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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
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    Zitat Zitat von Kandra Beitrag anzeigen
    Und warum wird dieses POL so in den Himmel gelobt? Ich habe noch nie so wenig an Wissen mitgenommen, wie in unseren POL-Veranstaltungen, v.a. in der Form des letzten Semesters.
    Das kommt sicherlich auf die Art der Veranstaltung an.

    Hier in Magdeburg gibt es im 6. bzw. 7. Semester eine POL-Veranstaltung im Rahmen des Faches Pathophysiologie / Pathobiochemie.

    Effektiv handelt es sich dabei um praktisch-klinische Seminare, in denen an Hand eines didaktisch sinnvoll vorbereiteten Falles die Geschichte eines Patienten vom ersten Symptom bis zur endgültigen Diagnose bearbeitet wird. Die Fälle basieren auf realen Fällen aus der Klinik. Im Falle unseres Seminarleiters waren es Fallgeschichten aus seiner eigenen klinischen Tätigkeit.
    In der Regel bestand ein solcher Fall aus 6 bis 10 Blättern, die jeweils stufenweise ausgehändigt wurden, wenn man ein Blatt bearbeitet hat.
    So enthielt das erste dann bspw. die Anamnese und gemeinsam erarbeitete man Verdachtsdiagnosen und erste erste diagnostische Schritte. Das nächste enthielt dann das Ergebnis erster Untersuchungen usw.

    Der Lerneffekt ist nicht prüfungsbasiert, sondern erkenntnisbasiert und zielt auf die Fähigkeit zum Erlernen diagnostischen Denkens in der klinischen Praxis ab.


    Pauschal ist POL weder gut noch schlecht.

    Wie eine POL-Veranstaltung zu werten ist, hängt vom Material das zur Verfügung steht (bei uns von Hand von den Dozenten zusammengestellt) und der Beteiligung aller Anwesenden ab.
    Das Material muss letztlich so gestaltet sein, dass der Ersteller in etwa abschätzen kann, welche Schritte die Studenten in welcher Reihenfolge gehen - das setzt sicherlich einiges an (Lehr)Erfahrung voraus.



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  2. #12
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    So waren die POLs bei uns Anfangs auch, aber laut Studien ist das gar nicht das "richtige", "einzig wahre" POL. Wir hatten die letzten zwei Semester "Fälle", die aus maximal einer Seite Text bestanden.

    Highlight war ein Rheuma-Fall: Frau Müller kommt in ihre Notaufnahme. Sie hat einen geschwollenen rechten Knöchel und auch das linke Handgelenk tut ihr weh. Die letzten zwei Wochen hat sie eine Kreuzfahrt in der Karibik gemacht.

    Das ist ziemlich originalgetreu wiedergegeben alles was wir als Info bekommen hatten. Was soll man denn bitte daraus machen?

    Seit diesem Semester hatten wir nicht mal mehr zum Fall-Fach passende Dozenten. Lächerlich hoch drei.



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  3. #13
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    Genau wie Kandra sagt. Fallbesprechungen/Patientenfall-orientiertes Lernen finde ich ja auch wirklich gut: Es kommt ein Patient mit X, was macht ihr? Man überlegt Anamnesefragen, KU --> was könnte es sein, welche Untersuchungen führt man durch? Prioritäten, was wollt ihr ausschließen? Wann wie macht ihr das? Ruft ihr den Radiologen an, der momentan Zuhause schläft oder wartet ihr 4 Stunden? Was für Anordnungen macht ihr auf Station? was ist der Therapieplan? Welche Komplikationen können auftreten?

    So ist es wirklich gut!

    ist aber eben kein POL. POL ganz offiziell ist eben das, wo Dozenten nichts sagen sollten, sondern man in Gruppe Begriffe klärt, Lernziele formuliert, bis nächsten Mal alle ihre Lernziele angucken und dann klärt man denn Fall auf. Meistens: Sehr sehr langsam. In der Zeit hätte man das Kapitel schon durchgelesen. Funktioniert nicht wirklich sobald das Wissenniveau unterschiedlich ist, und das ist es schon wenn mind. eine Person im Fach eine Famulatur gemacht hat. Funktioniert nicht bei einfachen Fällen (Unfallchirurgie zB). Auch Notfälle wie Herzinfarkt/Lungenembolie haben (meistens) einen klaren Behandlungsalgorithmus, worüber man nicht so lange diskutieren muss. Und auch bei uns, wie bei Kandra... Psychosomatikerin/ Radiologe für Lungenemboliefall. Insgesamt mit Vorsicht zu genießen.



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  4. #14
    Diamanten Mitglied
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    Unsere Aufpasser waren nichtmal mehr Ärzte sondern Psychologinnen ^^



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  5. #15
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    Zitat Zitat von Nessiemoo Beitrag anzeigen
    Genau wie Kandra sagt. Fallbesprechungen/Patientenfall-orientiertes Lernen finde ich ja auch wirklich gut: Es kommt ein Patient mit X, was macht ihr? Man überlegt Anamnesefragen, KU --> was könnte es sein, welche Untersuchungen führt man durch? Prioritäten, was wollt ihr ausschließen? Wann wie macht ihr das? Ruft ihr den Radiologen an, der momentan Zuhause schläft oder wartet ihr 4 Stunden? Was für Anordnungen macht ihr auf Station? was ist der Therapieplan? Welche Komplikationen können auftreten?

    So ist es wirklich gut!

    ist aber eben kein POL. POL ganz offiziell ist eben das, wo Dozenten nichts sagen sollten, sondern man in Gruppe Begriffe klärt, Lernziele formuliert, bis nächsten Mal alle ihre Lernziele angucken und dann klärt man denn Fall auf.
    Ich fürchte, dass ich mich im Beitrag weiter oben missverständlich ausgedrückt habe.

    Bei uns haben die Dozenten auch so gut wie nichts gesagt. Sie haben an der richtigen Stelle das nächste Blatt ausgegeben oder ganz selten eine kurze Anmerkung eingebracht.
    Man konnte sie aber fragen, wenn man gar nicht weiter wusste. Hat aber nur selten jemand gemacht.

    Die Hauptarbeit der Dozenten war das Zusammenstellen der Fälle.
    Viele davon waren Fälle, in denen Fehler gemacht wurden und die deshalb auch nicht immer gut ausgingen. Einzelne Fälle endeten sogar mit dem Tod des Patienten, WEIL Fehler gemacht wurden.
    Die "take home message" war in solchen Fällen dann, in einem anschließenden Gespräch, deutlich zu machen, was schief ging, warum und wie man das in der eigenen Tätigkeit vermeiden kann.


    Das setzt aber, wie es hier bereits gesagt wurde, insgesamt die passende fachliche Kompetenz voraus.

    Alle unsere Fälle waren auf die eine oder andere Weise internistisch geprägt und unser Dozent war Facharzt für Innere Medizin und (!) Facharzt für Laboratoriumsmedizin.


    Schon aus rein organisatorischen und personellen Gründen dürfte es unmöglich sein, die entsprechend passenden Dozenten an allen Unis für die jeweils passenden POL-Veranstaltungen zur Verfügung zu haben.



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