Angst vor der Zukunft

[Pandora]

Mach dir doch nicht so einen Kopf! Bewirb dich doch erstmal in dem Fach/Fächern die du dir vorstellen kannst, an den Häusern, die in deinem Jagdrevier liegen und schau wie es läuft! Warum schon vorher davon ausgehen, dass es nicht klappt? Vor allem, wenn du ja selbst sagst, dass Wegziehen zwar blöd wäre aber im schlimmsten Fall möglich. Somit hast du genug Alternativen, falls Plan A nicht funktioniert (und mit etwas Berufserfahrung neu bewerben und in die Heimatstadt zurückkommen geht ja auch).
Chancen realistisch einschätzen ja, aber doch nicht sich selbst im Weg stehen!

[Melina93]

An der Uniklinik in Ulm wird ein Assistenzarzt für die Gastro gesucht. Laut Stellenanzeige auch Frischlinge, bevorzugt Frauen. Ist zwar nicht mehr Bayern, aber nebenan und Ulm ist eigentlich ganz nett.
Bin da total unerfahren, inwiefern die Stelle gut ist, aber vielleicht wäre das was für dich

[ehem-user-19-08-2021-1408]

Mein Name klingt auch ausländisch und ich bin sogar im Ausland geboren und hatte aus diesem Grund NIE Probleme, auch nicht an Unikliniken (Neuro) mit Einladungen; wichtiger ist fliessendes Deutsch (ich habe explizit Muttersprachler-Niveau angegeben); stelle dein Interesse, dein Engagement und dein gesundes Selbstbewusstein in den Vordergrund (das beginnt mit einem intelligenten/kurzen/Neugierde erweckenden Anschreiben)

Bei mir exakt das gleiche mit Namen/Geburt im Ausland, aber wieso gibst du das an im Lebenslauf?
Ich habe Grundschule, Gymnasium und Studium hier komplett gemacht. Wenn das bei dir auch der Fall ist, solltest du die Info, dass du flüssig deutsch sprichst, weglassen.
In meinem Lebenslauf steht höchstens drin
"Englisch, Russisch Muttersprachenniveau & etwas Französisch"
Deutsche Kenntnisse erwähne ich nicht mal.

EDIT: Bin auch Bayer, allerdings erschüttert es mich hier im Forum immer mal wieder, was meinem schönen Bundesland immer unterstellt wird. Bei uns werfen keine Skinheads oder (noch schlimmer) Linke Punks bei jeder Gelegenheit Steine auf Polizisten.

[Izvorul]

Noten interessieren wir nur peripher.
Als ausländischer Arzt in Deutschland eine Stelle zu finden ist tatsächlich schwieriger als als deutscher. Denke aber das das in erster Linie an schlechten Sprachkenntnissen und in zweiter Linie an dem ausländischen Uniabschluss liegt. Wenn du fließend deutsch sprichst und an einer deutschen Uni studiert und vielleicht sogar in Deutschland zur Schule gegangen bist wird sich für deinen Namen kein Mensch interessieren.
Wobei ich ehrlicherweise nicht weiß, wie das in Bayern ist - die ticken ja manchmal ein wenig anders... Aber zur Not ist Bawü ja nicht weit - und da scheint die Sonen

Sorry, aber da muss ich Dir widersprechen. Als Ausländer hat man zu Zeit echt gute Karten eingestellt zu werden und das bevorzugt gegenüber deutschen Bewerbern. Ich bin seit ca einem Jahr auf der Suche nach einer Assistenzarztstelle in der Herz- und Thoraxchirurgie, leider ohne Erfolg. Ich hatte etliche Vorstellungsgespräche, eine Anstellung habe ich nicht. Wenn ich nachher auf die Webseiten der entsprechenden Kliniken schaue, sehe ich wer eingestellt worden ist. Von den männlichen Bewerbern sind grundsätzlich in der Überzahl Muslime, dann kommen vielleicht paar Osteuropäer und wenn wir Glück haben dann ein Deutscher. Bei den Frauen sieht es so aus, dass meistens immer die eingestellt werden,die offensichtlich blutjung und irgendwelche osteuropäischen Namen tragen dh also -kurvakova,-kurkova, -nova,-ieva, -escu, etc und ausschauen als ob sie ausm Pin-Up-Magazin stammen, selten mal eine Deutsche und wenn dann das typische Kindchen-Schema bzw. das kleine niedliche unschuldige Püppchen mit den lasziven Blick, ach ja, ab und an sind paar Muslima dabei, aber selten, das die mit ihren Reizen nicht geizen. Sollte es vielleicht eine ältere Frau, das heisst über 30 Jahre in den hohen Gilden geschafft haben, dann aber nur als Allgemeinmedizinerin oder aus anderen Fachbereichen. Falls eine Oberärztin über 30 dabei sein sollte, dann sieht die meistens sehr verbraucht aus selbst wenn sie nur 40 Jahre alt ist.

Bei den Hospitationen wo ich war, waren hauptsächlich Ausländer,die so schlecht deutsch konnten, dass selbst nach der dritten Nachfrage ich sie nicht verstanden habe,was sie eigentlich mir mitteilen wollten. Die fachliche Kompetenz der Aussprache entsprechend, je nach Individuum.

Warum das so ist? Ganz einfach, deutsche Bewerber werden eben diskriminiert bzw nicht bevorzugt, sei es von der Chefarztetage oder einfach, wenn zb einer der Oberärzte,der für die Hospitanten zuständig ist, aus dem gleichen Land wie der ausländische Bewerber stammt oder/und eben dieselbe Konfession trägt. Pech, hast du natürlich auch dann, wenn dieser dich absolut unsympathisch bzw als Frau unattraktiv findet. Seltsamerweise haben Chirurgen aus diesem Gebiet fast immer ein Problem,wenn die Bewerberin um min. einen Kopf länger als sie selbst sind.


Generell,ein Blick in der Jobbörse der Arbeitsagentur zeigt, dass mehr ausgeschriebene Stellen für Ausländer per Headhunter bzw Personalhunter zu finden sind. Ich habe neulich eine interessante Stelle gesehen, wo ich mich prompt hätte gerne bewerben wollen und stellte fest, dass diese extra nur für Ausländer gedacht ist. Die Frechheit hinzukommend ist die Tatsache, dass auf fachliche Kompetenz gar nicht geachtet wird und, dass selbst die Bewerbungs-, die Fahrt-, die Übernachtungskosten und die Wohnungssuche übernommen werden. Bis jetzt musste ich mir alles selbst aus der Tasche zahlen, ein Entgegenkommen hatte ich niemals erhalten, selbst dann nicht als man mich zu mehrtägigen Hospitationen gebeten hatte, ganz zu schweigen,wenn man mich hätte einstellen wollen.

Von ungefähr ist das auch nicht,bei dem vorletztem Haus habe ich sogar die Erfahrung gemacht, dass deutsche Bewerber grundsätzlich diskriminiert werden. Auf Einzelheiten gehe ich aber hier nicht ein.

Mein Post mag jetzt auf den ersten Blick nur vor Frust und Ärger strotzen, aber so wie hier dargestellt wird, dass der ausländische Bewerber im Nachteil sind, stimmt nicht. Auch stimmt es nicht, dass die Noten keinen Einfuss auf die Bewerbung haben. Es hängt einfach vom Chefarzt ab und welche Meinung und Vorlieben er dazu hat und natürlich was die Kollegen über den Bewerber so zu berichten haben.

Generell hängt es davon ab, ob man Vitamin B hat, frisch von der Uni kommt, dem Beuteschema entspricht und jung ist sowie natürlich, ob die Chemie stimmt. Letzteres ist das Wichtigste überhaupt. Wie heisst es doch so schön, die ersten Augenblicke sind die worauf es ankommt.

Falls sich hier jemand von meiner Meinung angewidert fühlt, sorry, dafür, aber für meine Meinung,die auf eigene Erfahrung beruht, kann ich nichts. Sie zu verheimlichen wäre falsch und Heuchelei.

Ohne der Threaderöffnerin auf die Füsse treten zu wollen, aber ich finde ihre Sorgen unbegründet. Im Gegenteil,es liest sich eher nach einem Fake bzw wie ertränke ich meine unbegründeten Sorgen in Selbstmitleid. Falls ich irgend jemand damit beleidigt habe oder in Rage gebracht habe, sorry.

[Reflex]

Wenn du dich in einem ähnlichen Ton und Geringschätzung anderer dich in deinem Vorstellungsgespräch präsentiert hast, wundert es mich nicht, dass andere Bewerber dir vorgezogen werden... Außerdem mag es durch genügend ausländische Bewerber gegeben haben, die vielleicht einfach in dem Moment fachlich kompententer waren oder besser ins Team passten als du... Mit der Realität scheint deine Wahrnehmung zumindest für NRW nicht zu treffen. Ich hab mehrere Studienkollegen, die als Deutsche und auch als Männer keinerlei Probleme hatten in der HTC einen Job zu finden...