Der Versuch einer Steinsanierung proximaler Harnleitersteine und Nierensteine via URS verläuft oft bei primärem Therapieansatz (= es lag vorher kein DJ) frustran. Ganz einfach weil der Harnleiter nicht vorgedehnt ist und man mit dem Ureterorenoskop den Harnleiter verletzen würde, wenn man mit Gewalt gegen den Widerstand hochspiegelt. Erst recht wenn flexible URS-Geräte zum Einsatz kommen (diese sind dicker) wie zum Beispiel in der Therapie von Unterkelchkonkrementen.
Die URS erfolgt in der Regel in Narkose. Auch weil eine Bewegung des Patienten den fragilen Harnleiter beschädigen könnte.
Ist eine Narkosefähigkeit nicht gegeben, muss bei symptomatischer Urolithiasis (Koliken, Harnstau, Nierenversagen, Urosepsis) die Niere via DJ od. PNS abgeleitet sein, bis die OP erfolgen kann. Auch ist die Steinsanierung kontraindiziert während einer Urosepsis. Letztere muss dann nach Ableitung erst behandelt worden sein. Die DJ- bzw. PNS-Einlage muss nicht in Narkose erfolgen sondern kann auch in Analgosedierung erfolgen. Ein DJ hat in der Regel eine maximale Liegedauer von 6 Monaten.
Wenn der Pat. jetzt nach 5 Monaten OP-fähig ist, verstehe ich nicht wieso man ihm dann jetzt nochmal den DJ wechselt und eine zweizeitige Steinsanierung erst im Verlauf plant.
Je nach Steingröße ist dann der Eingriff transurethral via URS od. perkutan via PNL od. gar via ESWL möglich.