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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Guten Abend ,

    bin schon echt seit gefühlt Jahren am Grübeln welche Facharztrichtung es bei mir werden soll ... Derma oder Auge ? Beides super spannende Fächer, familienfreundlich und schön übersichtlich.

    Mein PJ-Tertial habe ich nun nach langem Überlegen in der Augenheilkunde "angemeldet". Ich denke, dass da ein PJ auf jeden Fall von Nöten ist, um die ganze Diagnostik zumindest einigermaßen zu beherrschen (Spaltlampe, Fundus, Druckmessen, ...). Hautbefunde anschauen und beschreiben hab ich in ner Famulatur schon recht gut gelernt. Ich habe auch immer noch ein bisschen Angst, dass ich das Funduskopieren selbst nach mehreren Jahren Ausbildung niiiieee lernen werde .

    Allerdings ist mir auch bewusst, dass ich mir durch das Auge-PJ eine Stelle in der Derma quasi verbaue, oder?

    Ich hab bereits auch meine experimentelle Doktorarbeit in der Augenheilkunde gemacht und zusammen mit dem PJ sehe ich auch recht gute Chancen für eine spätere Anstellung.
    Denkt ihr, dass ich - falls ich im Laufe des PJs merke, dass es doch Derma hätte werden sollen - überhaupt noch eine Chance in der Derma (dann ohne PJ) hätte?

    Gibt es hier vielleicht noch mehr, die sich ebenfalls schwer zwischen den kleinen Fächern entscheiden konnten? Bzw. wie seht ihr eure Fachwahl im Nachhinein als Ophthalmologen/Dermatologen?
    Und an die Ophthalmologen: Stimmt es, dass man während der Ausbildungszeit an Unikliniken nicht ans Operieren rangeführt wird?


    Vielen Dank für eure Antworten



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  2. #2
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Zu deiner letzten Frage: Üblicherweise (und mehr ist im Facharztkatalog auch nicht vorgesehen) lernst du an Eingriffen Laser (Vorder- und Hinterabschnitt), Augenmuskel-OPs, kleinere Lid-OPs (Chalazion und Co.) und recht häufig auch intravitreale Injektionen (weil intraokulare Eingriffe auch im Katalog stehen)...
    Mehr Glück brauchst du dann schon, um eine Klinik zu finden, die auch den Assistenten schon Phako, Cyclophoto/-kryo etc. beibringt. Die "großen" OPs lernst du im Studium normalerweise nicht.
    Funduskopieren lernt man. Immer und immer wieder weitgetropfte Patienten schnappen. Irgendwann hat man den Trick raus (von älteren Assistenten mal genau zeigen lassen, wie sie Lupe, Spaltlampe, Lichtquelle einstellen) und wenn man den erst mal raus hat, dann klappts bei jedem Patienten und meist auch in Miosis. Keine Sorge, das hat bisher noch jeder geschafft.
    Ansonsten ist Auge ein nettes kleines, übersichtliches, sauberes Fach, das ich sehr empfehlen kann.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  3. #3
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    Der Vorteil der Dermatologie liegt darin, dass man sich (nach seiner Ausbildung) auch um die paramedizinischen Bereiche Kosmetik, Wellness, Botox, Filler, Laser etc. konzentrieren kann, und daher -am richtigen Standort mit der entsprechenden Klientel- zumindest als zweites oder drittes Standbein nicht mehr ausschliesslich auf die unterfinanzierte und bürokratisch gegängelte Kassenmedizin angewiesen zu sein, was langfristig ein großer Vorteil sein kann.

    Was die operative Ausbildung an Unikliniken angeht, so kann ich mit Fug und Recht behaupten (aus ehemaliger Assistenten und später aus Ausbilderperspektive): gibt´s nicht für alle. Punkt. Wer etwas will, was die meisten anderen auch wollen, muss sich entweder durchbeissen, Beziehungen haben (familiärer oder anderer Art), oder einfach das unverschämte Glück haben, zufällig zur richtigen Zeit, am richtigen Ort zu sein- wenn wieder mal ein Schwung Operateure die Klinik verlässt, und dann dringend der Nachwuchs angelernt werden muss. Die kleineren operativen Dinge (CPC, Lider, Schieler etc.) werden schon vermittelt. Aber man kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit *NICHT* davon ausgehen, als Jungassistent während seiner Facharztweiterbildung die komplexere ophthalmochirurgische Eingriffe durchführen zu können (Trabekulektomien, KPL etc.). Die Zeiten haben sich in vielerlei Hinsicht zwar geändert, aber in diesem Bereich gilt noch immer das Zitat meines Ex- Ordinarius: "Zuerst machen Sie ihren Facharzt. Und danach -wenn Sie das wollen, und wir das auch wollen- können wir über die operative Ausbildung sprechen".

    Als Assistent und Jung- FA hat mich die fehlende operative Weiterbildung damals unheimlich geärgert, aber mittlerweile sehe ich auch die Vorteile dieser Vorgehensweise.



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  4. #4
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    Ja sauberes Fach trifft es im Vergleich zu Derma echt ganz gut .

    Glaube Auge war doch eine gute Wahl. Auch wenn es in der Derma noch viele zusätzliche Verdienstmöglichkeiten gibt, am Hungertod sterben wird man in Augenheilkunde ja wohl auch nicht ... da gibts ja auch LidOPs etc., oder? Oder meint ihr Derma ist der Wink in die Zukunft, wenn das Gesundheitssystem sich so weiterentwickelt?



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  5. #5
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    Zitat Zitat von Dottoressa1 Beitrag anzeigen
    Ja sauberes Fach trifft es im Vergleich zu Derma echt ganz gut .

    Glaube Auge war doch eine gute Wahl. Auch wenn es in der Derma noch viele zusätzliche Verdienstmöglichkeiten gibt, am Hungertod sterben wird man in Augenheilkunde ja wohl auch nicht ... da gibts ja auch LidOPs etc., oder? Oder meint ihr Derma ist der Wink in die Zukunft, wenn das Gesundheitssystem sich so weiterentwickelt?
    Erstens: herzlichen Glückwunsch zur Fachwahl. Exzellente Wahl, an der du hoffentlich lange Freude haben wirst.
    Zweitens: hätten wir eine allwissende Glaskugel, die uns sagte, wie das Gesundheitssystem in 15 Jahren sein wird, wäre es toll. Haben wir aber nicht.

    Nur einige Anmerkungen: es wird technisch in immer mehr möglich in Sachen Diagnostik und Therapie. Vor 15 Jahren war eine intravitreale Anti-VEGF Therapie bei neovaskulärer AMD science fiction, heute absolut normal. Vor 20 Jahren war an eine Kleinschnitt Phako mit gefalteter hydrophober Acrylat IOL nicht zu denken- heute ist das Standard. Hochauflösende OCT´s ermöglichen nahezu eine in vivo Histologische Darstellung der Netzhaut, etc. pp. Der technische Fortschritt in Diagnostik und Therapie ist nicht nur in unserem Fach wirklich rasant verlaufen und viele spannende Dinge sind in der Pipeline- die Frage ist, wie wird eine qualitativ hochwertige, moderne und leitliniengerechte Versorgung in Zukunft für die breite Masse der Bevölkerung noch finanzierbar sein? Es werden immer mehr Menschen Behandlungsbedürftig (mehr Menschen erreichen ein höheres Lebensalter und wollen dies auch in einer vernünftigen Lebensqualität tun), die Summe der Beitragszahler wird aber abnehmen (es sei denn, das Umlagesystem wird grundlegend reformiert oder wir Deutschen bekommen wieder deutlich mehr Kinder).

    Man kann es sich ja an einer Hand abzählen, was das bedeutet. Ein Beispiel: derzeitige IVOM Strategien bei exs. AMD teilweise intravitreale 8-12 Injektionen pro Jahr und Patient bedeuten. Plus Nachkontrollen und Voruntersuchungen- (wer macht die? Ach ja, die niedergelassenen Fachärzte...) und dies über Jahre hinweg. Allein die AMD stellt eine gewaltige volkswirtschaftliche Belastung dar- (mal angenommen, es wird keine VEGF Trap erfunden, die eine einmalige Injektion/ Jahr erfordert), erst Recht, wenn man bedenkt wie häufig Sie in einer alternden Bevölkerung vorkommt. Dann noch diabetische Folgeschäden, etc. Es wird ein wahnsinniger Berg an Therapie, bzw. Kontrollwürdigen Patienten auf uns zukommen, allein deswegen, weil wir immer mehr Dinge für die Lebensqualität der Patienten tun können. Teilweise hat da ein totaler Paradigmenwechsel stattgefunden. Erstdiagnose CNV? Früher: "Sorry, das ist jetzt so und da kann man auch nichts mehr dran machen", jetzt: "man kann eine ganze Menge machen, aber es bedeutet folgendes für Sie...wir sehen uns ab jetzt sehr oft wieder". Es sind nunmal nicht unbegrenzt Ressourcen vorhanden, und das vorhandene Geld wird in Zukunft auf immer mehr Therapieoptionen und Leistungserbringer zu verteilen sein (Stichwort: Technische Weiterentwicklung, Akademisierung der Pflege und anderer Gesundheitsberufe etc.), die alle aus dem gleichen System finanziert werden müssen.

    Es ist nicht verkehrt, sich frühzeitig Gedanken zu machen, ob man sich ein zweites Standbein -ausser der reinen "Kassenmedizin" aufbaut- und das muss noch nicht einmal zwingend in Deutschland sein.



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