Könnte Dir quasi aus zweiter Hand berichten, bin sehr nah mit einem niedergelassen Rheumatologen verwandt.
Praxisalltag: Wenig akute Sachen (klar, mal ein Schub oder starke Schmerzen) aber das war es dann schon. Dafür teilweise langjähriger Patientenkontakt bei chronisch krankem Patientengut. Die Patienten sind dadurch oft sehr dankbar, es kann aber auch mal anstrengend werden. Alter der Patienten sehr gemischt, viele Patienten werden auch zur rheumatologischen Abklärung geschickt und haben am Ende nichts rheumatologisches, sondern nur eine aktivierte Athrose oder ähnliches.
Der mir bekannte Kollege würde sich auf jeden Fall wieder nieder lassen, denke er ist da sehr zufrieden. Bis auf die recht seltenen schweren Manifestationen der Kollagenosen oder Vaskulitiden ist die Rheumatologie heute auch eher ein ambulantes Fach geworden. Moderne Biologika-Therapie läuft auch ambulant, an Studien wird auch ambulant teilgenommen. Es gibt also wenig vorauf man verzichten muss.
Die stationäre Ausbildung war im mir bekannten Fall außerordentlich lang, ging über CA und dann in die Niederlassung, was ich aber eher darauf schiebe, dass es früher noch mehr große rheumatologische Abteilungen in den Krankenhäusern gab, das ist heute ja eher nicht mehr so. In der mir bekannten Praxis arbeiten auch Fachärzte, die "nur" ihre WB im KH gemacht haben und danach in die Niederlassung gegangen sind. Es werden aber auch immer direkt WB-Assistenten in der Praxis gesucht.
Die Niederlassungschancen sind exzellent, absoluter Fachärzte-Mangel. Die Verdienstchancen bei gleichzeitiger Laborzulassung sind im Vergleich zu anderen internistischen Fachrichtungen (Nephrologen mal ausgenommen) eher überdurchschnittlich.
Das fällt mir gerade erstmal ein, Rückfragen immer gerne