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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    ich war's nicht... Avatar von Pandora
    Registriert seit
    09.06.2002
    Ort
    Königliche Verwahranstalt
    Semester:
    sowas von durch
    Beiträge
    247

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    Wenn man im Forum hier so querliest, dann merkt man viel Frustration über die Bürokratie, die Arbeitsbelastung und alle anderen Fiesheiten des Alltags.
    Deshalb mal als Antithreadversuch für den "gestresste-Assistenten"-Faden und vielleicht als Motivation für alle, die noch studieren und gerne wissen wollen, wofür sie sich durchs Studium quälen: Warum ist mein Fach überhaupt "mein Fach"?


    Ich hab ja zwei Fächer und fange mal mit meinem ersten an, in dem ich auch FÄ bin und das mir trotz aller Freude an der derzeitigen Weiterbildung noch sehr am Herzen liegt, nämlich der Neurologie.
    Ich liebe die Logik und die "Kriminalarbeit" an dem Fach. Jeder seltsame Ausfall hat irgendwo einen noch so kleinen Defekt als Grund, dem man mit gründlichem anatomischen Wissen ohne teure Diagnostik auf die Schliche kommen kann. Aufgrund klinischer Befunde kann man peripheres von zentralem unterscheiden lernen, kann mit etwas Erfahrung die Läsionsgebiete immer genauer eingrenzen. Mir macht das Spaß, es motiviert mich gründlich zu untersuchen. Auch liebe ich die Elektrophysiologie. Das ist dann manchmal echte Detektivarbeit, wenn man den klinischen Befund und die Befunde der NLG, des EMG usw. auswertet und nach und nach die (dann hoffentlich richtige) Diagnose stellt.
    Und ja, in der Neurologie sind die Behandlungsoptionen teilweise noch eingeschränkt, aber es tut sich viel auf dem Gebiet und man ist quasi live dabei, wenn neue Therapiestrategien entwickelt werden.


    Das erstmal als Anfang, mir fallen noch viel mehr Gründe ein, aber ich will jetzt nciht zu episch (und pathetisch) werden.



  2. #2
    Diamanten Mitglied Avatar von pottmed
    Registriert seit
    14.07.2005
    Ort
    niedersächsische Pampa
    Semester:
    3. WBJ
    Beiträge
    5.212
    Eine sehr gute Idee, ich weiß von vielen Studis, die doch sehr frustriert sind im Angesicht der häufig schlechten Arbeitsbedingungen, frustrierenden PJ-Tertiale etc. Teilweise überlegen diese der Medizin ganz den Rücken zuzukehren. Vielleicht kann ein solcher Thread ja ein wenig Abhilfe schaffen. Mehr davon
    Jeder Tag an dem man nichts neues lernt, ist ein verlorener Tag







  3. #3
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
    12.12.2004
    Ort
    Berlin
    Semester:
    FA
    Beiträge
    6.066
    Danke!
    Doubt kills more dreams than failure ever will.



  4. #4
    Diamanten Mitglied Avatar von annekii
    Registriert seit
    26.10.2003
    Ort
    Mainz und Jena
    Semester:
    Sesshaft geworden in der Pädiatrie
    Beiträge
    3.327
    Ohja, sehr gerne! Ich liebe die Pädiatrie! Es ist so abwechslungsreich, von frischen Neugeborenen bis fast 18 Jährige bringen so viele Unterschiede, dass es schon gar nie langweilig werden kann. Jedes Alter hat seine Besonderheiten. Mir macht auch die Arbeit mit den Eltern viel Freude, meistens jedenfalls

    Ich mochte sowohl die Arbeit in der Klinik mit Allgemeinpädiatrie als auch auf der Neo als auch in der Kinder- und Jugendpsychosomatik.

    Aber am allermeisten scheint zu mir die Praxis zu passen. Der ständige Wechsel zwischen kranken Kindern und gesunden zur Vorsorge ist einfach toll. Die Entwicklungsuntersuchungen sind spannend, viele viele normale, mal total weit entwickelte, dann die langsamen, bei denen man genau schauen muss, dass man den Punkt des pathologischen erkennt und nicht zu früh übermäßig Therapien macht. Viel Aufklärung, viel Vorsorge und viele kleine Fragen werden geklärt. Eben ein Hausarzt für Kinder, man ist ein bisschen Dermatologe, ein bisschen Orthopäde, ein bisschen Chirurg, ein bisschen Psychosomatiker, Erziehungsberatung, usw.

    Man kennt nicht nur den Patienten, sondern in der Regel bald auch beide Eltern, alle Geschwister und oft auch Omas, man hat Cousins und Cousinen und später auch mal die Kinder der eigenen ersten Patienten. Man erarbeitet sich Vertrauen und genießt dieses dann auch.
    Man sieht unheimlich viele Patienten und muss bei ganz viel Husten, Schnupfen, Durchfall auf die besonderen rausfiltern und bei jedem einzelnen aufmerksam sein.

    Die Diagnostik muss immer wohlüberlegt sein. BE nur wenn wirklich nötig, Röntgen auch sehr selten, usw. Über Anamnese und Klinik geht vieles auch ohne ganz viel Diagnostik.

    Es gibt einfach oft was zu lachen in der Arbeit mit Kindern.
    Ein Standpunkt ist kein Grund, sich nicht zu bewegen.



  5. #5
    spiking Avatar von par
    Registriert seit
    14.04.2012
    Beiträge
    2.262
    Danke Pandora für den Thread! Du hast die Neurologie bereits sehr schön vorgestellt und ich versuche mal zwei weitere Aspekte, die mir noch eingefallen sind, anzusprechen:

    Die Neurologie ist unglaublich interdisziplinär! Man arbeitet nicht nur eng mit klassischen Partnerabteilungen aus der Medizin zusammen (Neurochirurgie, Pathologie, Psychiatrie (!) auch mit Neuropsychologie, Neuroradiologie/funktionelle Bildgebung, etc) sondern es ergeben sich Verbindungen zur Molekularbiologie, Elektrophysiologie im weitesten Sinne (DBS) mit Physik, Informatik, bis hin zu Ingenieurwissenschaften (zB Neuroreha), so dass man in unterschiedlichen Qualitäten und Mustern mitdenken kann.

    Mir gefällt ausserdem, dass sich die Neurologie zwar auf ein Organ beschränkt (soweit man das in der Medizin überhaupt so ausdrücken kann), dieses jedoch von wunderschöner Komplexität ist; so hat man das Bedürfnis nach Vielschichtigkeit und Singularität auf einmal erfüllt.
    So, ich schweife langsam ins Schwärmen ab...



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