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Zitat von
Attempto
Natürlich brauchen wir gute Vorbilder und ich kann verstehen, dass Kollegen dies von ihren Führungskräften einfordern. Aber wenn dort Wüste ist, muss ja irgendjemand mal den Anfagn machen. Die Antwort „wir sind damals auch nicht systematisch eingearbeitet worden, warum soll ich jetzt also OÄ/OA dafür sorgen, dass es der nächsten Generation besser geht?“ kann ich nicht mehr hören.
Na klar... die neuen Oberärzte sind nur deshalb so schlecht weil sie nicht eingearbeitet wurden bleiben so schlecht weil "wir sind ja auch nicht eingearbeitet worden.
Genauso erklärt mir mein Chef ständig dass er überhaupt nicht versteht wie die Assistenzärzte überhaupt mit einer 60h-Woche was lernen können. Denn 50h verbringt man ja schon mit dem Tagesgeschäft, man lernt also nur 10h die Woche. Er hingegen hatte damals an der Uni eine 90h-Woche. Also ist er in der normalen Zeit fertig gewesen, heute dauert die Facharztausbildung logischerweise viermal so lang. Geht ja gar nicht anders. Oder haben micht meine mathematischen Fähigkeite auch verlassen?
Stimmt schon. Als Assistenzarzt bin ich dann immerhin schonmal Vorbild, wenn schon die Leute drüber kein Vorbild sind. Für wen nochmal?
Ich KANN gar kein Vorbild sein weil ich an die Position nicht hinkomme weil die Ausbildung so sch... ist!
Und dann erklär mir nochmal jemand "irgendwer muss ja mal den Anfang machen". Es ist nicht so dass ich nicht anderen gern das Operieren beibringen würde. Aber ich kann es noch nicht. Selbstverständlich dürfen PJler bei mir unter Aufsicht in der Notaufnahme alles nähen was daherkommt. Immerhin kann ich für noch nicht mal Ärzte Vorbild sein. Um für Ärzte mal Vorbild sein zu können vergehen noch viele viele Jahre oder Jahrzehnte.
Und wegen dem ganzen Frust im Forum: der ist real. Ich weiß nicht wieviele Asisstenzärzte in meinen bisherigen und der aktuellen Klinik zufrieden sind mit ihrem Job. Sehr wenige. Gut, manche haben sich zurechtgefunden mit der Situation das sie nicht viel lernen und genießen als "Altassistenten" ein völig entspanntes Arbeitsleben und werden vielleicht niemals Facharzt. Aber alle die auch nur irgendwie Ambitionen haben Facharzt zu werden waren gefrustet. In den chirurgischen Bereichen weil nichts vorwärts geht, in den internistischen Bereichen weil die Arbeitsbelastung so extrem ist und sich fast alle dann eh niederlassen wollen weils das Klinikdasein so schlimm ist und bei den Anästhesisten weil die Chirurgen ständig überziehen und auch nachts operieren wollen etc.