Physikum Wiederholen und Umgang damit?!

[med_erna]

Hallo in die Runde.

Ich bin jetzt endlich soweit zu sagen, dass ich es in zwei Wochen nicht schaffen werde. Dank jeder Menge selbstgemachten Stress und Ängsten bin ich seit ca. 3 Wochen kaum noch aufnahmefähig. Ich bin so richtig fertig. Sowas kenne ich sonst gar nicht. Kennt ihr sowas?
Ich hab mich total verzettelt und bräuchte jetzt ein Reset, um noch mal vernünftig von vorn anzufangen. Leider kann ich nicht mehr von der Prüfung zurücktreten, da ich schon die schriftliche Einladung bekommen habe. Der Gedanke zur Prüfung zu gehen und es wissentlich nicht zu schaffen, macht mich ganz schön fertig.
Wer hat Erfahrungen damit? Oder wer hat ein paar Tipps wie man am besten damit umgeht? Ich komme aus meinem gedanklichen Teufelskreis scheinbar nicht allein raus.....

Vielen Dank und liebe Grüße
med_erna

[davo]

Ich würde mal ganz pragmatisch fragen: wieviel kreuzt du denn derzeit? Theoretisch könntest du ja, wenn du es noch schaffst diesen Teufelskreis zu durchbrechen, http://www.intralife.de/privat/physikum.pdf etwas abwandeln.

Ansonsten wäre es wohl am sinnvollsten, einen Termin bei der psychologischen Beratung deiner Uni zu vereinbaren. Mit Hinweis auf das Physikum sollte das ja vielleicht schneller als sonst gehen...?

Was auch noch eine wichtige Überlegung ist: Hältst du die mündliche Prüfung für schaffbar? Da variieren die Termine je nach Uni ja recht stark, und vielleicht sind die Termine bei euch spät genug. Dann könntest du ja theoretisch diesen Teil jetzt schon ablegen.

Wenn gar nichts geht, dann könntest du ja vielleicht aufgrund deines Problems ein Attest bekommen, wobei ich mich da vorher informieren würde, inwiefern das später Probleme bei der Approbation verursachen könnte. Da kennen sich andere besser aus als ich.

[med_erna]

Danke für deine Antwort, davo.

Mit den Notphysikums-Plan hatte ich es schon vor ein paar Tagen versucht, als ich dachte, ich hätte meine kleine Krise überwunden. Ich war wieder motiviert, krempelte die Ärmel hoch und war sofort wieder demotiviert, als ich den Plan überhaupt nicht einhalten konnte, weil ich einfach viel länger brauche. Gibt es echt Leute, die Anatomie der Thoraxorgane, Physio von Herz, Blut und Atmung, sowie BC Blut und dann auch noch Psycho Methodik an einem Tag schaffen? Ich schaffe es nicht mal an einem Tag die Kapitel dazu in der Endpurtreihe nur durchzulesen.

Mit der psychologischen Beratung der Uni hab ich mich auch schon in Verbindung gesetzt, die meinte, ich sollte doch versuchen, ob noch eine Verschiebung möglich ist. Tja, geht nicht. Es sei denn ich lege ein ärztliches Attest vor oder einen triftigeren Grund als "Ich schaff es nicht und komme damit nicht klar".
Das Attest ziehe ich langsam in Erwägung, oder aber eben hingehen, durchfallen und dann eben es beim nächsten mal alles schaffen.
Eine Frage hab ich da: Wie kommst du darauf, dass ein Attest später Probleme bei der Approbation verursachen könnte? Hast du davon gehört oder denkst du dir das oder hast du sowas schon mal erlebt?

[davo]

Das mit der Approbation war rein eine persönliche Vermutung, da es ja, völlig neutral formuliert, ein Attest wegen eines psychischen Problems wäre, und kein Attest wegen eines Unfalls oder einer somatischen Erkrankung. Ich würde das einfach sicherheitshalber vorher abklären, mehr nicht.

Und was haben die bei der psychologischen Beratung zu deinem selbstgemachten Stress und deinen selbstgemachten Ängsten gesagt? Hatten die da weiter nichts zu sagen? Idealerweise sollte man ja genau da ansetzen.

Sorry, dass ich nochmal dasselbe frage: Hast du schon einmal ein ganzes Physikum gekreuzt? Ich hab das erstmals im Februar gemacht, und war damals, ohne lernen, verdammt nahe an den 60%. Falls das bei dir ähnlich ist wäre das vielleicht wirklich einen Versuch wert, denn dann könnte man sich für den schriftlichen Teil strikt auf jene Teile konzentrieren bei denen man in kurzer Zeit viele Punkte sammeln kann. Bei mir wären das z.B. Genetik, Kohlenhydratstoffwechsel, Psycho, Physik, Physio, aber das ist natürlich bei jedem anders. Wobei ich mir halt denke, dass das vermutlich nur dann erfolgversprechend wäre wenn du deinen Stress und deine Ängste in den Griff bekommst. Es wäre eine sehr riskante Strategie, aber besser als diesen wertvollen Antritt einfach so hinzuwerfen wäre es IMHO allemal.

Ich halte dir auf jeden Fall die Daumen, dass du irgendeine vernünftige Lösung findest. Gibt sicher auch noch andere mit guten Ideen.

[med_erna]

Ich habe mich gerade eben erkundigt. Ob ich später für den Beruf "Ärztin" tauge oder nicht, entscheidet wieder ein ärztliches Attest. Der Herr vom Landesprüfungsamt für Heilberufe meinte ganz salopp, selbst wenn mir dieses ein Arzt nicht ausstellen möchte, weil ich aus psychischen Gründen kurz vorm Physikum eine Krankschreibung brauchte, dann solle ich doch einfach zu einem anderen gehen. Das könnte er sich aber kaum vorstellen.

Die psychologische Beratung meinte, dass ich eine tiefenpsychologische Behandlung bräuchte. Sie hat mich zwar kurz abgehört, aber gut zuhören kann mein Freund auch. Ich möchte das nicht negativ werten, ein Problem löst man schließlich nicht in 45 min.

Vielen Dank für deinen Lösungsvorschlag. Ich werde mal ein Physikum komplett durchkreuzen und dann endgültig eine Entscheidung treffen. Ich tendiere eher zu einem Neuanfang und dann im Frühjahr richtig durchzustarten.