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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von Atropin
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    Gibt es hier ein paar niedergelassene Rheumatologen oder Nephrologen die ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern würden? Oder vielleicht auch jemanden der jemanden kennt?
    Wie lang war die stationäre Ausbildung, würdet ihr euch wieder niederlassen, wie sieht der Alltag in der Praxis aus etc.
    Würde mich sehr interessieren



  2. #2
    Diamanten Mitglied Avatar von pottmed
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    Könnte Dir quasi aus zweiter Hand berichten, bin sehr nah mit einem niedergelassen Rheumatologen verwandt.

    Praxisalltag: Wenig akute Sachen (klar, mal ein Schub oder starke Schmerzen) aber das war es dann schon. Dafür teilweise langjähriger Patientenkontakt bei chronisch krankem Patientengut. Die Patienten sind dadurch oft sehr dankbar, es kann aber auch mal anstrengend werden. Alter der Patienten sehr gemischt, viele Patienten werden auch zur rheumatologischen Abklärung geschickt und haben am Ende nichts rheumatologisches, sondern nur eine aktivierte Athrose oder ähnliches.

    Der mir bekannte Kollege würde sich auf jeden Fall wieder nieder lassen, denke er ist da sehr zufrieden. Bis auf die recht seltenen schweren Manifestationen der Kollagenosen oder Vaskulitiden ist die Rheumatologie heute auch eher ein ambulantes Fach geworden. Moderne Biologika-Therapie läuft auch ambulant, an Studien wird auch ambulant teilgenommen. Es gibt also wenig vorauf man verzichten muss.

    Die stationäre Ausbildung war im mir bekannten Fall außerordentlich lang, ging über CA und dann in die Niederlassung, was ich aber eher darauf schiebe, dass es früher noch mehr große rheumatologische Abteilungen in den Krankenhäusern gab, das ist heute ja eher nicht mehr so. In der mir bekannten Praxis arbeiten auch Fachärzte, die "nur" ihre WB im KH gemacht haben und danach in die Niederlassung gegangen sind. Es werden aber auch immer direkt WB-Assistenten in der Praxis gesucht.

    Die Niederlassungschancen sind exzellent, absoluter Fachärzte-Mangel. Die Verdienstchancen bei gleichzeitiger Laborzulassung sind im Vergleich zu anderen internistischen Fachrichtungen (Nephrologen mal ausgenommen) eher überdurchschnittlich.

    Das fällt mir gerade erstmal ein, Rückfragen immer gerne
    Jeder Tag an dem man nichts neues lernt, ist ein verlorener Tag







  3. #3
    Registrierter Benutzer Avatar von Atropin
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    Vielen Dank! Weisst in welchem Verhältniss ungefähr lokalisierte dh zb knöcherne oder muskuläre Erkrankungen und die Systemerkrankungen also mit Organbefall liegen? Die wären in erster Linie für mich interessant
    Frage mich ob es in einem so spezialisierten Bereich Sinn macht direkt nach der stationären Ausbildung in den ambulanten Bereich zu wechseln. Vermutlich ist es sinnvoller noch ein paar Jahre dranzuhängen oder?
    Und was mich noch interessieren würde ist die "Gerätemedizin", also zb Sono, Lufu. Hat sowas ein Rheumatologe in seiner Praxis und kann es abrechnen? Oder bleibt es "nur" beim Labor. Und wie erhält man eine Laborzulassung, in Ballungszentren vermutlich schwierig oder? Ist das eine Zusatzausbildung? Macht man dann nur spezielle Labordiagnostik also Autoimmundiagnostik?
    Danke



  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    Mal so aus Interesse, wie viel Bruttogewinn schaut da durchschnittlich so im Monat raus?
    Mir hat man immer erklärt, dass die niedergelassenen Rheumatologen ziemlich am wenigsten im Vergleich zu den anderen intern. Fachrichtungen verdienen. Und ob die Nephrologen noch immer so viel aus den Praxen rausziehen können sei mal dahingestellt. Der Einstieg in die Dialysepraxis ist nach wie vor sehr teuer und der Erlös wohl weit nicht mehr so gut, wie früher mal.



  5. #5
    Diamanten Mitglied Avatar von pottmed
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    @ Atropin: Grobe Schätzung RA/PA zu systemisch: 90/10. Ein direkter Wechsel kann Sinn machen, kommt denke ich auf die Konstellation der Praxis an. Wenn Du in eine Praxis gehst mit vielen erfahrenen Kollegen, wo du Fälle besprechen kannst, kann man denke ich den Sprung ins kalte Wasser eher wagen. Eine Einzelpraxis würde ich nicht so schnell machen, aber fachärztlich würde ich die sowieso aus betriebswirtschaftlicher Sicht schon nicht anstreben.
    Funktionsdiagnostik läuft doch so einiges, die Praxis die ich kenne hat koventionelles Röntgen, EKG, Knochendichtemessung, kleines MRT (für periphere Gelenke) und ein großes immunologisches Labor, Sonographie in jedem Sprechzimmer. Additiv könnte ich mir noch Messung der Nervenleitgeschwendigkeit vorstellen, wie das genau mit der Abrechnung ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Labor ist aber extrabudgetär (noch) und damit eigentlich die "Cash-Cow". Mit der Laborzulassung ist das immer etwas schwierig, da will die KV oft dran, aber wenn man spezielle Labordiagnostik hat (ist je na WBO auch eine Zusatzbezeichnung), ist man da wohl relativ fein raus. Optimale Lösung wäre natürlich eine Gemeinschaftspraxis mit einem Labormediziner (am besten angestellt ;) ), aber das wäre wohl eher Wunschdenken. Im Labor wird auch "normale" Diagnostik betrieben, nur Infektionsserologie wird weggeschickt.

    @ Kingston: Genaue Zahlen kann und werde ich nicht sagen: Nur zum groben Vergleich (Ich rechne immer in Jahresgehältern), Praxisgründer vergleichbar mit Ordinarius Innere Fachrichtung mit Altvertrag, Teilhaber mit Minderheitsbeteiligung deutlich über TVÄ/VKA Ltd. OA, normale Angestellte ca. Ltd. OA TVÄ/VKA
    Das ist aber alles schwankend, weil mit Gewinnbeteiligung, des weiteren kommt es immer auf die Lage der Praxis an. In dem Fall Großstadt- Westdeutschland mit hohem Privat-Anteil. Schlecht geht es aber den anderen Praxen, die ich auch noch kenne, aber auch nicht. Für eine Einzelpraxis in einer Kleinstadt, ohne eigenes Labor, mag das anders aussehen.
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