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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
    Platin Mitglied
    Mitglied seit
    17.07.2005
    Ort
    Balkonien
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    821

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    Alles wichtige/ interessante Punkte die du nennst. Was in meinen Augen auch wichtig ist, ist eigener Gestaltungsspielraum. Eine Oberarztstelle, bei der ich mich immer noch wegen jeder Kleinigkeit wie ein Student beim Chef rückversichern muss, ist in meinen Augen nicht attraktiv.
    Andersherum sollte ein Chef hinter seinen Mitarbeitern stehen und ein Oberarzt hinter seinen Assistenzärzten. Natürlich sollte auch Kritik geübt werden (können), aber eben sachlich und unter vier Augen.



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  2. #12
    Ein Huhn auf Reisen... Avatar von Moorhühnchen
    Mitglied seit
    11.01.2006
    Ort
    Schon wieder woanders
    Semester:
    Fachhühnchen
    Beiträge
    10.976
    Zitat Zitat von Attempto Beitrag anzeigen
    Sind es wirklich die fachlichen Qualifikationen, die einen zur guten Führungskraft machen, wie z.T. in den Antworten angemerkt?
    Die fachlichen Qualifikationen würde ich persönlich in den Vordergrund stellen, ein "richtig guter OA" sollte nebenher aber AUCH über Führungsqualitäten verfügen. Im Übrigen gibt es mit par eine Userin im Forum, die zur Zeit versucht herauszufinden, ob man diese Kombination aus fachlichen Qualifikationen und Führungsqualität in irgendeiner Art auch honorieren kann. Siehe hier.

    - Gute Anleitung von Assistenten: Sind die, die brillant operieren auch die gleichen, die dann auch gut anleiten und Freude an der Wissensvermittlung haben? OÄ und CÄ haben viel mit Personalführung und Organisation zu tun oder sollen delegieren und über die Schulter schauen. Aber wollen sie das auch? Oder sind sie so von ihren eigenen Fähigkeiten überzeugt, dass sie im Grunde ihres Herzens alles selbst machen wollen und ungern anleiten, delegieren und andere befähigen?
    Guter Punkt, ich denke, die richtigen Koryphäen möchten gerne zügig und gut - also selbst - operieren/Patienten behandeln/Narkose machen.... was auch immer. Geht mir ja nicht anders, wenn ich einen PJ'ler oder Rettungsdienstler bei mir habe und denke, daß ich zügiger und besser/komplikationsloser voran komme, wenn ich es selbst mache.

    Aber man muß halt auch bedenken, daß in 30 Jahren (wenn die Koryphäe dann allerspätestens in Rente geht und vielleicht selbst mal operiert werden muß) das dann vielleicht keiner machen kann, weil man "vergessen" hat, die Fähigkeiten weiterzugeben. Vielleicht würden wir heute noch auf Bäumen leben, wenn die Affen ihren Affenkindern nicht die Verwendung von Werkzeug beigebracht hätten.

    Wenn der brilliante OÄ/Chef/Operateur nicht davon ablassen kann, selbst zu operieren, dann muß er halt darauf achten, daß das Team durchmischt ist und es andere gibt, die Wissen weitergeben. Ob die sich dann da wohlfühlen, wenn andere die "Lorbeeren" abgreifen und sie nur für die Wissensvermittlung zuständig sind...... ich wage es zu bezweifeln. Jeder muß seine Vorteile daraus ziehen können.

    - Vorbild sein: Spielen hier neben dem fachlichen Können nicht auch Dinge wie Kommunikation, Einfühlungsvermögen, Teamgeist und Umgang mit Konflikten eine Rolle? Ich haben von CÄ und OÄ nicht nur gute Medizin gelernt, sondern auch mein Verhalten gegenüber anderen Berufsgruppen, Patienten und Angehörigen wurde von ihnen maßgeblich geprägt, oder?
    Wurde schon weiter oben beantwortet. Respekt gegenüber anderen Kollegen und Berufsgruppen sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Aber gerade in den medizinischen Berufen zu sehr unterschätzt. Generell sollte das mehr beachtet und gefördert werden - aber wie? Von wem? Wann? Uni? Fortbildungen?
    Oder muß man bei der Besetzung der nächsten OA-Stelle einfach mal den "menschlicheren" Kollegen dem "fachlich fitteren" bevorzugen? Wer tut das? Welchen Vorteil hätte der Chef/die Personalabteilung/das ganze Haus davon?

    - Faire Arbeitszeiten: Zu meinen Zeiten als Assistenzarzt hing meine Arbeitszeit ziemlich stark davon ab, ob mein OA/OÄ oder CÄ/CA in der Lage war, durch effektives Zeit- und Selbstmanagement und eine gute Organisation der Station und Teamführung die Abläufe zu garantieren, oder ob wir Stunden damit verbracht haben, auf ihn zu warten, weil er seinen Zeitplan nicht im Griff hatte. Ist das Chaos in der Klinik immer gottgegeben, oder hängt es nicht auch davon ab, wie eine OÄ/OA die Strukturen organisiert? Auch er/sie kann nicht alles beeinflussen, aber mehr als wir uns oft eingestehen, oder?
    Das Thema faire Arbeitszeiten wird sich erst ändern, wenn mehr Leute mit den Füßen abstimmen. Politisch ist es nicht gewollt und wird nicht unterstützt. Das wird insgesamt noch dauern und wahrscheinlich immer wieder bombardiert werden.

    Natürlich brauchen wir gute Vorbilder und ich kann verstehen, dass Kollegen dies von ihren Führungskräften einfordern. Aber wenn dort Wüste ist, muss ja irgendjemand mal den Anfang machen. Die Antwort „wir sind damals auch nicht systematisch eingearbeitet worden, warum soll ich jetzt also OÄ/OA dafür sorgen, dass es der nächsten Generation besser geht?“ kann ich nicht mehr hören.
    Das habe ich weder gesagt noch gemeint. Aber das wissen wir beide! Ich sagte nur, daß die Attraktivität einer OA-Stelle auch davon abhängt, was einem vorgelebt wird.
    Geändert von Moorhühnchen (08.11.2015 um 21:31 Uhr)
    Don't be afraid of work - fight it!!





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  3. #13
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
    Mitglied seit
    05.04.2003
    Ort
    LV-426
    Semester:
    Ober-Unarzt
    Beiträge
    23.480
    Es ist doch vollkommen Wumpe, wie die fachlichen oder menschlichen Qualifikationen aussehen.
    Die letzten OA-Besetzungen die ich live und in Farbe mitbekommen durfe basierten auf ehemaliger Zusammenarbeit, viel Ar$chkriecherei oder einer Beförderung "weil es mal Zeit wurde".
    Die Kollegen, die sich mit Teaching, Fachlichem oder gar Teambuilding beschäftigt hatten, wurden ausgebremst. Solche Leute sind nämlich unbequem. Haben potentiell Widerworte oder stehen gar *schluck* auf der Seite der Assistenten, wenn es z.B. um die schlechten Arbeitsbedingungen oder sowas geht.

    Dann lieber den guten Kumpel, den Typen mit dem geilen Auftreten oder halt die stille Notlösung befördern.
    No 1 wird nie widersprechen, No 2 hat die eigenen Karriere im Sinn, ist also auch zu 99% berechenbar und No 3 ist dankbar, dass nach alle Jahren der Mühen, der Plagerei und der Streitigkeiten mit den Heissdüsen auf Assistentenebene es "endlich" (ca. 8-10 Jahre nach dem FA) voran geht.
    Die bösen Heissdüsen haben dann schon längst den Fachbereich oder die Stelle gewechselt.

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



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  4. #14
    Airborne Avatar von gnuff
    Mitglied seit
    25.03.2002
    Ort
    North of the Wall
    Semester:
    Facharzt
    Beiträge
    1.796
    Warum ich Chef geworden bin? Weil ich Bock drauf hatte und den festen Willen etwas zu verändern...
    (@Bratze: das mit dem Auto hab ich vermutlich vergeigt, sorry...)
    Dermatologist is Greek for "fake doctor"! - Perry Cox, MD



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  5. #15
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    17.03.2006
    Beiträge
    3.759

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    Zitat Zitat von Attempto Beitrag anzeigen
    Natürlich brauchen wir gute Vorbilder und ich kann verstehen, dass Kollegen dies von ihren Führungskräften einfordern. Aber wenn dort Wüste ist, muss ja irgendjemand mal den Anfagn machen. Die Antwort „wir sind damals auch nicht systematisch eingearbeitet worden, warum soll ich jetzt also OÄ/OA dafür sorgen, dass es der nächsten Generation besser geht?“ kann ich nicht mehr hören.
    Na klar... die neuen Oberärzte sind nur deshalb so schlecht weil sie nicht eingearbeitet wurden bleiben so schlecht weil "wir sind ja auch nicht eingearbeitet worden.
    Genauso erklärt mir mein Chef ständig dass er überhaupt nicht versteht wie die Assistenzärzte überhaupt mit einer 60h-Woche was lernen können. Denn 50h verbringt man ja schon mit dem Tagesgeschäft, man lernt also nur 10h die Woche. Er hingegen hatte damals an der Uni eine 90h-Woche. Also ist er in der normalen Zeit fertig gewesen, heute dauert die Facharztausbildung logischerweise viermal so lang. Geht ja gar nicht anders. Oder haben micht meine mathematischen Fähigkeite auch verlassen?
    Stimmt schon. Als Assistenzarzt bin ich dann immerhin schonmal Vorbild, wenn schon die Leute drüber kein Vorbild sind. Für wen nochmal?

    Ich KANN gar kein Vorbild sein weil ich an die Position nicht hinkomme weil die Ausbildung so sch... ist!
    Und dann erklär mir nochmal jemand "irgendwer muss ja mal den Anfang machen". Es ist nicht so dass ich nicht anderen gern das Operieren beibringen würde. Aber ich kann es noch nicht. Selbstverständlich dürfen PJler bei mir unter Aufsicht in der Notaufnahme alles nähen was daherkommt. Immerhin kann ich für noch nicht mal Ärzte Vorbild sein. Um für Ärzte mal Vorbild sein zu können vergehen noch viele viele Jahre oder Jahrzehnte.


    Und wegen dem ganzen Frust im Forum: der ist real. Ich weiß nicht wieviele Asisstenzärzte in meinen bisherigen und der aktuellen Klinik zufrieden sind mit ihrem Job. Sehr wenige. Gut, manche haben sich zurechtgefunden mit der Situation das sie nicht viel lernen und genießen als "Altassistenten" ein völig entspanntes Arbeitsleben und werden vielleicht niemals Facharzt. Aber alle die auch nur irgendwie Ambitionen haben Facharzt zu werden waren gefrustet. In den chirurgischen Bereichen weil nichts vorwärts geht, in den internistischen Bereichen weil die Arbeitsbelastung so extrem ist und sich fast alle dann eh niederlassen wollen weils das Klinikdasein so schlimm ist und bei den Anästhesisten weil die Chirurgen ständig überziehen und auch nachts operieren wollen etc.
    Geändert von anignu (08.11.2015 um 22:36 Uhr)



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