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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Eigentlich plagten mich die Zweifel schon vor Beginn des Studiums und begleiteten mich bis zu dessen Ende.
    Doch angetrieben von meinem Umfeld und weil ich so ein sturer Hund bin habe ich mich immer geweigert aufzugeben. Das Studium fiel mir nie leicht. In der Vorklinik hiess es die Klinik werde besser und in der Klinik hiess es der Beruf sei ganz anders. Als ich im vierten Jahr war dachte ich mir ich fuehre das noch zu Ende und mache dann etwas Anderes, da ich sonst vier Jahre verschwendet haette. Waehrend des Studiums wurde ich depressiv und konnte mich kaum in bestehende Gruppen integrieren. Das Schlimmste war das PJ in dem mir die Unterschiede zwischen mir und den Kommilitonen immer bewusster wurden. Staendig fuehlte ich mich ausgebrannt und hatte den Eindruck dass mir das Alles zu schnell ginge. Muss aber anmerken, dass ich trotz aller Beschwernisse meinen Studienplatz direkt ueber die Hochschulquote erlangt und das Studium in Durchschnittsstudienzeit in 14 Semestern mit einer 3+ abgeschlossen habe. Dafuer hatte ich aber am Ende des Studiums uebelstes Burnout, keine Freizeit und insgesamt keinen Spass mehr am Leben.

    Wenn man mit seinem Studium nicht zurecht kommt, liegt es entweder an der Eignung oder der Neigung oder es liegen andere Gruende vor (psychische Probleme,Krankheit). Vor Kurzem habe ich einen IQ-Test gemacht und das Ergebnis lag bei 111. Laut Statistik haben zwar immer noch etwa 10Prozent der Mediziner einen IQ in dem Bereich, trotzem liegt der Verdacht nahe, dass meine Probleme massgeblich durch Ueberforderung zustande gekommen sind. Die Situation ist aktuell sehr problematisch fuer mich. Auf der einen Seite bin ich jetzt 28 Jahre alt und viele alternative Berufsfelder (insbesondere beim Staat)sind mir aufgrund meines Alters inzwischen verschlossen. Auf der anderen Seite quillt das Aerzteblatt ueber vor Stellen, die verglichen mit vielen anderen Jobs recht gut bezahlt warden. Die brauchen quasi jeden Mann und nehmen haeufig Osteuropaeer. Ich weiss aber dass ich psychisch an diesem Job zugrunde gehe und allein schon der Gedanke an die Arbeit im Krankenhaus ruft in mir Panik hervor. Die Patienten haben bestimmte Ansprueche, die Vorgesetzten haben Ansprueche und mit den Kollegen versteh ich mich nicht. Und weil dieser Beruf soviel Zeit vom Leben verschlingt wirkt sich das auch auf mein restliches Leben aus. Am Liebsten wuerde ich noch mal eine Ausbildung machen bei der mir mein Studium von Nutzen sein kann, aber wie sieht das aus wenn man sich als CTA meldet mit abgeschlossenem Medizinstudium? Und Pflege will ich nicht machen. Aber ich weiss dass es so nicht weiter geht. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Wenn jemand noch Alternativen kennt waere ich echt dankbar.



  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Ich würde einfach mal eine Analyse machen von Faktoren die ein Arztleben für dich erträglich machen und dann gucken was passt, so Felder wie Laborarzt, Transfusionsmediziner, Arbeitsmediziner, Betriebsmediziner etc. sollten doch eigentlich stressfreier sein notfalls halbtags.



  3. #3
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    Hab mir schon ueberlegt ich mache Allgemeinmedizin und dann die ersten beiden Jahre in der Praxis.
    Dann wuerde der Einstieg in die Klinik leichter fallen. In der AM hat man ja eher unkomplizierte Faelle,
    davon dann leider ne ganze Menge. Eigentlich hab ich eine gute Feinmotorik und habe richtig Spass an
    der Chirurgie traue mir das Fach aber dann doch nicht zu. Wie gesagt es liegt nicht an der Neigung sondern
    in bestimmten Bereichen an der Eignung. Von halbtags-Arbeit kann man leider nicht unbedingt gut leben. ^^
    Medizinredakteur oder fuer die Pharmaindustrie im Aussendienst arbeiten sind auch zwei Optionen nur leider
    beide nix Langfristiges.



  4. #4
    Diamanten Mitglied
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    Hm naja wenn du schreibst, zuviel Streß und alles zu schnell, weiß ich nicht ob ein START in der Praxis da das ideale ist, so auf dich alleine gestellt mehr oder minder und 0,0 Erfahrung. Was heißt denn Eignung? Man kann so ziemlich alles lernen in der Medizin.....was auch immer viel Erfolg.



  5. #5
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Ansprüche von Patienten/Kunden und Vorgesetzten hast du in jedem Job. Wenn das dein Problem ist, dann wirst du im Berufsleben allgemein Probleme bekommen.
    Gerade Allgemeinmedizin würde ich mit diesen Problemen nicht machen, denn dort hast du ein dir persönlich zugeordnetes, festes Klientel, das immer und immer wieder zu dir kommt und das GERADE Ansprüche an dich stellt und die durchaus auch formuliert. Mal abgesehen davon finde ich den Start in einer allgemeinmedizinischen Praxis nicht sehr sinnvoll. Den breiten Überblick über mögliche Erkrankungen hast du als Newbie nicht und es ist eben nicht nur Husten, Schnupfen, Heiserkeit, was sich bei dir vorstellt.
    Medizinjournalismus ist auch keine gute Idee, denn da sind die Ansprüche (wenn du das wirklich hauptberuflich machst) nicht gerade gering, der Druck und der Stress groß und für unsichere Menschen schwer zu stemmen. Ähnliches gilt für Klinkenputzen im Pharmabereich.
    Es gibt durchaus stressfreiere Bereiche, in denen man mit Ansprüchen seiner Umgebung vielleicht besser klarkommt. Was ist mit kleinen Fächern wie z.B. HNO, Derma und Co? Labormedizin, Transfusionsmedizin, Humangenetik... irgendwas dabei, was dich interessiert?
    Insgesamt solltest du aber etwas an deinem Selbstvertrauen arbeiten. Wenn du dir alles nicht zutraust, wirst du in keinem Beruf der Welt klarkommen.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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