfang habe ich auch wesentlich mehr Diagnostik gefahren. Mit der zunehmenden Arbeitserfahrung wurde es deutlich weniger. Man kann wesentlich besser verifizieren was ist ein Notfall und wann auch ein elektives ambulante Mrt reicht oder gar keine Bildgebung nötig ist. (z.b. BPL oder idiopathische periphere Faszialisparesen mit klassischer Symptomkonstellationen) Inzwischen bespreche ich mit meinem Hintergrund aber auch nur die wichtigen Dinge bzw informiere Ihn was ich vor habe. Das kommt irgendwann automatisch, dass dann auch der Hintergrund entspannter wird, wenn er einen Assistenten mit Erfahrung im Vordergrund hat.

    Allerdings haben wir inzwischen einen Chef, der Freund von sehr zielgerichteter Diagnostik ist.

    Absicherung ist zwar schön und gut aber gerade bei jüngeren Patienten sollte, man nicht den Strahlenschutz aus den Augen lassen.



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  5. #5
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    Bin auch erst neu dabei, habe es aber mittlerweile auch aufgegeben, über den Sinn und Unsinn eines CTs zu schwadronieren. Als Neurologe bist du quasi letzte Wiese, wenn es um Kopfsachen geht (Neurochirurgen kommen ja meist erst nach Bildgebung hinzu), wie soll man sonst definitiv einen bedrohlichen Tumor etc. ausschließen? Klinische Hinweise hin oder her, meistens ist es leider relativ uneindeutig für den Anfänger, was für ein Problem der Patient haben könnte, wenn's halt nicht die klassischen Dinge sind. Habe beim CT aber immer nur das Gefühl einer "Pseudo"-Sicherheit, viel kann man damit ja auch nicht sehen.

    @ Reflex: Wie schließt du bei der akuten idiopathischen Facialisparese einen erhöhten Hirndruck aus? Mit der Augenspiegelung erfasst man ja keine akute Druckzunahme oder eine Drucksteigerung in der hinteren Grube....



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