In Bayern ist der Angiologe an sich fast ausgestorben. Wenn man da alleine mal nach Weiterbildungsbefugten schaut kommt man (München mit 7 WBB ausgenommen) auf 7 Orte mit 8 Weiterbildern. Das ist einfach mal krass wenig. Und der Grund ist auch einigermaßen klar: wie in der Kardio und Gastro nehmen die Stellen mit Interventionen zu und die Gefäßinterventionen werden je nach Haus von Angiologen (in Bayern halt nimmer viel), Radiologen oder Gefäßchirurgen durchgeführt. Krasse Konkurrenz im gleichen Bereich also.

Für was braucht man dann also noch den Angiologen? Für die Niederlassung und dort in der Diagnostik extrem dringend. Hier ist massiver Bedarf, zumindest soweit ich das überblicke. Und ansonsten wären Angiologen auch für die etwas selteneren Gefäßerkrankungen wichtig die nicht unbedingt operiert/interveniert werden müssen. Alles was da so Richtung rheumatischer Formenkreis oder autoimmunologischer Formenkreis geht, da fehlen den Radiologen sowieso und den Gefäßchirurgen größtenteils auch einfach die Expertise in der Diagnostik und Behandlung.
In einem Haus in dem ich mal war hat die Angiologie eben genau diesen Bedarf gedeckt. Das war eine Innere Abteilung mit viel Duplexsonographie der Gefäße für das ganze Haus und konservativer (teils interventioneller) Behandlung all der Dinge die im erweiterten Gefäßbereich sind. Thrombosen, Arteriitis temporalis, Vaskulitiden, CVI, Erysipel, teils chronische Wunden, alles was man in die Richtung findet und nicht sofort operiereren muss.

Und konkret zur Frage, ich kenn niedergelassene Angiologen dann doch bissl... Der Arbeitsalltag in der Praxis besteht vor allem aus Duplexsonographie. Ganz ganz viel schallen.